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Viel Spass beim Lesen von 3144 Wörtern....😂🙈😳
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Amira

Ich weiss nicht genau, was passierte, nachdem ich ohnmächtig wurde. Laut Mira hatte sie mich mit Hilfe von anderen an die frische Luft getragen und sie dann wieder an die Arbeit geschickt. Sie zog mich aus.... Für mich ein fataler Fehler. Sie sah meine Tätowierungen. Ich wurde zwar durch die frische Luft sehr schnell wieder wach, doch dies kostete viel. Mira war in eine Schockstarre verfallen, als sie alles, wirklich alles, sah. Meine Zeichen, die Dolche und mein Gesicht.

Ich wusste nicht, wie ich sie stumm überreden konnte, dass sie es niemandem erzählte. Die Angst trieb mich an. Trieb mich zu Tränen. Ich wusste nicht, wieso sie sich für mich entschieden hatte. Aber ich wusste, dass ich in ihrer Schuld stand. Sie half mir, wieder auf die Beine zu kommen, und besorgte einen leichteren Stoff für meine Verhüllung. Als ich ihn entgegen nahm, fragte sie: "Was hat dich dazu getrieben? Du bist doch keine Spionin oder Betrügerin?"

Erschrocken schüttelte ich heftig meinen Kopf. Dachte sie wirklich, ich würde sie aushorchen, um ihnen zu schaden?

Mira akzeptierte diese Antwort, doch man sah ihr die Fragen und Verwirrung an. Ich schaute sie aufmunternd an. Da sie mein Leben gerettet hatte, würde ich ihre Fragen soweit wie möglich beantworten.

"Wer bist du wirklich? Wieso bist du hier?", schoss sie los, "Ich meine, wenn du keine Spionin oder Betrügerin bist, dann müsstest du doch einen hohen Stand haben... und nicht hier leben."

Ich merkte wie der Schmerz in mir aufwallte. Die Trauer um meinen Bruder und meinen Vater, den wichtigsten Menschen in meinem Leben. Ich spürte meine Tränen. Aber ich kämpfte. 'Verdammt, ich bin stark. Ich muss das schaffen. Sie wären stolz...', sagte ich zu mir.

Doch Mira bemerkte meine wässrigen Augen und zog mich kurzerhand in eine Umarmung.

Ich war einfach nur erschrocken und versteifte mich. Niemand hatte mich seit dem verhängnisvollen Tag so umarmt. Solch eine überraschende Nähe war ungewohnt und ich versteifte mich.

Aber Mira blieb stehen und hielt mich fest, gab mir Liebe und Wärme. Irgendwann begann ich, mich zu entspannen, und genoss das Gefühl. Plötzlich kam der Gedanke, wie Rayhan mich immer getröstet hatte und wie sehr ich seine warmen, liebevollen Umarmungen geliebt hatte. Wieder stiegen mir die Tränen auf. Wieder unterdrückte ich sie.

Langsam lösten wir uns von einander.

"Die Anderen werden sich fragen wo wir bleiben...", sagte Mira in die folgende Stille, "Versprich mir, dass du mir einmal alles sagen wirst"

Ich schaute ihr in die Augen, suchte nach Anzeichen, dass sie mich verraten würde. Doch ich sah nur ihr Vertrauen. Schliesslich nickte ich kurz, um ihr meine Antwort zu geben. Dann gingen wir wieder an die Arbeit.

Es war anstrengend, doch mit dem leichteren Stoff war es schon etwas erträglicher. Ich schufftete jeden Tag meinen Arbeitsplan ab und fiel abends todmüde ins Bett. Trotz meiner Hilfe waren wir immer noch zu wenig und hatten extrem viel Wäsche.

Ich merkte nicht, wie die Zeit verging, als ich plötzlich von Orina gerufen wurde.

Hatte ich etwas angestellt? Hatte ich etwas falsch gemacht? War die Wäsche nicht sauber?

Besorgt ging ich zu ihr.

"Der Leibgarde des Kronprinzen verlangt nach dir. Hast du etwa angestellt?", fügte sie hinzu, während wir losliefen.

Ich schüttelte den Kopf.

"Naja, dann passe auf, was du tust und sagst. Er wirkte auf mich ziemlich nervös und angespannt", meinte sie kurz, bevor wir ihre Zimmertür erreichten.

Ihre AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt