17 - eine Überraschung

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Für den Fall, dass jemals ein Tag kommt, an dem wir nicht zusammen sein können, sollst du mich in deinem Herzen bewahren, dann werde ich immer bei dir sein – Pu der Bär.

Doppel  Update!

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Phoebe

Da Elliot heute mit Shane unterwegs war, genoss ich die Ruhe und las ein Buch. In den letzten zwei Wochen hatte sich unser Leben wieder normalisiert: Unsere Eltern hatten sich endlich beruhigt, sodass sie nicht immer sofort losquietschten, wenn Elliot und ich uns mal küssten, und auch in der Uni interessierte es niemanden mehr, dass wir mittlerweile ein Paar waren. Auch wir selbst hatten uns an die neuen Umstände gewöhnt, und wenn ich anfangs Zweifel hatte, so waren die nun auch vergangen. Denn mit dem besten Freund zusammen zu sein, hatte auch seine Vorteile.
Als mein Handy klingelte, legte ich das Buch zur Seite und schaute mit einem Lächeln auf das Display.
»Ja?«
»Hey, Babe«, meldete Elliot sich. »Was machst du?«
»Im Bett liegen und lesen. Und du? Bist du noch mit Shane unterwegs?«
»Nein, um genau zu sein, hole ich dich jetzt ab.«
Ich runzelte verwirrt die Stirn. »Es ist schon nach dreiundzwanzig Uhr«, sagte ich mit einem Blick auf die Uhr.
»Es ist Freitagabend – was soll's?«, entgegnete er lachend. »Also schwing' deinen Knackarsch aus dem Bett und zieh dir was an. Ich bin in einer Minuten da.«
»Können wir denn nicht einfach im Bett bleiben?«, murmelte ich, während ich mich gemütlich unter der Decke räkelte.
»Nein, ich hab nämlich eine Überraschung für dich. Und jetzt steh auf.« Elliot beendete das Gespräch, ehe schon die Haustür unten auf und wieder zugemacht wurde. Da war er – und ich lag immer noch im Bett.
Als ich meine Mum freudig seinen Namen rufen hörte, verdrehte ich die Augen und versteckte mich mit einem Stöhnen unter der Decke. Diese wurde mir nur wenige Sekunde wieder entzogen, woraufhin ich in das breite Grinsen von Elliot blickte. »Sexy.«
»Halt die Klappe, El!«
»Das trägst du also, wenn ich nicht da bin?«, fragte er amüsiert und musterte mein Hello Kitty Höschen, das ich zu einem schlichten Top trug.
»Ich hatte schließlich nicht damit gerechnet, dass wir noch weggehen«, murrte ich.
»Von mir aus kannst du es anlassen. Ich finde es süß«, säuselte er grinsend.
Ich seufzte und richtete mich auf. »Wohin willst du eigentlich?«
Elliot wandte seinen Blick von meinem Höschen ab, befeuchtete währenddessen unbewusst seine Lippen, und sah mich dann grinsend an. »Ist wie schon gesagt eine Überraschung.« Er beugte sich vor und gab mir einen Kuss. »Und jetzt mach dich fertig, Babe.«
»Na schön«, sagte ich kapitulierend. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und suchte mir etwas lockeres aus, ging anschließend ins Badezimmer, wo ich mich anzog und mich fertig machte.
»Und lass das Hello Kitty Höschen an«, rief Elliot, weshalb ich schmunzelnd den Kopf schüttelte und ihm den Wunsch erfüllte.
Als ich zurück in meinem Zimmer war, erhob Elliot sich und kam auf mich zu. Er griff nach dem Bund meiner Jeans und lugte hinein, dann grinste er zufrieden. »Perfekt, nun lass uns los.«
Wir liefen nach unten, wo ich abrupt stockte, als ich eine große Sporttasche entdeckte. Unsicher sah ich zu Elliot, der genau diese Tasche in die Hand nahm.
»Sag mir nur eins: Wird diese Überraschung gut für mich enden?«, wollte ich wissen.
Ohne darauf zu antworten, schmiss er sich die Tasche über die Schulter und nahm meine Hand in seine. »Komm.«
Wir verließen das Haus, stiegen in seinem Wagen ein und fuhren ... irgendwo hin.
Eine Viertelstunde später drehte ich mich mit großen Augen zu Elliot, der um kurz vor Mitternacht vor einem Schwimmbad parkte.
»Das ist nicht dein Ernst?!«
»Doch«, sagte er nonchalant und stieg aus. Als ich keine Anstalten machte, sein Auto zu verlassen, öffnete er meine Tür und zog mich an der Hand hinaus. »El, wir können doch nicht mitten in der Nacht in ein Schwimmbad einbrechen!«
»Doch.«
»Nein! Vergiss es!«, protestierte ich, was ich auch dann noch tat, als er vor dem Zaun stehen blieb und die Tasche hinüber warf.
Elliot wandte sich zu mir. »Soll ich dir helfen?« Er grinste schelmisch, und ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Das ist verrückt, El!«
»Okay, ich helfe dir also«, meinte er achselzuckend und hob mich hoch. Ich protestierte weiterhin und wehrte mich, während Elliot mich über den Zaun hievte und ich keine andere Wahl hatte, als mich daran festzuhalten. Murrend kletterte ich hinüber und kam auf der anderen Seite zum Stehen, wartete, bis auch Elliot herüber geklettert war. Dann nahm er die Tasche in die eine Hand und zog mich mit der anderen hinter sich her.
»Wieso hast du mir eigentlich nicht vorher gesagt, dass ich einen Bikini benötige?«, fragte ich.
»Weil du keinen brauchst und du sonst darauf gekommen wärst«, antwortete er amüsiert.
Seufzend schüttelte ich den Kopf. »Sag mir wenigstens, dass du Handtücher in der Tasche hast.«
»Ja.«
Na, wenigstens etwas.
Wir liefen nach links, gingen noch ein Stück an den Becken entlang, ehe Elliot stehen blieb und eine Seitentür öffnete. Sogleich schob er mich hinein und schloss die Tür wieder. Ich schaute mich um und hielt plötzlich inne. Mit offenem Mund starrte ich die Höhle vor uns an, die aus dem Wasser bis unter die Decke ragte. »Wow«, hauchte ich überwältigt.
»Und? Bereust du es immer noch?«, fragte Elliot lächelnd.
»Nein, dafür ist es viel zu schön hier.«
»Gut, das dachte ich mir nämlich. Und keine Sorge, ich kenne einen von den Bademeistern. Er hatte auch extra die Tür offen gelassen«, erklärte Elliot. »Und jetzt zieh dich aus, Babe, oder willst du etwa mit Kleidung schwimmen gehen?«
Grinsend entkleidete er sich, was ich ihm gleich tat, und er mich im Anschluss auf seine Arme hob. Erschrocken quietschte ich auf und klammerte mich an ihn.
»Ist dir kalt«, säuselte Elliot. Ich sah zu ihm auf und folgte seinem Blick, der auf meine steifen Nippel lag.
»Ja, mir ist kalt!«
»Das ändert sich gleich«, schnurrte er und steuerte geradewegs aufs Becken zu. Er stieg ins Wasser, und ich hielt den Atem an, in der Angst, dass es arschkalt wäre. Doch zum Glück war es angenehm warm, sodass ich mich entspannte und wohlig aufseufzte. Als Elliot in die Höhle hineinlief, weiteten sich meine Augen und ein faszinierter Laut entfloh mir. Überall waren kleine Lampen, die das Wasser und die Steindecke beleuchteten, außerdem gab es einen kleinen Bereich, in dem eine Whirlpoolfunktion eingebaut war und kleine Blüten, die im Wasser schwammen. Es war wirklich wunderschön.

till the Death - gemeinsam krank, gemeinsam sterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt