Kapitel 26

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Sam's Prov:

Schweigend stand ich neben Jess hinter dem Tresen. Ich hatte es geschafft ihr ihren alten Job in der Bibliothek zu beschaffen. Diese Ablenkung brauchte sie nach all diesem Stress nun auch. Sie war wieder bei mir eingezogen, bzw in unser altes Haus, zusammen mit JJ. Warum sie wieder bei mir war?

Das lag daran, das an dem Tag an dem Edward Selbstmord begangen hatte, sie nicht aufgegeben hatte und ihn wieder belebte, hatte sie gleichzeitig ihr gesamtes Leben verloren.

Edward hatte sein Gedächtnis verloren, zumindest bestand er darauf, das es so war. Ich wusste nicht ob ich ihm glauben sollte. Er beteuerte, dass er die beiden noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte. Wir wussten nicht ob er das tat um sie zu schützen, ob er glaubte das sie ohne ihn besser dran waren. Sie konnten nur Vermutungen anstellen. Jessie hatte ihm allen Anschein nach geglaubt, kaum ein Wort hatte sie seid diesem Tag je wieder gesprochen sondern tat so als wäre das alles nie passiert. Wahrscheinlich machte sie all das JJ zu liebe, um ihn nicht noch mehr zu belasten. Gott dieser kleine Kerl hatte schon so viel in seinem Leben durch gemacht, er hatte seine Mutter verloren und jetzt auch noch seinen Daddy. Ich wusste nicht wie er das verkraftete geschweige denn ob er das verarbeiten würde. Doch Jess wollte nicht mehr kämpfen, sie wollte nicht mehr mit Edward diskutieren. Wer konnte es ihr verdenken nach diesem Drama welches sich vor 5 Tagen abgespielt hatte...

"Hast du garnichts mehr von ihm gehört..?" Murmelte ich nach einer Weile als wir gerade die neuen Comics einsortierten. Kurz sah sie mir in die Augen, dann wieder fort ehe sie den Kopf schüttelte.

"Nein...Nein hab ich nicht. Ich glaube e-er hat sogar seine Nummer geändert..."

"Was denn wirklich? Gott wenn dieser Kerl das wirklich alles nur spielt dann bringe ich ihn um! Was für ein Arschloch!!!"

"Naja vielleicht i-ist es ja besser so.."

"Besser? Wenn der Vater deines Sohnes verleugnet das er euch kennen würde? Ich glaube kaum Jess!"

"Aber was ist wenn er sich wirklich nicht mehr erinnert?"

"Dann musst du um ihn kämpfen verdammt!"

"I-Ich kann aber nicht mehr. Es tat so weh als er mich weg gestoßen hat. I-Ich pack das nicht n-nochmal..."

Seufzend schlang ich sie in meine Arme als sie erneut ihre Tränen nicht zurück halten konnte. Schluchzend vergrub sie das Gesicht in ihren Händen als ich nachdenklich nach draußen sah. Sie hatte recht, ich verstand ihre Ängste, das tat ich wirklich aber ich wollte nicht das sie ihre Familie aufgab! JJ brauchte seinen Vater genau wie sie den Mann den sie liebte an ihrer Seite brauchen würde.

"Wir kriegen das schon wieder hin Jess, ich versprech's dir!"

"I-Ich hoffe du hast recht... Ich ertrag d-das alles nicht mehr i-ich oh Gott nein...!" Stotterte sie plötzlich und stolperte hastig rückwärts in Richtung Nebenzimmer. Verwirrt lief ich ihr nach.

"Jess was ist denn los?!"

"E-Er ist hier ich ähm er...er darf mich nicht sehen!" War das einzige was sie mir noch zuflüsterte ehe sie im Nebenzimmer verschwand. Verwirrt sah ich mich um, bis ich schließlich die grünen Augen erblickte, die gerade von einem Comic zum anderen glitten.

Okay Sam, geht jetzt hin zu dem Kerl und konfrontier ihm sofort! Naja nein vielleicht war das auch nicht der richtige Weg..? Doch als er dann schließlich ein Comic gefunden hatte, erübrigte sich mein Gedanken Karussell da er zu mir an den Tresen kam.

"Hi... Was macht das, 7,50€?" Murmelte er anwesend und suchte in seinen Jackentaschen nach Geld. Immer noch starte ich ihn einfach nur an, nicht fähig etwas zu sagen als er mit nach einer Weile in die Augen sah. Nun schien auch er zu merken wer da gerade vor ihm stand, als er ein Stück zurück wich.

"Oh Gott nicht ihr schon wieder man!"

"E-Edward Hey jetzt warte doch mal! Verdammt Lauf nicht schon wieder weg!!! Keifte ich ihm wütend hinterher als er hastig den Laden verließ. Ohne groß nachzudenken folgte ich ihm schließlich. Gott der Kerl war vielleicht schnell, dachte ich mir und legte einen Zahn zu. Dann endlich hatte ich ihn eingeholt und versperrte ihm den Weg. Wütend funkelten seine grünen Augen mich an als er an mir vorbei wollte doch ich dachte garnicht daran.

"Hör auf weg zu laufen Edward!!!"

"Verdammt lasst mich doch einfach in Ruhe ihr Irren!"

"Irren? Wenn wir irre wären woher kennen wir dann wohl deinen Namen, wissen wo du wohnst einfach alles??"

"Was weiß ich google oder so. Ich will das ihr euch verpisst man besonders die kleine Brünette! Die hat sie doch nicht mehr alle ey!"

"DIESE KLEINE BRÜNETTE? Sie ist zufällig deine Freundin du Penner! Naja zumindest war sie es, bis sie dir das Leben gerettet hat und du sie dann vor den Kopf gestoßen hast!!!"

"Gott ihr habt sie doch echt nicht mehr alle! " war das einzige was er mir noch entgegen zischte ehe er sich umdrehte und in den Menschenmassen verschwand. Wütend sah ich ihm nach. Ich konnte für ihn nur hoffen, das er sich wirklich an nichts erinnerte denn falls nicht würde ich ihn umbringen!

"U-Und? Was w-war los?" Flüsterte Jessie leise als ich wieder hinter den Tresen kam. Nachdenklich sah ich sie an. Ihr Gesicht sah herzzerreißend aus. Es spiegelte die pure Trauer Enttäuschung und Verzweiflung wieder.

"Er ist abgehauen, hat mir garnicht zu gehört..." Antwortete ich sanft doch schon nickte sie und ließ den Kopf hängen. Verdammt meine beste Freundin tat mir so leid! Es schien, als wäre sie an dem Tag an dem sie Edward das Leben zurück gab selbst innerlich gestorben....

FLASHBACK:

"W-was? Edward i-ich bin's Jess..." Stotterte ich erschrocken zurück. Immer noch lagen seine grünen Augen völlig verstört auf mir, dann auf seinem Sohn, dann bei Sam. Immer wieder sah er zwischen uns drein hin und her ehe er ein weiteres Stück zurück rutschte. Wieder spürte ich den Stich in meinem Herzen als ich ihm dabei zu sah.

"K-Keine Ahnung wovon d-du sprichst Mädchen a-aber ich kenne euch nicht. Sorry m-man ich verschwinde!" Murmelte er und stand wacklig auf. Entsetzt folgte ich ihm als er den langen Steg zurück zur Straße lief. Das war alles nur ein böser Albtraum. Gleich würde er sich zu mir umdrehen, mich in den Arm nehmen und sagen alles wird gut!

"E-Edward bitte wir s-sind doch deine Familie..."

"ICH HAB KEINE FAMILIE!"

"B-Bitte tu mir das n-nicht an, b-bitte!!!" Schluchzte ich ihm nach doch er schüttelte nur den Kopf. Ein letztes mal drehte er sich zu mir um, grün traf auf Blau...

"Pass auf ich weiß weder wer du bist noch die beiden Witzfiguren dort hinten, kapiert? Wahrscheinlich habt ihr zu tief ins Glas geschaut, was weiß ich aber ich kenne euch nicht! Lasst mich ab jetzt verdammt nochmal in Ruhe oder du wirst es bereuen Mädchen!" Mit diesen Worten hatte er mich noch ein letztes mal hasserfüllt angesehen, sich umgedreht und war davon gelaufen während ich schluchzend im Sand zusammen gebrochen war.

Meine Familie war erneut zerbrochen, mein Leben lag in einem einzigen Scherbenhaufen denn der Mann den ich liebte hatte mich und seinen Sohn aus seinem Gedächtnis verbannt.....

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Hi meine Engel <3

Ja ich weiß das Kapitel ist richtig kacke geworden aber ich bin völlig tot und kaum richtig ansprechbar o.O

Naja ich hoffe es gefällt euch trotzdem irgendwie :/

Mögen geht der Marathon dann los <3

Seid fleißig ❤️

Lots of love eure Lina ~

&quot;Stay away from him&quot; they said...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt