Ich war sprachlos.
"Wieso bin ich hier?"
"Naja. Ich hätt' dich auch ohnmächtig in der Dusche liegen lassen können...", sagte er und lächelte schelmisch.HÖR. AUF. ZU. LÄCHELN.
Ich erwiderte sein Lächeln, wenn auch nur sarkastisch.
Warte- er hat mich nackt geseh..
Ich lief rot an.
"Naja, aber ich dachte es wäre netter dir das Leben zu retten."
"Wie bist du überhaupt reingekommen.", fragte ich etwas beleidigt.
"Dein Vater mag mich im gegensatz zu dir- er hat mir gesagt wie ich reinkomme.", grinsend strich er sich durch die Haare und schlenderte anschließend zu seinem Stuhl rüber.Verdammt, wieso ist er so nett zu mir und so süß dabei?
Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden ob ich ihn jetzt hassen sollte oder nicht.
Er hat mir mein Leben gerettet.Das macht ihn aber nicht zu einem Heiligen.
"Du bist so in Gedanken versunken, da hat man echt Angst, dass man dich bei irgendetwas unterbricht."
Er lachte."Naja. Aber ich hab lang genug gewartet bist du aufwachst. Ich geh wohl besser."
Er grinste.Konnte er eigentlich auch etwas anderes als dieses ständige grinsen und sarkastische Lachen?
Er erhob sich. Doch bevor er ging, fing ich plötzlich an etwas zu stottern. Ich wusste nicht woher diese Wörter kamen
"Danke- Danke dafür, dass du mir geholfen hast.", flüsterte ich etwas leise und schüchtern und schaute dabei auf meine verkreuzten Finger.
"Kein Problem, wobei ich 'geholfen' noch untertrieben finde. Ich hab dir das Leben gerettet." erwiderte er und warf mir einen verspielten Blick zu.Er erhob sich und nahm seine Jacke. Doch er ging nicht zur Tür, er hielt inne.
"Ein Gefallen noch ja?", sagte er langsam und wandt sich mir zu.
Dann kam er zu mir und beugte sich vor.Er würde doch nicht etwa wieder...
Er gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Wie jetzt? Wieso bin ich so enttäuscht darüber dass es nur ein Kuss auf die Stirn war?
"Erzähl bitte niemandem, dass ich überhaupt wusste, dass du krank warst ja?"
Dieser.. Jegliche Sympathie die ich mal für ihn empfinde wird so schnell durch ihn zerstört, dieser Vollidiot.
Sein Lächeln war verschwunden. Er wirkte total ernst und wieder so wie ich ihn kannte. Als Arschloch.
Ich nickte stumm, dann ging er.
Ich ließ meinen Kopf hängen.Wieso macht mich das so traurig?
[Ortswechsel – Tageswechsel]
Gelangweilt ließ ich meinen Kugelschreiber in der Hand kreisen.
"Ich will nicht mehr.", flüstere ich meiner Banknachbarin aka Ashley aka meiner Besten Freundin zu.
"Ich auch nicht. Vorallem dreh ich der echt bald den Hals um, wenn die uns nicht bald mal ordentlich erklärt wie das funktioniert."Mathe - Das Hassfach von Ashley, meins übrigens auch.
Unsere Mathelehrerin erklärte nie was sie tat und wenn nur so dass es die, die es sowieso konnten, verstehen.
"November?"
Ich zuckte zusammen.
"Weißt du das Ergebnis?", meine Mathelehrerin zeigte auf die Tafel.
Natürlich wusste ich das Ergebnis nicht, denn ich hatte nicht aufgepasst.
Ich begann zu stottern.
"317", flüsterte mir Ashley zu.
Ich wiederholte die Zahl und hoffe inständig, dass es richtig wahr.
"Zwar richtig aber leider vorgesagt. Wir sehen uns nach dem Unterricht, falls du nichts dagegen hast."
Sie lächelte. In ihrem Gesicht war eine Mischung aus Unzufriedenheit und gleichzeitig Zufriedenheit. Wie war sowas überhaupt möglich?Die kann mich mal.
Beleidigt starrte ich aus dem Fenster und blendete weiterhin sämtlichen Unterrichtsinhalt aus.
Nach gefühlten Ewigkeiten klingelte es endlich. Ich erhob mich mit den anderen und machte mich klein.
Ich würde nicht sagen, dass ich sie mied, also meine Lehrerin, ich würde eher sagen, ich wand eine kluge Taktik an um Ärger zu vermeiden.
Ich wollte mich gerade durch die Tür schieben, als meine Lehrerin meinen Namen mit einem lauten und strengen Unterton rief.
„Meine liebe November, was wären Drohungen, wenn ich sie nicht wahrmachen würde? Bleib doch bitte hier und rede mit mir."Ich setzte ein trotziges Lächeln auf und wand mich meiner Lehrerin zu, welche mit verschränkten Armen am Lehrerpult stand.
Meine Lehrerin war echt nett, aber ich wollte gerade einfach nicht mit ihr reden. Ich wollte gerade gar nichts tun...Sie ließ erst alle aus dem Klassenraum verschwinden, bevor sie zu sprechen begann:
„Gibt es einen Grund, wieso du heute so geistesabwesend bist?"
Ich schüttelte mit dem Kopf.
„Du kannst mir alles erzählen, du kennst mich doch November. Ich bin deine Lehrerin und zudem Vertrauenslehrerin, wenn nicht mit vertrauen wem dann?", sie lachte scherzhaft.
„Schon okay, ich versteh wieso sich Schüler nicht ihren Lehrern anvertrauen wollen."
Sie hielt kurz inne.
„Ich werd dir für heute keine mündliche 5 aufschreiben, aber ich erwarte, dass du dich das nächste Mal mündlich ein wenig einbringst. Okay?"
Ich nickte.
„Gut, das wars dann auch schon, du kannst gehen."Ich hätte ihr nie erzählen können, dass in meinem Kopf gerade pures Chaos war.
Sie hätte das nicht verstanden oder?Meine Tasche geschultert ging ich aus dem Klassenzimmer, einfach nur darauf fixiert weg von hier zu kommen, wir hatten nämlich Schulschluss. Schon erleichtert einatmend bemerkte ich ihn zu spät Julian. Er stand gegenüber meines Klassenzimmers und hatte auf mich gewartet?
„Was tust du hier?"„In Schwierigkeiten?", fragte er belustigt und griff nach meinem Arm, als ich gerade an ihm vorbei laufen wollte.
Ich gab keine Antwort. „Na los, sag schon."Langsam drehte ich mich zu ihm und starrte ihn an.
Sein Lächeln verschwand.
Ich hatte keine Ahnung wieso ich so wütend war, aber irgendwas machte mich wütend.War es die Tatsache, dass er gerade vor mir stand und auf mich gewartet hatte?
Er lockerte seinen Griff und fuhr mit seiner Hand meinen Arm entlang bis er meine Hand greifen konnte.
Mein Herz raste, meine Hände in seinen lösten in mir gefühlt zehntausend unterschiedliche Gefühle aus.
Ich begann schneller zu atmen, als er mir plötzlich näher kam.
Er nahm mich in den Arm und strich mir über meine Haare.
Mein Kopf lag auf seiner Schulter und ich konnte den Geruch seines Deos riechen.
Angespannt presste ich meine Lippen aufeinander.Es fühlt sich so falsch an, aber es ist so angenehm?!
„November, es wird alles wieder."
Diese Worte brachten mich in Rage.
Nun richtig wütend stieß ich ihn von mir weg.
„Was zur Hölle willst du eigentlich von mir?", schrie ich wie aus der Pistole geschossen.
„Ich dachte, du willst nicht dass uns jemand so sieht und nun wartest du auf mich, als wärst du mein fester Freund und umarmst mich mitten in der Öffentlichkeit. Wenn du dich über mich lustig machen willst, dann mach es bitte so wie früher okay? Nur weil wir miteinander geschlafen haben, ist es kein Freitticket, dass du mich anfassen kannst wie du willst. Wenn du zu deinen alten Angewohnheiten zurückkehren würdest, würde ich auch verletzt wirken, hauptsache du tust nicht mehr das, was du momentan sonst so tust."
Er sah geschockt aus, doch ich konnte mich nicht halten:
„Achja? Das Leben gerettet nennst du das? Weißt du was ich davon halte? N scheiß halte ich davon!
Du hättest mir in dieser verkackten Dusche nicht helfen müssen, du warst ja nicht mal eingeladen, Arschloch!"
Eine Tür knallte.Wir drehten uns zur Tür neben uns, der Tür, die eben zugefallen war.
Meine Mathelehrerin, welche ich schon total vergessen hatte, war aus dem Klassenzimmer gekommen und hatte meine schöne Standpauke komplett mitanhören können.
Geschockt sah ich sie an.
Schnell machte ich auf dem Absatz kehrt und rannte davon.
Einfach weg von hier, egal wohin.
Hauptsache weg.
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Feindschaft+
Lãng mạnHighest Ranking: #002 in Romantik (Oktober/November 2016) November kann es nicht glauben, erst diese absurde Party auf der sie total verwirrt aufgewacht ist und sich an nichts mehr erinnern kann und dann auch noch ein Bild auf dem sie Julian küsst? ...