Mein Tag heute steht dem Anschein nach unter keinem guten Stern.
Aber immer, wenn ich nicht bekomme, was ich mir in den Kopf gesetzt habe, könnte ich sowieso immer direkt an die Decke gehen.
Und gerade will ich einfach nur auf mein Zimmer, mich unter der Decke vergraben und Frust schieben. Zur Untermauerung meiner tristen Stimmung noch zwei oder drei Joints rauchen. Und die Flasche Wodka killen, die ich in einer Kiste zusammen mit meinen anderen vielen alkoholischen Schätzen unter meinem Bett deponiert habe.
But what should I say, was ich vorfinde, als ich die Türe zu meinem Zimmer öffne, übertrifft meine schlimmsten Erwartungen.
Katie hat eingeladen. Aber nicht nur zwei oder drei Freunde. Unser Zimmer quillt quasi über mit fremden Menschen. Der verhältnismäßig kleine Raum platzt praktisch aus allen Nähten. Ich frage mich, wie man sich in diesen überfüllten vier Wänden überhaupt noch bewegen kann, ohne zerquetscht zu werden.
Ich schöpfe geräuschvoll nach Atem. Fühle wie ein plötzliches Gefühl von Panik mich überrollt, wie eine meterhohe Flutwelle heranschwappt und mich frontal erfasst, um mich erbarmungslos zu Boden zu reißen.
Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich Menschenansammlungen hasse?
Du weißt nicht, wie dir geschieht, du kannst das Risiko nicht einschätzen, mögliche körperliche Verletzungen davon zu tragen. Ich denke mir immer, was wenn einmal Feuer ausbrechen sollte, wie schnell könntest du fliehen, bevor die Flammen deine Haut versengen?
Ich kann den Umstand unmöglich ignorieren, dass Katie ihre Party in unserem Zimmer schmeißt. Dass sie nicht nur ihre Sachen einem Risiko aussetzt, sondern auch meine.
"Katie!", brülle ich über die Köpfe der grölenden Besucher hinweg. "Katie!"
Ich bin sauer, balle die Hände zu beiden Seiten an meinem Körper zu Fäusten.
Wenn sich irgendetwas von meinen Sachen morgen nicht an seinem rechtmäßigem Platz befinden sollte. Wenn irgendetwas meiner Sachen geklaut sein sollte. Oder wenn irgendetwas meiner Sachen kaputt sein sollte. Ich würde sie dafür ohne zu zögern zur Rechenschaft ziehen. Der Waffenstillstand zwischen uns wäre schneller aufgehoben, wie sie bis drei zählen kann. Dann wäre Schicht im Schacht. Das würde ich nicht einfach ungeschehen auf mir sitzen lassen.
Dann könnte sie sich mit diesem Harry zusammentun. Sie könnten sich beide darauf gefasst machen, dass ich mich auf kurz oder lang an ihnen rächen werde. Und Rache ist bekanntlich süß, Madame et Monsieur!
"Stella." Ich erfasse ihr Gesicht, das von kinnlangen, strahlend blonden, glatten Haaren umrahmt wird. Registriere wie sie aus der Mitte der Gästeschar heraustritt. Sie ist hübsch, das kann ich nicht bestreiten. Aber sie ist ein Püppchen, und zwar eines der dauergutgelaunten Sorte. Die Sorte, die mich beim bloßen Anblick vor Abneigung würgen lässt.
"Ich hoffe, du weißt, dass das hier nicht nur allein dein Zimmer ist", erlaube ich mir zu sagen und verschränke abweisend die Arme vor der Brust.
Katie kommt auf mich zu und wirkt dabei absolut unbeeindruckt von meiner Ansage. Ausgelassen lachend stößt sie mit einem ihrer männlichen Gäste an, bevor sie sich mir zuwendet. Sie verdreht genervt die Augen, als sie meinen not-that-amused-Blick einfängt.
"Entspann' dich mal, ich habe deine Sachen in meinem Schrank gelagert und ihn abgesperrt. Den Schlüssel habe ich. Ergo, niemand kann sich daran vergreifen", klärt sie mich auf und hakt sich beschwichtigend bei mir unter. "Und jetzt komm', wieso begraben wir unser Kriegsbeil nicht einfach, ich glaube nicht, dass du so ein miesepetriges Biest bist wie du immer tust. Hinter deiner unnahbaren Fassade muss doch auch etwas Liebenswertes schlummern, hm?"
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Blackshattered ▪ H.S. #everlight2k20
Fanfic❝Wir waren wie der zerstörerische Romeo und die gebrochene Julia, wie der todgeweihte Jack und die zu Tode betrübte Rose. Wie wir es auch drehten und wendeten, unsere Geschichte konnte niemals ein gutes Ende nehmen.❝ Stella und Harry, zwei Wege...