Unvorbereitet

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"Aufstehen!" donnerte am nächsten Morgen die Stimme des Generals Jace durch mein Zimmer und ich saß sofort kerzengerade in meinem Bett. Ob das nun daran lag, dass er mit etwas zu viel Schwung die Zimmertür aufgestoßen hatte, der Tatsache das er jetzt in meinem Zimmer stand und mich anfunkelte oder daran, dass ich mich vor seiner Stimme erschrocken hatte wusste ich nicht.
"Gut dann bist du jetzt ja wach!" auf seinem Gesicht zeigte sich ein zufriedenes Grinsen.
"Ging es nicht ein wenig leiser? Du gehst mir schon jetzt auf die Nerven!" nuschelte ich, während ich mir mein Kissen über den Kopf zog.
"Was war das?! Auch wenn du müde bist, solltest du trotzdem aufpassen, was du sagst." grollte er bedrohlich neben mir. Wieder einmal wurde mir bewusst, dass neben mir nicht Marco oder Zain, sondern Jace stand.
"Tschuldigung." nuschelte ich und machte keinerlei Anstallten mich aus dem Bett zu bewegen.
"Sieh zu, dass du-" begann er drohend, verstummte aber seltsamerweise mitten im Satz. Ich horchte, ob irgendetwas in meinem Zimmer war und mich erreichte die Stimme einer Person, die ich kannte! Doch trotzdem bewegte ich mich nicht! Es war viel zu früh und irgendwie war ich wie gelähmt.
"Sind die anderen Schüler schon wach?"
"Ja, deshalb soll sie auch endlich aufstehen!" Er wollte nach meinem Kopfkissen greifen, doch ich hörte wie jemand vorschnellte und seine Hand festhielt.
"Bitte General Jace, geht schon einmal vor. Ich werde mich darum kümmern, dass sie aufsteht. Geht Ihr zu den Anderen. Ich habe noch etwas mit ihr zu besprechen und die Regierung hat verordnet, dass sie ab heute Einzelunterricht hat. Trotzdem werden wir gleich nachkommen, denn sie sollte das Frühstück schließlich nicht verpassen. Also?" erklärte er und ich hörte wie General Jace tief durchatmete, ehe er antwortete.
"Ist gut, ich übergebe sie deiner Obhut." damit verschwand er und ich wartete noch, bis die Tür ins Schloss gezogen worden war, ehe ich das Kissen von meinem Kopf nahm und es auf den Boden feuerte! Schnell sprang ich auf und unarmte Zain, der grinsend neben meinem Bett stand.
"Wo warst du? Ich dachte ich sterbe hier ohne dich und Marco! Jace war furchtbar und irgendwie auch seltsam! Ich dachte ich sehe euch nie wieder!" mit jedem Satz schlug ich ihm mit meiner Faust gegen die Brust, während er mich umarmte.
"Und wer hat behauptet, dass du uns nie wiedersiehst?" fragte er belustigt, aber trotzdem mit einer Ernsthaftigkeit in der Stimme, dass man das Gefühl bekam, er würde denjenigen, der das gesagt hatte, sich Mal bei Seite nehmen und ihn für diese Lüge schlagen.
"Nicht direkt, aber es klang bei Jace so..." sagte ich und drückte mich an ihn.
"Jace also? Du weisst aber, dass man nicht alles so ernst nehmen darf, was er sagt, oder?" dabei drückte er mich vorsichtig an den Schultern von sich weg und blickte mir ins Gesicht. Ich schüttelte nur stumm den Kopf und blickte ihn dann lächelnd an und sprang endgültig aus dem Bett. Zain beobachtete mich dabei überrascht und begann dann zu Lächeln.
"Ich warte vor der Tür auf dich." damit verschwand er schmunzelnd aus meinem Zimmer und zog die Tür ins Schloss. Rasch machte ich mich frisch und zog mir meine Uniform an, kontrollierte wie jeden Morgen, dass mein Schwert auch sicher an meinem Gürtel befestigt war und öffnete dann meine Zimmertür. Davor standen Marco und Zain, rasch begrüßte ich Marco und dann beeilten wir uns in den Speisesaal zu kommen. Marco und Zain gingen zu den Drachen und sagten, dass ich, sobald ich mit dem Essen fertig war, zu ihnen kommen sollte. Als ich den Saal betrat flogen alle Köpfe zu mir herum, doch ich ignorierte die Blicke meiner Kameraden und schritt in aller Ruhe und mit erhobenem Kopf durch den Raum zu meinem Platz gegenüber meiner Freundinnen.
"Das Fräulein Claire hält es also auch mal für angemessen, zum Frühstück zu kommen und unserer Tagesplanung beizuwohnen." sagte er sichtlich gereizt darüber, dass ich ohne ein weiteres Wort reinkam, als sei es das Selbstverständlichste der Welt zu spät zum Frühstück zu erscheinen und obendrein auch noch ihn zu ignorieren! Doch ich biss mir auf die Zunge, um nichts zu sagen und bevorzugte trotzallem das Schweigen. Ich hatte gerade wirklich besseres zu tun, als mich mit einem der sechs Generäle anzulegen. Stattdessen nahm ich mir zwei Brötchen aus dem Korb, belegte mir diese, stand auf und wollte gerade meinen Platz verlassen als Emma mich ansprach.
"Du wartest nicht bis alle fertig sind und isst deine Brötchen nicht hier mit uns zusammen? Bist du noch ganz bei Sinnen? Damit machst du den General nur noch wütender auf dich." zischte sie, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Als ich kurz vor der Tür war, drehte ich mich mit dem Brötchen zwischen den Zähnen noch einmal zu den Anderen um, verbeugte mich mit ausgebreiteten Armen und verließ den Raum ohne weiter auf General Jace zu achten. Sollte er mich doch für mein Verhalten bestrafen. Mehr als ein Trainingsverbot oder eine Woche Stallausmisten konnte es nicht werden und so verließ ich still vor mich hin grinsend den Saal. Bis zu den Drachenställen hatte ich meine Brötchen aufgegessen und trat durch das Stalltor.
"Was gab es so wichtiges, dass es Wert war, den Zorn von General Jace auf mich zu nehmen, frage ich mich?" sagte ich grinsend, als ich Zain und Marco vor Midnights Box stehen sah.
"Die Tatsache, dass du ab sofort nicht mehr von ihm sondern nur noch von Marco, mir und-" er brach ab und ich sah abwechselnd von ihm zu Zain.
"Und?" fragte ich nach und die beiden Männer blickten zum Ende der Stallgasse. Als ich ihren Blicken folgte, sah ich dort einen großen Mann stehen, welcher auf uns zu kam und ungefähr genauso groß war wie Marco. Erst als er bei uns angekommen war erkannte ich ihn. Es war ebenfalls einer der sechs Generäle, wer auch sonst? Auch wenn ich seinen Namen bis jetzt nicht kannte, so wusste ich doch, dass ich sein Gesicht schon einmal gesehen hatte. Es war Narben übersäht und es war klar, dass er schon mehr als einmal auf dem Schlachtfeld fast gestorben wäre, denn mal abgesehen von den vielen Narben, schien sein Gesicht kurz vor der Entstellung zu sein. Es sah aus, als wenn es mehr als nur einmal von Flammen geküsst worden wäre. Ein klein wenig erinnerte er mich an einen Helden, der trotz größter Verwundungen noch immer bereit war in den Krieg zu ziehen und sein Leben für jemanden, der dessen würdig war, zu lassen. Irgendwie war ich immer naiv genug gewesen zu denken, dass es von der Sorte Krieger die mich zum Erschaudern brachte, nur einen gab oder zumindest, dass der am schlimmsten zugerichtete Marco sei. Doch das konnte ich jetzt wohl vergessen, denn der hier sah noch viel schlimmer aus!
"Hallo, mein Name ist Rórdár, ich bin genau wie Marco und Jace einer der sechs Generäle. Auf Wunsch der Regierung, helfe ich Zain und Marco bei deiner Ausbildung." er lächelte freundlich aber die Tatsache, dass er nur mich in seine Worte einschloss machte mich misstrauisch.
"Es freut mich wirklich riesig deine Bekanntschaft zu machen, Rórdár." lächelte ich ihn an und stellte direkt die Frage hinterher: "Du sagtest, dass du zusammen mit Zain und Marco mich trainierst, aber ich bin doch nicht die einzige Schülerin im Schloss, die ausgebildet werden muss."
"Das ist wahr, aber du bist die, in der die Regierung ihre neue Generalin sieht. In ihren Augen bist du durch deine, vielleicht nicht immer unauffälligsten Aktionen eine Kriegerin, wie die Regierung sie braucht. Alleine die Tatsache, dass du die anderen Drachenreiter in einer komplizierten Formation, steuern kannst, obwohl diese die Formation noch nie geflogen sind." klärte Zain mich auf und sein Blick war stahlhart und eiskalt zugleich, dieser Blick machte mir deutlich, dass ich nicht unbedingt stolz auf mein vorangegangenes Verhalten sein sollte. Doch darum machte ich mir im Moment keinen Kopf.
"Nun gut, was auch immer in der letzten Zeit passiert ist seit du hier her kamst, ab heute wirst du mit uns dreien trainieren und glaube bloß nicht, dass wir mit den Trainingseinheiten für dich zimperlich sind. Aber mach erstmal deinen Drachen fertig." mit einem Grinsen auf den Lippen wandte sich Marco ab und die Anderen beiden folgten ihm.
"Wir warten draußen auf der Wiese hinter dem Trainingsturm auf dich!" rief mir Rórdár über die Schulter zu, ehe er und die Anderen endgültig aus dem Stall traten.
"Na dann, scheint als wäre mein noch relativ ruhiges Leben, jetzt endgültig vorbei." mit einem Seufzer drehte ich mich zu Midnights Box um und begann ihre Schupen zu putzen und zu polieren. Zu guter Letzt holte ich den Sattel und die Trense. Anschließend ging ich gemeinsam mit Midnight nach draußen und zu meinen Trainern. Sie hatten sich ebenfalls ihre Drachen fertig gemacht und in meiner Magengegend machte sich ein ungutes Gefühl breit.
"Egal was sie vorhaben, lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Solange wir zusammen sind, kann uns nichts und niemand besiegen. Und selbst wenn das Training härter wird, ich weiß, dass du das schaffen kannst! Denn du bist stark und lässt dich nicht unterkriegen. Und ganz nebenbei bin ich auch noch da." heiterte mich Midnight in Gedanken auf und sorgte so dafür, dass das ungute Gefühl in meiner Magengegend gänzlich verschwand.
"Danke Midnight!" dachte ich glücklich zurück. Die drei Anderen hatten uns unterdessen gesehen und warteten geduldig auf uns.
"Da, bist du ja." begrüßte mich Rórdár und ich nickte ihm und den Anderen beiden zur Begrüßung zu.
"Hallo Nightmare, Feuerstern und Moonlight!" begrüßte ich auch die Drachen, welche mich alle gleichzeitig zurück grüßten.
"Gut Claire, du überlegst dir jetzt eine Formation die schwierig zu fliegen ist, selbst für dich. Danach gibst du uns ein Zeichen und manövrierst uns hindurch. Wir möchten uns gerne ein Bild machen, wie du die Befehle gibst." erklärte Marco mir die erste Trainingsaufgabe. >>Kann diese Formation nicht auch einfach sein? Warum überlegen sie sich nicht einfach eine?<< Mit einem Seufzer schloss ich die Augen und scannte in Gedanken die Umgebung. Plötzlich kam mir eine Idee, aber sie war schwer und ich hatte sie noch nie ausprobiert außerdem hatte ich den Anderen sonst immer mein Vorhaben mitgeteilt und erklärt. Aber das durfte ich dieses Mal nicht und als ich die Augen wieder aufschlug, sahen mich die Anderen abwartend an, während ich zu Midnights Schulter ging und in den Sattel kletterte.
"Du hast dir so schnell etwas überlegt?" bemerkte Rórdár überrascht, kletterte aber trotzdem in Moonlights Sattel und machte sich bereit.
"Also dann. Leite uns durch dein Flugmanöver." sagte Marco mit einem Grinsen und stieg in Nightmares Sattel. Er war der Letzte, der noch nicht im Sattel saß.
"Ich möchte, dass wir in einer Reihe nebeneinander fliegen. Links neben mir fliegt Nightmare und rechts, fliegen Moonlight und Feuerstern." sie taten was ich wollte und dann hoben wir vom Boden ab. Jetzt kam es wieder auf mich an, die ganze Gruppe sicher und unbeschadet durch die Luft zu manövrieren.
"Hoch!" rief ich und wir schraubten uns Seite an Seite nach oben in die Wolken, dort angekommen gab ich den nächsten Befehl: "Nach lings abkippen und in den Sturzflug übergehen!" sofort gingen die Drachen in den Sturzflug und als wir auf den Boden zurasten, sah ich meine Freundinnen mit ihren Drachen und die Anderen Schüler. Ihre Blicke waren Richtung Himmel gewand. Ich sah zu meinen beiden Seiten und als ich sah, wie die anderen drei Drachen mit ihren Reitern parallel zu mir auf den Boden zuschossen und nur auf meine weiteren Befehle warteten, wurde mir meine eigentliche Bedeutung in dieser Formation erstmals richtig bewusst.
"Flügel öffnen und nach links abwenden!" rief ich, als wir kurz über dem Boden waren. Mit einem ledrigen Klatschen öffneteten sich die mächtigen Drachenschwingen und wir glitten über die Köpfe der Anderen hinweg. Mit hohem Tempo schossen wir nun auf den Trainingsturm zu und ich konzentrierte mich, um sicher sein zu können, dass alle daran hoch kamen ohne sich zu verletzen.
"Hochziehen!" brüllte ich gegen den Wind und die Krallen der Drachen schrappten über die Außenwand des Gebäudes.
"In zweier Gruppen aufteilen und über der Wiese wieder zusammen kommen!" damit teilten wir uns erstmals auf und schossen in zweier Gruppen jeweils um eine Seite des Gebäudes herum in Richtung Wiese. Dort kamen wir wieder zusammen und ordneten uns ein. Anschließend flogen wir in einem Kreis über der Wiese, drehten uns so, dass wir einander ansehen konnten und schossen dann, in dieser Kreisformation, in einem Rückwärtssalto nach unten auf die Wiese zu. Ehe wir auf dem Boden aufschlugen, gab ich den Befehl zum rechts abwenden und Flügel öffnen. Danach flogen wir noch ein Stück und landeten mit den Rücken zueinander zeigend in einem perfekten Kreis um Feinde angreifen zu können und diese großflächig zu eliminieren.
"Das war sehr gut! Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut klappen würde." lobte mich Rórdár, welcher es wohl nur von Marco erzählt bekommen haben musste.
"Danke, aber ihr habt nicht nur mir zu danken General Rórdár, sondern oder besonders den Drachen." sagte ich und streichelt liebevoll über Midnights Hals und Schulter.
"Wahre Worte." bemerkte Marco und lächelte mich an. Nach diesem kurzen, aber recht effektiven Training, folgte eine Unterrichtseinheit von Rórdár im Thema Schwertkampf, denn er war einer der Besten in diesem Gebiet. Natürlich die anderen Generäle auch aber er war unter ihnen der Beste. Es war anstrengend und wir übten, bis mir die Beine nachgaben. Ob ich es geschafft hatte auch nur einen Treffer an ihm zu landen? - Nein, leider nicht. Aber ich war darüber nicht weiter traurig, denn er war nicht umsonst der Beste unter den Generälen mit dem Schwert. Nach dem Training hatte ich ein paar Minuten Pause. Aber auch nur, weil ich zusammen mit Zain zu einem nahegelegenen See fahren musste. Dort angekommen, musste ich mit meiner Ausrüstung und Uniform den gesammten See durchqueren und anschließend wieder zurück! Der See war rund 500m breit und tief genug, dass man den Grund nicht sehen oder mit den Füßen berühren konnte. Hin und wieder ergriff ein Fisch aufgescheucht die Flucht oder eine Ente dümpelte vorbei. Auf dem Rückweg zum Ufer, wo ich gestartet war, versagten mir Arme und Beine. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, mein ganzer Körper war wie gelähmt! Ich war ungefähr kurz über der Hälfte des Sees. Ich spürte wie ich von meinem Gewicht herunter gezogen wurde und nichts dagegen tun konnte, alles was ich noch tat, war Luft zuholen, um nicht direkt zu ertrinken und zu ersticken. Ich sank hinab in dem trüben Wasser und schloss die Augen. >>Ich habe gekämpft. Ich habe mein bestes gegeben. Immerhin bleibt jetzt die Strafe für mein Verhalten heute Morgen aus. Ich will nicht sterben, aber was bleibt mir anderes übrig? Ich habe keine Kraft mehr um dagegen anzukämpfen! Warum fällt mir die Tatsache, dass ich nicht sterben will erst ganz zum Schluss ein?<< all diese Gedanken gingen mir durch den Kopf während ich immer tiefer sank.
Plötzlich spürte ich, wie sich die Arme von jemandem von hinten um mich legten und wie ich von der Person wieder nach oben gebracht wurde und als ich die Augen öffnete, und meinen Kopf herum drehte, sah ich auch wer es war - Zain! >>Er muss den ganzen Weg bis hierher geschwommen und anschließend mir hinterher getaucht sein.<< schoss es mir durch den Kopf und ich lächelte Schuldbewusst.
"Danke, Zain und Entschuldigung!"
"Schon okay, vielleicht habe ich es mit dem Training ein wenig übertrieben." gab er zu und grinste mich entschuldigend an. Als wir beide wieder am Ufer waren, ließen wir uns vom Wind trocknen, während wir uns auf den Weg zurück begaben. Das letzte was ich heute noch an Training über mich ergehen lassen musste, war der Taktikunterricht bei Marco, zusammen mit den Anderen Schülern. Danach hatte ich endgültig schluss und konnte beruhigt in mein Zimmer gehen. Dachte ich jedenfalls....
"Claire, auf ein Wort wenn ich bitten darf!" sofort stellten sich mir alle Haare im Nacken auf, als ich die Stimme von General Jace hörte! Ich wusste, dass es nichts Gutes sein konnte wenn er nach mir rief. Trotzdem gab ich mich nicht mit der Rolle der Schülerin mit dem reuevoll gesenkten Kopf ab. Wie gerne wäre ich in dem Moment ungedreht und einfach auf mein Zimmer gegangen? Ich hätte einfach so getan, als ob ich ihn nicht gehört hätte.
"Claire!" rief er erneut als ich mich nicht umdrehte.
"General Jace?" stellte ich die Gegenfrage und drehte mich zu ihm um. Er stand im Türrahmen der großen Tür zum Speisesaal und blickte mich herausfordernd an.
"Du weisst, dass dein Verhalten mir gegenüber heute Morgen mehr als unangemessen war oder?" fragte er und kam einen Schritt auf mich zu, ich wich weder zurück, noch senkte ich den Kopf und zeigte Reue.
"Ja, ich weiss das. Aber ich hatte meine Anweisungen, welche besagten, ich solle mich nicht lange mit frühstücken aufhalten. Natürlich war darin nicht enthalten, mich einer höher gestellten Person gegenüber so zu verhalten. Aber da ich wusste, dass wenn ich mich anders verhalten würde, ich nie in der Lage sein würde dort weg zu kommen, habe ich mich für dieses Verhalten entschieden." nun war ich es, die ihn herausfordernd angrinste.
"Du spielst mit dem Feuer, das weisst du aber schon oder?" antwortete er immer noch grinsend und kam immer näher.
"Ich bin mir dessen durchaus bewusst. Aber Sie haben doch nicht gerade versucht mir zu drohen oder?" gab ich gelassen zurück. Gerade so als sei es das Gewöhnlichste der Welt, dass ein General gerade versuchte einem Schüler zu drohen.
"Du weisst das in drei Tagen das Turnier ist? Im Anschluss daran werde ich dich zu einem Schwertkampf herausfordern." damit drehte er sich um und schritt davon. Ich blieb stehen und wurde mir der Tatsache, dass ich demnächst einen Schwertkampf gegen einen der sechs Generäle hatte, erst bewusst, als Rórdár aufeinmal aus den Schatten trat und in die Hände klatschte, gerade so als wollte er mir zu diesem Anlass applaudieren.
"Du weisst, dass er kein einfacher Gegner ist oder?" fragte er belustigt und ernst zugleich. Gerade so, als würde es ihn köstlich amüsieren, dass ich mit Jace diskutierte und ihn mir zum Gegner gemacht hatte.
"Ich bin mir dessen bewusst, aber mit der Hilfe von Euch General Rórdár werde ich es schaffen!" ich sah ihn an und er nickte und schickte mich dann in mein Zimmer, denn ich musste mich ausruhen nach dem heutigen Tag und auch für das Training morgen musste ich fit sein.

Am nächsten Morgen war ich pünktlich wach, machte mir wieder nur kurz zwei Brötchen und lief dann zum Trainingsplatz um für den Schwertkampf in zwei Tagen zu trainieren. Rórdár wartete bereits auf mich und ich beeilte mich zu ihm zu kommen.
"Na? Gut geschlafen?" begrüßte er mich und ich antwortete mit einem Nicken, da ich noch den Mund voll hatte. Woraufhin er lachte und dann sein Schwert zog. Ich tat es ihm gleich und zusammen trainierten und kämpften wir den ganzen Tag. Natürlich mit Pausen, aber diese waren nur, damit ich meinen Körper oder viel mehr meine Beine davon überzeugen konnte, wieder ihren Dienst zu tun und weiter zu kämpfen.

Am nächsten Tag hielt ich etwas länger durch, aber wir machten auch nicht so lange denn ich hatte schließlich am nächsten Tag einen Wettkampf.

DrachenkriegerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt