T H I R T E E N und Fan-Trailer

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Stella

Irgendetwas stimmt nicht, irgendetwas ist anders als sonst. Meine schwerelos anmutenden Bewegungen verlieren ihre Leichtigkeit, weichen einem rätselhaften Gefühl in meiner Brust. Ein tückisches Ziehen, das unheilvoll unter der Oberfläche wabert. Es hat sich unbemerkt eingeschlichen und es weigert sich mit aller aufbringbarer Vehemenz, von mir abzulassen.

Mein Körper hat sich frei getanzt, aber mein Kopf steckt fest. Irgendwo im Nirgendwo. Er hat sich in die Irre führen lassen, ist vom Weg abgekommen, hat die falsche Abzweigung genommen, findet nicht mehr zurück zu mir.

Die Minuten vergehen, ziehen sich hin, zäh wie klebrige Bonbonmasse. Bis mich die Erkenntnis übermannt, mir sein Verlust bewusst wird, mich die Furcht erfasst, die Gewissheit, dass er mir unaufhaltsam entgleitet; der Rausch.

Vor meinen Augen verschwimmt die Welt, Tränen benebeln meine Sicht, rinnen an meinen Wangen hinab, laufen mir in die Mundwinkel, heißes, salzig schmeckendes Sekret, das sich hartnäckig seinen Weg aus meinen Augenwinkeln bahnt, um mich mit Hohn für meine Fahrlässigkeit zu bestrafen.

Ich gestehe meinen Fehler ein, schicke ein stummes Stoßgebet zum Himmel, bitte um Vergebung, und während ich immer tiefer abwärts falle, gestattet mir Lucifer zum allerersten Mal einen Einblick in meine persönliche Hölle ...

Harry

Niall beäugt mich skeptisch von der Seite. Aus den Augenwinkeln versucht er etwas von der Textnachricht, die soeben auf meinem Smartphone eingegangen ist, zu erhaschen. Er denkt, ich bemerke seine Bemühungen nicht, an mir vorbei zu lugen, um herauszufinden, wieso mein Blick dergestalt apathisch auf dem Display klebt.

Ich verstehe es selbst nicht einmal ganz genau. Aber das Gefühl des Gebrauchtwerdens, von der Person, deren Leben ich plane, zu zerstören. Die nun offenbar meine Hilfe braucht, Hobbs mich um Unterstützung bittet, droht mich auf direktem Wege in eine ungeahnte Gefahr zu manövrieren. Sich zu sorgen, Gefühle zuzulassen, die ich womöglich nicht kontrollieren kann, gehörten nie zu meinem Plan.


Sorry, keine Zeit.

Harry


"Wer schreibt dir?", will Niall im selben Augenblick von mir wissen.

"Niemand."

"Stella?", bohrt er unbeirrt weiter.

"Ich sagte niemand, Niall."

"Immer wenn du einen Namen auf diese Weise betonst, verheimlichst du etwas", lässt der blonde Ire mich wissen.

Mein Smartphone zieht erneut meine Aufmerksamkeit auf sich. Wieder ist es Hobbs, der sich offenbar ebenso wenig von mir abwimmeln lassen will wie Niall.


Ich glaube, Stella hat eine zu hohe Dosis genommen und keine Kontrolle mehr über sich. Koks. Ich konnte sie nicht daran hindern. Sie hat mich rausgeworfen. Ich hoffe, du erinnerst dich noch an unsere Abmachung, ich habe sie nicht vergessen ...

Hobbs


Ich schlage zähneknirschend mit der Faust auf die Tischplatte.

"Fuck!", fluche ich, springe abrupt auf, werfe den Stuhl dabei unachtsam hinter mir um. Ich spüre den Aufruhr in meinem Inneren, wie etwas um meine Aufmerksamkeit buhlt, dem ich irgendwie Einhalt gebieten muss. Wie sich das, wovor ich mich am meisten fürchte, schleichend in mir einnistet, mich unverhofft von den Füßen reißt; Sorge. "Ich muss los. Muss noch etwas Wichtiges erledigen."

Blackshattered ▪ H.S. #everlight2k20Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt