Die letzte Umarmung

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[Perspektivenwechsel]

Ein Monat war mittlerweile vergangen, seit dem mir Ben, Julian und Ashley alles mögliche vorgeworfen hatten.

Seit dem hatte ich sie auch nicht mehr gesehen, was wirklich am besten so war.
Ihre Nummern hatte ich immer noch eingespeichert.
Ich war nur noch für mich, mein Vater, die Schule und ich.
Auf Partys war ich auch nicht mehr.

Meine Gefühle waren wir taub.
Ich fühlte irgendwie nichts mehr.
Und das war auch gut so.

Wie würden in einer Woche umziehen.
Mein Vater hat eine Arbeit in einer anderen Stadt gefunden, die besser bezahlt war.
Als er mir geknickt mitteilte, dass wir umziehen würden, dachte er er würde mich damit verletzen, aber das war das erste Mal, dass ich wieder etwas empfand und ich war froh darüber.
Ich war ihm vor Freude lachend um den Hals gefallen und hatte direkt Pläne im Kopf wie wir packen mussten, damit wir auch alles wieder fanden, denn wie man wusste, verlor mal viel bei Umzügen.

Er war froh mich so glücklich zu sehen.
Und ich sah es als Chance auf einen Neuanfang.

Ich hatte viel Scheiße gebaut und mittlerweile konnte ich sie sogar nachvollziehen.
Es war besser so.

-

Ich packte gerade die letzte Umzugskiste aus meinem Zimmer als ich ihn vor meinem Haus stehen sah.

Julian.

Ich biss mir auf die Unterlippe, schnappte mir die Kiste, betrachtete noch einmal mein Zimmer und schloss die Tür als ich das aller letzte Mal aus dieser Tür ging.

Mein Zimmer wirkte so kahl.
Ich musste daran denken, wie Julian mich mal besucht hatte und mir das Leben gerettet hatte.

Ein kleines Lächeln flog mir über die Lippen.

Die große Kiste vor mir hertragend ging ich nach draußen zum Umzugstransporter und stellte sie rein.

"Wir müssen gleich los November!"
"Ja!"

Julian war immer noch da. Er stand am Briefkasten.
Unsere Blicke trafen sich.

Mit langsamen aber sicheren Schritten ging ich zu ihm.

Er öffnete den Mund und wollte etwas sagen doch ich unterbrach ihn kopfschüttelnd.

"Tschüss.", sagte ich und umarmte ihn.
"Tschüss.", flüsterte er.

Danach ging ich wieder zum Transporter und setzte mich rein.

Ein letztes Mal betrachtete ich das Haus in dem ich groß geworden war, das Haus in dem meine Mama gestorben war, unser Haus.

Mein Vater stieg auf der Fahrerseite ein:
"Willst du ihm nicht noch Tschüss sagen?"
"Das hat sich schon erledigt.", meinte ich und lächelte zufrieden.

Seine letzte Umarmung.

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