Prolog

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»Sie haben Aids, Ms. Reynolds. Es tut mir leid Ihnen das mitteilen zu müssen«, sagte Dr. Houghton mitfühlend, wonach sich eine Stille im Raum ausbreitete und ich diese Information versuchte zu verarbeiten. Das Einzige jedoch, was mir nach dieser Nachricht im Kopf herum schwirrte war; ich müsste es sofort Elliot sagen!
»Aber heutzutage gibt es Medikamente, die es ermöglichen, dass man mit dieser Krankheit überleben kann. Es...«
»Es bedeutet, dass ich nicht sterbe - WENN ich Glück habe, aber auch keine Kinder bekommen kann, ohne es weiterzuvererben«, unterbrach ich ihn, wobei ich Tränen in meinen Augen spürte.
Mein Arzt erklärte mir im Anschluss noch die Therapien und Möglichkeiten, woraufhin ich nach Hause fuhr. Dort wartete Elliot bereits in meinem Zimmer auf mich und erhob sich sofort, als er mich sah. »Was ist passiert. Was hat er gesagt?« Ohne eine Antwort rannte ich in seine Arme und fing an zu weinen. »Phoebe ... «
»Ich habe Aids«, hauchte ich, wobei ich spüren konnte, wie er sich anspannte. »Du musst dich auch sofort untersuchen lassen. Elliot, du musst dich untersuchen lassen, wir-wir haben nicht verhütet.«
»Ich weiß.« Er strich mir über das Haar und wischte mir die Tränen fort, beugte sich zu mir runter und küsste mich sanft. Schluchzend krallte ich mich in sein Shirt und weinte in den Kuss hinein. Er drückte mich fester an sich, ehe er sich von mir löste und seine Stirn an meine legte. »Dann werden wir auch das gemeinsam schaffen.«
»Du meinst gemeinsam sterben?«
Er lächelte mich gequält an. »Lieber mit dir zusammen sterben, als ohne dich zu leben.«
Ich sah, wie auch ihm die Tränen aufstiegen, er jedoch stark für uns sein wollte und dagegen ankämpfte.
In diesem Moment wusste ich, dass es eigentlich hoffnungslos war, nur konnte ich meine Hoffnung einfach nicht loslassen und betete, dass es nur ein Traum wäre oder ein Fehler, doch der Arzt zerstörte meinen Hoffnungsschimmer wie eine platzende Seifenblase.
»Mr. Dexter, ich muss Ihre Vermutung leider bestätigen. Sie haben Aids, sowie auch ihre Freundin.«
Elliot nickte nur, hatte es so wie ich auf Anhieb gewusst, als ich die Nachricht bekam.
»Ich gebe Ihnen noch ein paar Infobroschüren mit, sodass Sie sich erkundigen können, welche Therapie Sie anfangen wollen.«
»Danke, Mr. Houghton.«
Zuhause begann ich mir alles von der Seele zu weinen, wodurch Elliot mich fest in seine Arme schloss. »Ich habe dich angesteckt«, schluchzte ich, und spürte plötzlich seine warme Hand an meiner Wange. »Oder ich dich.«

Trotz diesem Ergebnis verspürte ich keine Angst, da ich wusste, dass ich Elliot an meiner Seite hatte. Was mir allerdings angst machte, war, dass nur einer von uns die Chance zum Überleben bekam, während der andere um sein Leben kämpfen musste...

Wie wird es für die Liebe zwischen den beiden ausgehen, wenn sie auf die härteste Probe gestellt werden?





till the Death - gemeinsam krank, gemeinsam sterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt