15 - Zuschauer

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Mit dir ist alles richtig.

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Phoebe

Eigentlich war alles wie sonst auch immer, nur eines hatte sich geändert ...
»Guten Morgen«, raunte Elliot, nachdem er mir einen Kuss auf den Nacken hauchte und seine Arme von hinten um mich schlang. Sogleich schlug mein Herz schneller und Schmetterlinge flatterten durch meinen Bauch.
Ich drehte mich lächelnd zu ihm. »Morgen.«
Er grinste und beugte sich für einen Kuss vor, ehe er sich eine Tasse aus dem Schrank nahm und sich etwas vom Kaffee eingoss.
... es war also alles wie sonst auch, nur die Küsse, Berührungen, Zärtlichkeiten und das heiße Verlangen war neu. Und das gefiel mir, sodass ich mich ziemlich schnell daran gewöhnen könnte.
»Du siehst müde aus«, bemerkte Elliot, wobei er spitzbübisch grinste.
»Woran das wohl liegt?« Ich lächelte, trotz dass ich kaum Schlaf gefunden hatte und wund war, war ich dennoch glücklich.
»Vielleicht sollten wir die erste Vorlesung verpassen und zurück ins Bett gehen?«
»Vergiss es«, protestierte ich. Denn wenn ich erst einmal da drin läge, käme ich dank Elliot nicht wieder so schnell heraus - auch wenn mir der Gedanke gefiel und ein köstliches Ziehen zwischen meinen Beinen auslöste.
»Hayley kann uns ja die Notizen schicken«, entgegnete er.
»Dann will sie nur wissen, warum wir nicht da waren.« Zwar wollten Elliot und ich es zusammen versuchen, hatten dafür aber noch keine Definition gefunden. Außerdem hatte ich angst davor, was das Ganze mit uns, in der Gruppe auslösen würde.
»Das hat sie noch nie interessiert, Phoebe«, sagte er und sah mich eindringlich an. »Also erkläre mir, was für ein Problem du wirklich hast.«
Innerlich seufzte ich auf. Manchmal konnte es ätzend sein, wenn jemand einen so gut kannte. »Das mit uns«, begann ich und wedelte hilflos zwischen uns hin und her.
»Eine Beziehung?«, half Elliot mir auf die Sprünge und nannte es beim Namen. Ich nickte dankbar. »Ja. Unsere Beziehung ... sie ist noch neu und ich will es den anderen lieber schonender beibringen. Verstehst du das?« Unsicher sah ich ihn an.
»Wenn du dir darüber wirklich Gedanken machst, kann ich dich beruhigen«, meinte Elliot achselzuckend. »Dass da was zwischen uns ist, wissen sie wohl schon länger als du es tust.«
Verwirrt zog ich die Brauen zusammen. »Wie meinst du das?«
»Ich habe schon länger Gefühle für dich gehabt. Shane wusste es als Erster, anschließend bekam es auch Hayley mit. Na ja, und Dawn hast du es ja selbst erzählt, soweit ich das verstanden habe.«
Wir sahen uns an und mir stieg die Röte ins Gesicht. »Ja.« Wenn ich daran dachte, wie ich vor zwei Tagen zu Dawn gerannt bin und ihr von der Situation in der Küche erzählt hatte, schämte ich mich für mein kindisches Verhalten. Doch zum Glück hatte sie mir eingeredet mit Elliot offen über die Dinge zu sprechen, was ich auch versucht hatte, ehe Elliot mich mit allem völlig überrumpelte; mit seiner Entschuldigung, seinem Kuss ...
»Sie hat es mir gesagt, kurz bevor ich dich geküsst habe. Und hätte Dawn nicht in dem Moment angerufen, hätte ich wahrscheinlich weitere Wochen gewartet und gehofft, dass du irgendwann ebenso empfinden würdest«, erklärte Elliot, der sich erhoben hatte und vor mir stehen blieb. Sanft strich er mir über die Wange und glitt mit dem Daumen über meine Unterlippe. »Deshalb will ich jetzt nicht mehr warten, Phoebe.«
Ich schluckte schwer. Das alles hatte ich nicht gewusst. Niemals hätte ich gedacht, dass es Elliot genauso wie mir ging – er sogar schon lange vor mir diese Gefühle hatte.
»Also wissen sie es?«, fragte ich leise.
»Ja. Das war auch der Grund, warum Hayley hier war. Sie wollte mir helfen.«
»Was?« Ich stemmte die Hände in die Hüften. »Das war alles nur ein Plan? Elliot, ich war sauer auf sie! Ich dachte ... o Gott, ich dachte, sie hätte Interesse an dir!«
Grinsend biss er sich auf die Unterlippe. »Dachtest du das wirklich?«
Empört schlug ich ihm gegen den Arm, weshalb Elliot lachte und mich belustigt ansah. »Babe, bleib locker. Hayley und ich werden niemals – wirklich niemals – miteinander auskommen. Sie wollte dich bloß eifersüchtig machen.«
»Das wird sie bereuen«, brummte ich, wütend darüber, dass meine eigene Freundin mich so verarscht hatte.
»Wieso? Es hat doch geklappt«, schnurrte Elliot grinsend und beugte sich zu mir hinunter. Kurz vor meinem Mund stoppte er dann, wodurch ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren konnte und süßlich erschauderte. »Also ... gehen wir nun zurück ins Bett?«
Ich verkniff mir ein Lächeln. »Hmm.«
Abrupt küsste Elliot mich, bevor ich verneinen konnte, und hob mich hoch. Ich schlang meine Beine um seine Mitte und fuhr mit meinen Fingern in sein Haar, kicherte, als er mich ins Bett fallen ließ und mich hastig entkleidete.
»Gott, ich bin so süchtig nach dir, Babe«, murmelte er zwischen mehreren Küssen, die er auf meinen Brüsten verteilte.

till the Death - gemeinsam krank, gemeinsam sterbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt