Gemischte Gefühle

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Wutentbrannt stürmte ich aus dem Kinosaal.
Ben tat mir so unendlich leid.

Aber was soll ich auch machen?

Schließlich wusste er nichts von der ganzen Sache mit Julian.

Ich entdeckte beide, Julian und Ashley an einer Theke gelehnt, sich gegenseitig haltend.
Beide hatten kurz Inne gehalten bevor sie ihre Lippen aufeinander legten und dort weitermachten, wo sie aufgehört hatten.

Mir reicht es.

Schnell, fast rennend, ging ich zu beiden packte Ashley an der Schulter, zog sie von Julian weg.
"Sag mal!?", kreischte sie zickig und fasste sich an ihre Haare.
Ein paar Leute drehten sich zu uns um, zuckten mit den Schultern uns drehten sich wieder weg.

"Wow November, was geht eigentlich momentan mit dir ab? Du bist total... anders. So wütend, gefällt mir.", lachte Julian und warf mir einen vielsagenden Blick zu.
Ich antwortete nicht, sondern wand mit Ashley zu.
"Ashley, was um Himmels Willen hab ich dir getan, dass du mich so behandelst."
"Hm..., überleg doch einfach mal ganz scharf was du nicht mir, sondern Ben und auch Julian antust."
Ich sah sie an, nun weniger wütend, eher verwundert über das was sie eben gesagt hatte.

Wieso kümmerte sie das?

"Ja klar, als ob dich das interessieren würde, komm hör schon auf zu lügen und sag mir was Sache ist.", sagte ich zischend und verschränkte meine Arme vor der Brust.
"Mädchen, du kapierst es echt nie."
Ich schwieg.
"Mach was du willst.", sagte sie und setzte zum Gehen an.
"Also wars das?"
"Was denn sonst?", entgegnete sie mir und stolzierte davon.

Plötzlich war ich verunsichert.

Was wenn sie Recht hatte? Verletzte es tatsächlich auch Julian?

"Weißt du... Irgendwie, ach vergiss es.", murmelte er leise und sprach dann lauter weiter, als wäre der erste Teil nicht für mich bestimmt gewesen.
"Süß, wie du sie eben angekeift hast. War schön mit anzusehen."
"Wie kannst du sie nur küssen?"
"Hast du doch auch?"
Verwirrt schaute ich ihn an.
"Du hast meinen besten Freund geküsst, sogar mit ihm geschlafen."
"Ehrlich gesagt..."
"Du hast es doch aufgehoben, naw."
"Halt die Klappe."
Er griff nach meiner Hand und zog mich zu sich.

Vorsichtig legte er seine Lippen auf meine und küsste mich ganz sanft.
"Du weißt nicht wie ich das vermisst habe.", flüsterte ich leise doch drückte mich von ihm weg.
"Wie dürfen das eigentlich nicht..."
"Schon klar..."
Er küsste mich noch einmal bevor er kurz zur Tür blickte.

Ich folgte seinem Blick nicht.
Ich war viel zu hypnotisiert von ihm, seinen Küssen, das Verlangen dass ich nach ihm hatte.

"November ich habe eine Bitte..."
Ich nickte und wartete gespannt auf seine Worte.
Gebannt von ihm und seiner Stimme hing ich an seinen Lippen.
Mein Blick war unentbehrlich.
Am liebsten würde ich jetzt mit ihm weggehen und für immer verschwinden.

"Bitte, trenn dich von Ben. Erzähl ihm alles."
"Was?"
Schockiert und von seinen Worten getroffen wich ich von ihm zurück.
Meine wunderschöne Traumblase war innerhalb weniger Sekunden ohne Vorwarnung geplatzt.
"Du machst Witze.", lachte ich.
Ich lachte aus voller Überzeung, denn ich war mir sicher, dass er sich der Konzequenzen bewusst war.
"Ich meins ernst."
"Nein."

Er blickte erneut zur Tür, dann küsste er mich erneut. Total überrumpelt stieß ich ihn weg und schaute zur Tür.

Ben. Er stand da und schaute zu uns herüber.
Sofort drehte er sich um und ging zurück in den Kinosaal.
Wie von der Tarantel gestochen rannte ich ihm hinterher.
Ich sah nur wie Julian seine Arme verschränkte und.... lächelte?

Nein das bilde ich mir ein. Das musste ich mir einbilden.

Ben kam mir schon entgegen, seine Jacke in der einen, die Popcorntüte in der anderen Hand.
"Hier bitte schön.", sagte er trocken, drückte mir die Tüte in die Hand und schaute mich gleichgültig an.
"Ben, bitte."
"Es ist vorbei November. Ich hatte es die gesagt."
Ich war den Tränen nahe.

Egal wie sehr ich die Zeit mit Julian genoss, die Zeit mit Ben war mindestens genauso toll.

"Ben..."
"Was denn? 'Ich liebe dich'?"
Verzweifelt schaute ich erst ihn dann
Julian an, bei dem nun Ashley stand, welche ihren Arm auf Julians Schulter gestützt hatte. Sie strahlte mich an.
Als ich sie sah, kam so eine Wut in mir hoch, dass ich anfing Ben anzuschreien.

"DU hast doch mit Ashley rumgemacht, nicht ich!"
Er zuckte mit den Schultern.
"DU hast mich überfordert und eingeengt!"
"Bitte was?"
Ich brach in Tränen aus.
"Ich trenn mich von dir! Danke für nichts!"
Ich schmiss wutentbrannt und tränenüberströmt die Popcorntüte, wessen Inhalt sich nun über den Boden verteilte, auf Ben.
Ben lächelte noch einmal und verließ das Kino.
Ich brach auf der Stelle zusammen.

Was hab ich nur getan?
Was - hab - ich - nur - g e t a n?

Julian kam um mir aufzuhelfen.
Julian. Ich musste ironisch lächeln.
Julian, weswegen ich das ganze Drama überhaupt hatte.
"Wieso Julian?"
"Shh.", machte er nur und wiegte mich in seinen Armen.
Ich sah nur aus dem Augenwinkel wie Ashleys Schuhe ebenfalls das Kino verließen.

"Julian. Wie geht es jetzt weiter?"
"Fürs erste, bist du meine Freundin oder?"
Ich lächelte schwach.

Ich fühlte mich ausgenockt, K.O. geschlagen, traurig und immer noch eine Spur wütend.
Wollte ich das überhaupt noch?

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HALLO  OMG ICH FÜHLE MICH SO SCHULDIG. Tut mir so unendlich leid.
Ich hatte die Schreibblockade meines Lebens. Wusste nicht weiter.
Aber! Ich kann mit Freude verkünden, dass ich hoffentlich demnächst häufiger schreiben kann.

(Unter anderem auch mal wieder Dead Diary weiterschreiben kann, hoffentlich)

Allerdings muss ich auch leider ankündigen, dass wir uns dem Ende nähern. Dafür feile ich schon an der nächsten Geschichte, das heißt bleibt gespannt!

Ich hab auch festgestellt, dass es nichts bringt die Geschichte zu ziehen. Und da sie auch sehr drunter leiden würde, wenn sie vermehrt aus unschönen Fillern bestehen würde.
Deshalb macht euch auf ein spannendes und überraschendes Ende gefasst.

Das wars erstmal :)
Bis demnächst!
Irina 🐥

Feindschaft+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt