Komplikationen am Frühstückstisch

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Ich grinste nochmal schief, bevor ich nach Bens Arm griff und ihn in sein Zimmer zog.
In Windeseile schloss ich die Tür.

Mit einem Fragezeichen im Gesicht schaute ich Ben an und bekam auch direkt eine Antwort.
"Ich wusste selbst nicht, dass sie zurück kommen. Beziehungsweise wann, sie wollten eigentlich bis Sonntag wegbleiben. Ich konnte nicht ahnen, dass sie einen Tag früher heim kommen... Tut mir Leid November."
Ich fasste mir vor Verzweiflung an die Stirn.

Ich seh so bescheuert aus.
Ich war dem Vater meines neuen Freundes einfach so in Unterhose und T-Shirt begegnet.

"November. Er wird schon kapieren, dass du nichts wusstest. Mein Vater ist total entspannt. Wenn ich ihm erzähle, dass du Fieber hattest, geht das schon. Meine Mutter hat übrigens Frühstück gemacht, als ich ihr erzählt habe, dass du hier bist, ich bin nämlich heute morgen selbst in sie reingelaufen."
Ich schaute ihn immer noch verzweifelt an, als er mich plötzlich an sich zog und und umarmte.

"Guten Morgen übrigens, bin froh, dass es dir besser geht.", murmelte er in mein Haar.
Ich legte meine Arme vorsichtig um seinen Oberkörper, als er mich ein bisschen von sich wegdrückte, um mein Kinn anzuheben und mich zu küssen.
Seine Lippen waren weich und er roch frisch geduscht.
Ich mochte den Geruch seines Deos, oder Duschgels. Egal was es war, an ihm roch es verdammt gut.

Hmmm...

Wir lösten uns voneinander und er teilte mir mit, dass seine Schwester mir ihr Einverständnis gegeben hatte, ihre Klamotten anzuziehen.
Was mich zwar überraschte, da ich gar nicht danach gefragt hatte, aber ich nahm mir vor mich bei ihr zu bedanken falls ich sie sie sah.

Nun stand ich also vor dem Kleiderschrank seiner Schwester, im Zimmer seiner Schwester und schaute was passte.

Ich mag ihren Stil. Obwohl es eigentlich relativ ungewöhnlich ist, was sie trägt. Ich glaub sie mag Rock oder Punk? Ich kenn mich da nicht so gut aus. Aufjedenfall ist ihr Stil mega genial.

Ich wählte einfach ein weites Top und eine kurze Hose, das schien mir noch am gewöhnlichsten zu sein. Zu meinem Glück hatten wir sogar die gleiche Größe.

Das Top gefiel mir besonders gut, denn es war an der Seite weit ausgeschnitten so dass man die Seitenteile meines BHs sehen konnte.

Ich begutachtete mich noch einmal im Spiegel bevor ich wiede zu Ben ging, der schon mit brummendem Magen auf mich wartete.

Mein Resultat als ich mich im Spiegel betrachtete:

Ich seh heiß aus.
Wow.

"Du siehst... gut aus.", sagte er zögerlich und betrachtete mich von Kopf bis Fuß

Ich wusste, dass er heiß sagen wollte, es nur nicht rausbrachte. Es stand ihm quasi ins Gesicht geschrieben.

Ich war nun etwas motivierter, denn jetzt sah ich besser aus und war im Stande Bens Eltern kennen zu lernen. Am Tag nach unserem zweiten Date.

Das ging alles so schnell und bereitete mir etwas Sorgen.

Alles geht so schnell, ist das überhaupt gut für unsere Beziehung?

~

Nun saßen wir am Frühstückstisch, Ben neben mir, seine Mutter mir gegenüber.
Nur sein Vater saß am Tischende und begutachtete mich kritisch.

Ich schluckte unangenehm.

"Hier ein Brötchen, meine Liebe.", sagte Bens Mutter, um das Eis welches sich still und heimlich über uns gelegt hatte zu brechen.
Sie reichte mir den Korb, mit Brötchen ich sagte ganz leise danke und schnitt es direkt auf.
Ich konnte die Blicke von Bens Vater spüren, es war so unangenehm.

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