Epilog

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Auf meinem Bett lag ein Karton mit einer Karte und Zain deutete mit dem Kopf darauf, ehe er den Raum verließ. Leicht verwirrt ging ich näher an mein Bett und den mysteriösen Karton heran. Ich setzte mich im Schneidersitz auf mein Bett und legte den Karton auf meinem Schoß ab und begann die Karte zu lesen.

Dieses Kleid ist für dich Claire,
ich hoffe sehr, dass du es diesen Abend tragen wirst. Ich werde auf dich warten.
Liebe Grüße

>>Von wem ist dieses Kleid? Wer ist der Urheber dieses Briefes und warum kennt dieser Jemand meinen Namen?<< im ersten Moment dachte ich an Marco, doch dann begann ich zu verstehen, dass Marco seinen Namen drauf geschrieben hätte. Mir war unwohl, doch als ich die Schachtel öffnete waren alle Sorgen wie weggeblasen! Das Kleid war wunderschön. Es war eisblau, trägerlos und war am Rücken offen. Kurz unter der Brust war es enger geschnitten und mit einem, mit Zirkonias verzierten, breiten Band an dieser Stelle verziert. Das Kleid war insgesammt recht lang und der seidenweiche Stoff wurde von goldenen Schlieren, wie Adern, durchzogen. Dazu lagen in dem Karton, passende weiße Schuhe mit Absatz, auf deren Spitzen ebenfalls feine goldene Schlieren waren. Ich war total überrascht und wagte es mich erst gar nicht über den Preis nachzudenken. Doch nach einem Blick auf die Uhr, war es mit meiner ehrfürchtigen Ruhe sowieso vorbei. So schnell ich konnte machte ich mich fertig, schlüpfte in das Kleid, welches wie angegossen saß, machte mir meine Haare und zog mir den Schmuck an. Anschließend zog ich mir umständlich die Schuhe an, sah noch ein letztes Mal in den Spiegel und eilte aus dem Zimmer. Ich schritt den langen Flur entlang, bis ich meine Freundinnen hinter mir hörte. Ich drehte mich um und begrüßte sie, während sie mich ansahen als sei ich eine Außerirdische oder so etwas.
"Was ist denn?" fragte ich daher nach und sofort lösten sie sich aus ihrer Starre.
"Claire, dein Kleid ist wunderschön! Ich wünschte ich wäre auch eine Prinzessin, wenn ich dann immer so schöne Kleider tragen könnte..." begann Emma zu schwärmen und ich musste grinsen.
"Ich weiß selber nicht, wer es mir geschenkt hat, aber es lag vorhin in einem Karton auf meinem Bett... Und was das Kleid angeht, ihr seht doch auch total toll aus! Aber sagt mal ihr habt schon mitbekommen, dass das heute Abend ein Ball ist, zu dem sogar der nächste Herrscher des Scirischen Reiches kommt, oder?" erklärte ich. Meine Freundinnen sahen zwar toll aus, aber sie hatten keine Kleider sondern einfache schicke Klamotten an. Ich blickte kurz auf die Uhr und bekam eine Idee.
"Wie lange bräuchtet ihr, um ein Kleid auszusuchen und euch umzuziehen?"
"Keine Ahnung, aber wovon sprichst du?" fragte Luna verwirrt, ehe ich sie am Handgelenk griff und los lief.
"Wie lange wollt ihr denn noch da herum stehen? Kommt schon!" rief ich und zusammen liefen wir ins Ankleidezimmer. Ich öffnete die Tür und den Anderen klappte die Kinnlade herunter. Staunend liefen sie durch den großen Raum und sahen sich die Kleider an.
"Ist das dein Ankleidezimmer?!" fragte Anne-Sophie fassungslos und sah mich an.
"Ja und ihr dürft euch, wann immer euch danach der Sinn steht, etwas daraus ausleihen." grinste ich und die Augen meiner Freundinnen weiteten sich.
"Wirklich?! Aber das sind doch deine Sachen! Und du bist dir ganz sicher?" quitschte Luna und ich musste lachen, nickte aber zu Bestätigung. Blizschnell waren sie dabei sich ein Kleid auszusuchen. Am Ende hatte jede ein Kleid, welches ihr passte und stand. Ich sah auf die Uhr und trieb zur Eile. Vor dem Ballsaal blieb ich stehen und machte mich auf den Weg eine große Wendeltreppe hinauf, während die Anderen den Saal betraten.
Ich war oben angekommen, stand vor der Tür, welche ebenfalls in den Saal führte und versuchte mich zu beruhigen. Ich war schon auf einem Ball, bei dem ich ungefähr die gleichen Aufgaben hatte, und doch war es anders wieder als Prinzessin auf einem Ball zu sein. Ich hatte Angst, Angst etwas falsch zu machen. Als plötzlich die Musik stoppte, Zains laute Stimme, auf der anderen Seite der Tür ertönte und sich die Tür öffnete.
"Prinzessin Claire von Fantasaya!" rief er, während ich eintrat und sich alle Blicke auf mich legten.

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