Frühstück mit schrecklichem Nachtisch

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-Nialls Sicht-

Nun saß ich mit Ann-Kathrin im LB. Das ist ein kleiner Laden, indem das beste Frühstück ergattern konnte, welches es in der ganzen Stadt gab! Das LB stand übrigens für Little Breakfast. Wir saßen an einem kleinen Tisch. Die Platte war blau, aber mit einem bestimmten Lichteinfall schimmerte diese Tischplatte ein wenig silber. Ich nahm die Speisekarte vom Nachbartisch und reichte sie Anne. "Hier. Such dir irgendwas aus. Und keine Bange, du darfst dir so viel aussuchen wie du willst!" "Ok..",gab sie fragend zurück und lächelte. Mir war schon klar, dass ihr das unangenehm war. Ich mochte es auch nie, wenn meine Freunde etwas für mich bezahlt haben, aber das ist selbstverständlich, dass ich für das kleine Mädchen bezahle. Ich war der 'Mann' und ich kann ja schlecht sagen:"Wenn du was willst, dann bezahl es gefälligst selber!" Nein nein.. Sowas machen Leute nicht. Zumindest, wenn sie einen gesunden Menschenverstand besitzen. "Ich glaube ich nehme 1 Salamibrötchen und 'nen Kakao.", gab Ann-Kathrin nun von sich. "Das ist alles?" Ich war völlig verdutzt. "Ich habe heute Morgen schon gefrühstückt.. Also ein bisschen. Deswegen habe ich jetzt so wenig Hunger. Ich hoffe dich stört das nicht." "Nein, nein. Ich war bloß erschrocken." Eine große, braunhaarige Frau tauchte an unserem Tisch auf und fragte nach unserer Bestellung. "Für meine Begleitung die Nummer 2 und für mich Nummer 13, bitte.",antwortete ich höflich und hoffte, dass ich nun weiter mit Ann-Kathrin quatschen konnte. "Sag mal, gehst du eigendlich noch zur Schule?",fragte ich neugierig. Aus ihrem lächelnden Gesicht wurde eine finstere und überaus erschockende Mine! "Nein..",sagte sie und schaute nach unten. "Ich habe vorzeitig abgebrochen und naja.. Lange Geschichte.." "Nagut.",antwortete ich verwirrt und hoffte ja, dass unser Essen bald serviert wird! "Ich komme gleich wieder. Ich muss auf Toilette..",stotterte Ann-Kathrin und stand auf. Mit großen Schritten machte sie sich auf den Weg in Richtung WC. Was war plötzlich los mit ihr? Um mich nicht zu langweilen, holte ich mein Handy aus der Jackentasche und daddelte damit herum. Ich spielte Temple Run, aber ich war nicht dazu fähig, mich zu kozentrieren. Ich fragte mich, was mit Anne los war.. "Sie bekommen Nummer 2 und Nummer 13, richtig?",fragte und die Frau, die unsere Bestellung auch aufgenommen hatte. "Genau!",sagte ich leicht genervt. "Darf ich jetzt schon zahlen?" "Gerne! Das macht dann 9,95$, bitte!" Ich gab der Frau 20$ mit den Worten:"Der Rest ist für Sie!" Sie lächelte kurz und verschwand dann wieder hinter dem Tresen. Ich fing langsam an, die Rühreier zu essen. Das waren viele, aber das war mir egal! Ich hatte endlich essen. "Da bin ich wieder! Oh das Essen ist ja da!",erwähnte meine reizende Begleitung und nahm wieder Platz. Ihre Augen waren glasig, sie sah aus, als hätte sie geweint! Ich wartete bis wir mit dem Essen fertig wären. Dann würde ich sie darauf ansprechen. "Das Essen hier ist gut, nicht wahr?",lachte ich leicht und schaute in Ann-Kathrins blau-grauen Augen! Ich liebte ihre Augen! Sie hatten etwas, was ich mochte. Was mich in einen Bann zog! "Ist es!",erwiederte sie und nahm einen großen Bissen von ihrem Brötchen. Sie konnte wirklich reinhauen! -Gefällt mir! Nach weningen Minuten waren wir fertig und konnten den Laden verlassen. "Was machen wir jetzt?",fragte Anne mich und schaute mich mit großen Augen an. "Wie wäre es, wenn wir zu dem See gehen, wo wir gestern auch waren.",schlug ich schmunzelnd vor. Sie nickte leicht. 

-Ann-Kathrins Sicht- (c.a 20-30 Minuten später)

Niall und ich saßen wieder auf der Bank, wo wir gestern auch saßen und starrten den See an. Niemand sagte etwas. Ich fand es irgendwie schade. Sonst hatte Niall immer so viel zu erzählen und nun schwieg er. Es war, als würde ich hier mit einer Kartoffel sitzen. Aber mit einer ganz besonderen Kartoffel! Wenigstens konnte ich seine Anwesenheit genießen. Ich lauschte den Geräuschen des Umfeldes. Einige Vögel kreischten herum, einige Leute unterhielten sich, aber sie haben Niall und mich nicht gesehen! Und ich hörte, wie Niall ein und aus atmete. Doch auf einmal brach er das Schweigen:"Sag mal, was war eigendlich gerade mit dir los?" Ich schaute ihn verdutzt an, er schaute besorgt auf meine Hände, die übereinander auf meinem rechten Knie lagen. "W-was meinst du?",fragte ich zurück.. "Als du gerade von der Toilette gekommen bist, sahen deine Augen so aus, als hättest du geweint." Verdammt! Ich habe SO gehofft, dass er nichts mitbekommt! "Das ist eine sehr lange Geschichte.." Meine Stimme fing an zu bröckeln. Das lag wohl daran, dass dieser Schmerz zurückkehrte. Der Schmerz, den ich vor 3 Jahren gefühlt habe! Der Schmerz, der mich von Innen aufgefressen hat! Der Schmerz, warum ich 9 Monate in einer Psychatrie verbracht hatte! "Ich möchte sie hören.",sagte er fest entschlossen. Ich atmete einmal tief ein und blinzelte meine kommenden Tränen weg. "Also.. Das war damals in der 9ten Klasse..",fing ich an. Immer mehr Tränen stiegen mir in die Augen. Es tat weh, sich daran zu erinnern. "Hey.. Du musst es nicht erzählen! Ich meine, wenn es dich so fertig macht.." "Schon ok.. Irgendwann hättest du es eh erfahren. Also.. Es war zu einer Zeit, wo ich kaum geschlafen hatte. Nicht mal gegessen habe ich! Das war an einem Donnerstag, glaube ich. Mein Lehrer wollte unbegingt mit mir reden, weil meine Leistungen so schlecht geworden sind." Ich musste kurz abbrechen und runterkommen. Mit meiner kalten Hand strich ich mir die Tränen aus meinem Gesicht. Niall legte einen Arm um mich und flüsterte:"Du solltest es vorerst sein lassen!" Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und versuchte wieder regelmäßig zu atmen. "Erst war auch alles total normal. Er hat halt geredet, war nett wie immer und sowas. Aber als ich dann raus gehen wollte, war die Tür abgeschlossen. Er hat dann seine Arme von hinten um mich gelegt, mich auf den Tisch gedrückt und..hat halt.." "Um Gottes Willen!",nuschelte Niall nun und drückte mich fest an seinen Körper. Ich weinte. Ich weinte ununterbrochen, obwohl ich das nicht wollte. Aber man musste zugeben, Niall war wirklich sehr verständnisvoll! "Ich weine gerade deine Jacke voll!",brachte ich hervor. "Das macht nichts.. Lass es raus, Kleines!" Ich atmete schwer, mein Kopf fing an zu brummen! Plötzlich berührte Niall meine Hand, aber stieß sofort zurück:"Du bist eiskalt!" Das war ich wirklich! Mir war immer kalt, wenn ich über diese Sache rede. Oder einfach nur daran denke! "Komm. Wir gehen zu mir nach Hause. Harry ist auch da!",schlug er vor und stand auf. Wie gelähmt lief ich neben Niall her, bis wir an seinem Auto angekommen sind.

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Heii. :3

Das ist ,zumindest glaube ich das ;D, das längste Kapitel, bis jetzt!  

Und irgendwo hat es auch Emotionen, oder? :D <3

How to save a life..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt