350 Tage zuvor

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Der Koffer wurde gerade in den Kofferraum verladen. Gelangweilt betrachtete ich meine Fingernägel. Sie waren in einem dunklen Blau lackiert, meine Lieblingsfarbe.

Meine Eltern saßen schon im Auto. Ein letztes mal kam mein Bruder zu mir und nahm mich in den Arm." Machs gut kleiner Stern", flüsterte er mir leise zu und ich gab mir größte Mühe, nicht sentimental zu werden.

Sanft machte ich mich von ihm los. "Pass gut auf dich auf", rief er mir noch zu, dann stieg ich ins Auto und schloss die Tür hinter mir zu. Meinen Eltern schenkte ich nur einen kalten Blick, während mein Vater unseren Opel Corsa anfuhr.

Sobald ich meinen Bruder aus dem Blickfeld verlor, holte ich mein Handy heraus und stellte die Musik auf volle Lautstärke.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich an. Als ich das Gebäude zum ersten Mal sah, empfand ich nichts als Hass. Hauptsache so schnell wie möglich weg von hier, egal wie. Ich musste Jenny wiedersehen, se hatte mir immer noch nicht auf meine Nachricht geantwortet.

"Tschüss", sagte ich kalt zu meinem Vater und meiner Mutter und stieg aus dem Wagen. Ein paar Schüler drehten sich um. Meine Mutter setzte zu an, mir etwas zu sagen, doch sie wurde von der krachenden Autootür aufgehalten, hinter der ich verschwand. Schnell zog ich meinen Koffer hervor und stampfte auf das schlossähnliche Gebäude hinzu.

Meine Eltern hatten, offensichtlich, keine Kosten gescheut. Alles wirkte edel und hochwertig, sodass unser Opel auffiel wie ein bunter Hund.

Alle Schülerinnen, denen ich begegnete, hatten komische schwarze Hemden bzw Blusen an und einen weißen Rock. Oje, bei einer bestimmten Zeit im Monat könnte das Weiß manchen Mädchen ziemlich zum Nachteil werden.

Mit hastigen Schritten ging ich in die Innenhalle, jedoch entging mir nicht, dass mich alle anstarrten, als wäre ich eine Außerirdische.

Während ich mir alle Mühe gab, sie zu ignorieren, suchte ich das Sekreteriat. Ich ging auf eine Gruppe Mädchen zu, die gerade angeregt am Plaudern war. Zielsicher steuerte ich ein Mädhen mit blonden Haaren an."Weißt du wo das Sekretariat ist?", fragte ich so freundlich wie möglich.

Anstatt mir zu antworten sah sie mich mit einem vernichtenden Blick an "Wag es noch einmal, mich anzusprechen und mein Schatzi poliert dir jede einzelne Sommersprosse aus deiner Fresse", giftete sie mich an. Beschwichtigen hob ich die Hände, obwohl ich ehrlich gesagt kurz vor einem Lachflash stand. Wenn der "Schatzi" mich verhauen wird, hab ich ja wirklich Angst.

Als ich endlich im Sekretariat ankam, war ich völlig ausser Puste. Aus Angst, noch weitere Drohungen zu kassieren, hatte ich die Fragerei drangegeben. Die Sekretariatstür war offen, also ging ich einfach rein.Die Sekretärin sah auf, und schaute mich fragend an. Und du bist?"

"Ich bin die Neue", sagte ich mit möglichst neutraler Stimme. "Sophie Khaleesi?", fragte die Sekretärin mit ihrer Piepsestimme. "Sophia. S O P H I A", sagte ich mit deutlicher Stimme.

"Jaja, auch gut. Hier in dem Ordner sind alle wichtige Dokumente. Stundenpläne, Räume, AGs und so weiter. Bitte gehe jetzt in deinen Raum. Den restlichen Abend hast du Freizeit, der Rest steht in der Mappe."

Mit diesen Worten verschwand ich aus dem Zimmer und suchte meinen Raum, den ich nach kurzer Zeit fand.Da blitzte der alte Pfadfinder in mir auf.
Mit einem aufgesetzten Lächeln öffnete ich die Zimmertür und platzte in das Zimmer.

*überarbeitet*

The badboy and me?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt