Vorher || Scarlett

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Ich werde wach durch ein unruhiges hektisches Geräusch, das ich nicht zu ordnen kann. "Verá?", frage ich verschlafen und reibe mir die Augen. Unter mir spüre ich den kalten Waldboden.

Es ist noch dunkel und nicht einmal der Mond schafft es alles zu erhellen. Irgendwo schreit eine Eule.
"Schlaf weiter Scar, alles ist gut.", sagt sie leise damit ich nicht noch wacher werde. Doch dafür ist es zu spät. "Was ist los?", frage ich sie also und setzte mich auf. Sie deutet auf die Feuerstelle, das Feuer darin erloschen. "Ich kriege es nicht wieder an."

Ich will aufstehen und zu ihr, doch sie hebt die Hand und legt einen Finger auf ihre Lippen. Mit der anderen Hand deutet sie in den Himmel. Schweigend folge ich ihrem Blick. Tausende Glühwürmchen und Nachtfalter fliegen umher und hoch oben kann man tausende einzelne Sterne funkeln sehen.

Lächelnd starre ich nur so auf das wunderschöne Szenario das mir dargelegt wird. "Sowas ist magisch, oder?", ich schaue lächlend zu ihr als sie das sagt und nicke zustimmend. "Ich bin so froh das du da bist Verá, ohne dich wäre ich echt aufgeschmissen."

Sie grinst zu mir und wackelt mit den Augenbrauen. "Ich weiß, Scar. Ich weiß.", meint sie gespielt arrogant und ich muss laut lachen. Diese arrogante Art passte einfach gar nicht zu ihr.

Sie setzte noch eine Schippe drauf und wirft ihre braunen Haare über die Schulter. Ich kann nicht mehr vor lachen und ringe nach Luft. Sie grinst darauf nur wieder breit. "Stimmt etwas nicht, euer Hoheit?", fragt sie gespielt ahnungslos und macht ein verwirrtes Gesicht, doch ich bekomme vor lauter Lachen kein Wort heraus.

"Das wirst du büßen!", meine ich gespielt ernst als ich zum reden wieder in der Lage bin. Doch ich kann meine Fassade kaum aufrecht erhalten.
"Ja ja Scar. Helft mir einfach mit dem Feuer.", meint sie dann kopfschüttelnd, aber weiterhin grinsend vergnügt.

Ich gehe zu ihr und stelle mir die Wärme des Feuers bereits auf meiner Haut vor. Wie meine Hände warm werden und die Kälte verschwindet.
Ich will Verá den Feuerstein aus der Hand nehmen, als sie plötzlich aufschreit. Erschrocken schaue ich zu ihr. "Verá? Was ist los?", sie hält mir ihre verbrannten Handflächen hin. In ihren Augen stehen Tränen. Das ist meine Schuld, ich habe sie verbrannt.

Ich will auf sie zu, doch sie weicht sofort zurück. Verletzt mustere ich sie. "Es tut mir leid, ich habe das nicht unter Kontrolle.", meine ich verzweifelt und drehe mich mit dem Rücken zu ihr. Ich höre wie sie etwas hoch hebt, mache mir darüber aber keine weiteren Gedanken.

Nur plötzlich bekomme ich einen harten Schlag auf den Hinterkopf. "Vergiss einfach was passiert ist.", ist das letzte was ich höre bevor mein Körper unsanft auf dem Boden auf schlägt und die Dunkelheit mich umfängt.

~ K

Unser FluchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt