Teil 14

949 10 0
                                    

„Schlaf gut meine süße! Ich lieb dich!", damit ging auch er in die Hütte.


POV NATASCHA

Doch ich brauchte einen Spaziergang. Also ging ich los und wie es der Zufall wollte kam ich bei der Arztpraxis an. Es brannte noch Licht. Vielleicht war er ja noch da... Ich klopfte an, denn die Klingel war ausgestellt. Tatsächlich kam nur wenig später mein Arzt an die Tür. Als er mich sah lächelte er und öffnete die Tür.

„Hey Nat... was machst du um diese Zeit hier? Es ist fast 22 Uhr?", er war schon immer freundlich zu mir.

„Ich hatte einen Streit... nicht der Rede wert, eigentlich wollte ich morgen vorbeikommen aber dürfte ich sie was fragen?", ich lächelte ihn an.

„Alles...", nachdem er die Verschwiegenheitserklärung unterschrieben hatte, hatte er gemeint ich könnte immer kommen.

„Wie lange hab ich noch zu leben? Nicht auf den Tag genau... Aber noch Wochen oder Monate oder doch eher Tage?", ich sprach leise.

„Machen wir eine Untersuchung, dann wissen wir mehr... Aber... hast du es deiner Familie immer noch nicht erzählt?", auch er sprach leise.

Ich schüttelte nur den Kopf und brachte noch ein „Danke." heraus.

„Dann leg dich mal da hin."

Ich tat was er sagte, ich wusste dass das jetzt eine Stunde gehen würde deswegen schloss ich die Augen und bekam nichts mehr mit.

POV Arzt

Ich war noch in meiner Praxis, da hörte ich wie es an die Türe klopfte. Nat? Was machte sie hier?! Es war schon spät?!

Nach dem kleinen Dialog legte sie sich auf das Brett und ich sah, wie sie die Augen schloss und anfing zu schlafen. Sie hatte das schon so oft gemacht, dass ich ihr nichts mehr sagen musste.

Als die Stunde rum war, weckte ich Nat und holte dann die Bilder. Doch was ich darauf sah, fand ich erschreckend.

„Nat? Angenommen ich würde dir sagen, du würdest in spätestens 48 Stunden nicht mehr unter uns sein... was würdest du tun?", ich wollte das wissen, reine Neugierde.

„48 Stunden? Ich würde... ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich würde auf jeden Fall ein Brief schreiben und mich mit allen Leuten versöhnen, dann würde ich mich verabschieden. Außerdem würde ich vielen Menschen Komplimente machen und danken was sie alles für mich getan haben. So wie Sie, Sie haben mir in meiner kurzen Lebenszeit geholfen wo es nur ging und das bewundre ich an Ihnen. Sie sollten unbedingt so weitermachen aber ich glaube dann sind 48 Stunden auch schon gefüllt.", sie kämpfte mit den Tränen.

„Danke... ich weiß nicht wie es sich anfühlt, wenn man gesagt bekommt, man hat nur noch zwei Tage zu leben. Aber weit du... ich geb dir mal ein Tipp. Mach all das was du mir gesagt hast, denn irgendwann wird der Tag kommen an dem ihr alle sterbt, auch ich und deswegen möchte ich dir nur ein Versprechen abringen.", ich schaute sie an.

Sie nickte und ich fuhr fort:

„Mach all das was du mir gesagt hast, schenke den Leuten ein Lächeln und mach ihnen Komplimente, schlichte den Streit und wenn du das alles getan hast, nur DAS, dann leb dein restliches Leben und versuche nie Streit anzufangen und schenk den Leuten Glück, denn heute hast du Glück. Du hast das Glück noch nicht zu sterben. Du hast noch dein ganzes Leben vor dir. Dein Körper hatte zwar den Krebs in sich drin aber da die Lunge immun war, hat sie den anderen Organen geholfen sich zu wehren und dein Körper hat den Kampf gegen den Krebs geschafft, auf dem ganzen Bild hier... es ist nicht ein Fleck zu sehen der von Krebs befallen ist. Ich freu mich für dich und wünsche dir nur das Beste in deinem Leben. Du hast alle Zeit der Welt um zu leben."

Während ich sprach füllten sich ihre Tränen mit Augen und sie weinte los. Dann stand sie auf und schlug mir in den Magen.

„Entschuldigung, aber das musste ich machen. Ich dachte ich hab noch zwei Tage zum Leben und dann sagen Sie noch mein ganzes Leben. Ich...", sie brach ab.

„Entschuldigung und es tut mir auch wirklich leid aber ich wollte wissen was du machen würdest und das solltest du jetzt tun. Bist du arg böse auf mich?", ich wollte es wirklich wissen und zwar nicht als Arzt sondern als guter Freund.

„Nein... ich glaube nicht... du... Sie haben mir gezeigt, dass Vergeben wichtig ist. Diese Erkenntnis hätte ich viel zu spät gehabt. Deshalb kann ich eigentlich nur danke sagen, ich sollte mal los und den Streit vergessen lassen...", sie war nicht sauer...

Ich war froh. Dann nickte ich ihr zu und sie ging auf meiner Praxis. Solche Sachen sollte man öfter Patienten sagen können. Ich war traurig, dass das nicht so richtig ging. Aber ich sollte mir auch solche Sachen vornehmen, es kann immer sein, dass was ist.

Die Reise nach ThailandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt