Halbnackt, 16/17 Jahre alt und im Kleiderschrank des festen Freundes

8K 208 55
                                    

Angekommen an Bens Haus machte ich vorsichtig nervös ein paar Schritte auf die Türklingel zu und klingelte sofort, damit ich es mir kein zweites Mal überlegen konnte.
Und prompt würde mir die Tür geöffnet.
Bens Mutter hatte ein Lächeln auf den Lippen und begrüßte mich freudig.

"November wie schön dich zu sehen! Schön, dass du uns mal wieder besuchst."
Ich gab ein schiefes Lächeln als Antwort und schob mich an ihr vorbei.

Ich kannte ja den Weg zu Ben.

Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und im Moment wünschte ich, ich wäre doch Zuhause geblieben.

Ich atmete tief ein und hatte plötzlich ein unangenehmes Gefühl.

Ashley kannte Ben. Was wenn? Nein. Niemals. Sie würde sowas nie machen... Oder? Schließlich hintergehe ich auch Ben... Urgh.

Ich klopfte und wurde hereingerufen.
Mit einem großen Seufzer öffnete ich die Tür und eine große Erleichterung machte sich in mir breit.

Er lernte. Noch nie war ich so glücklich, jemand lernen zu sehen.

"November.",  sagte er nicht wirklich erfreut und drehte sich zu mir um.

Ich ging zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Lernst du fleißig?", fragte ich aus Spaß und hockte mich auf sein Bett neben seinem Schreibtisch.
"Naja eigentlich hab ich bis jetzt noch nichts wirklich hinbekommen..."
"Warum denn?", fragte ich verwundert und streifte meine Jacke ab.
"Naja...", er stand auf.
Ich verfolgte ihn mit meinen Augen und sah, dass ihn etwas beschäftigte.

Was ist los mit ihm?

Ich griff nach seiner Hand und zog ihn zu mir aufs Bett, nun saß er neben mir und schwieg.
Er hatte irgendeinen Punkt auf dem Fußboden fixiert und starrte ihn unentbehrlich an.
Doch plötzlich fing er an zu reden...

"November bitte hör zu, bevor du jetzt durchdrehst. Bitte hör zu."
Ich nickte angespannt.

Was würde er jetzt sagen?

"Ich... Also zwischen uns läuft es momentan nicht so gut."
"Hm."
"Und wenn ich könnte dann würde ich es Rückgängig machen."
"Was.", fragte ich.
Ich hatte meine Zähne aufeinandergepresst und war erstarrt.
"Ashley war eben hier."
"Und..."

Doch ich wusste die Antwort schon.

"Ben."
Er stand auf, als hätte er Angst vor mir.
"Ben."
"November. Bitte bleib ruhig."
"Was."
"Wir haben nicht miteinander geschlafen und ich hab das ganze beendet."

Ich atmete erleichtert aus.

Wieso freut es mich irgendwie, dass sie nicht miteinander geschlafen hatten. Klar ich mein, ich bin sauer, sehr sogar aber ich mach ja nichts anderes. Eigentlich darf ich mich nicht über sowas aufregen...

"Was war das?"

"Was war was?", fragte ich etwas verwirrt zurück und ließ mich rückwärts auf sein Bett fallen.
"Dieses Seufzen."
"Achso. Hm, ich weiß nicht. Ich bin froh, dass es raus ist."
"Achso, hm."

Egal, was ich jetzt tun würde, nichts wüde Sinn machen.

"Bist du nicht sauer?"
"Doch.",  log ich und schaute zu ihm hoch.
Er ließ sich neben mich fallen und schaute mir in die Augen.
"November glaub mir, wenn ich sage, dass ich dich liebe und das bereue."
"Es ist okay denke ich. Schließlich bin ich selbst dran Schuld. Ich hab dich ganz schön vernachlässigt."
"Was ist jetzt?"

Doch statt zu antworten, neigte ich meinen Kopf und küsste ihn.

Einfach mal aufhören zu denken.

Meine Hand gleitete unter sein T-Shirt.
Er blockte nicht ab.
Ich konnte seinen Körper spüren. Er war trainiert und sah, wie ich von unserem ersten Date wusste, echt gut aus.
"November."
"Psst."
Er ließ ebenfalls seine Hände unter mein Oberteil gleiten und streifte es vorsichtig ab.
Er begann damit meinen Hals zu küssen und jeder einzelne Kuss löste ein Gefühl der Wärme in mir aus.

"November meine Eltern sind unten.", sagte er leise und öffnete den Knopf meiner Hose.
"Ist doch egal. Sei einfach leise."
Er streifte meine Hose ab und ich schmiegte mich an ihn.

Ben war so sanft in allem.
Irgendwie ganz schön aber auch komisch.

"Sicher?"
Ich musste kichern.
"Fragt man das so? Sicher? Man schläft miteinander und fragt sicher?"
Ich kugelte mich vor lachen.
"Ist das dein erstes Mal Ben?"
"Deins nicht?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Wer wars?"
"Das fragt man nicht."
"Ernsthaft November wer war es?"
Er drückte sich von mir weg.
"Ist das so wichtig? Es ist im Eifer des Gefechts passiert... Ich erinnere mich auch gar nicht."
"Hm."

Ich rollte mich zur Seite weg.
"Toll Ben."
"Was."
"Ach vergiss es."
Ich zog ihn wieder an mich ran und vergrub meine Hände in seinen Haaren.
"Dafür, dass es dein erstes Mal ist, kann man glatt vergessen dass du 'Sicher' gefragt hast."
Ich kicherte wieder.

Doch meine Kicherei wurde von einer Stimme unterbrochen. Bens Mutter kam die Treppe hoch.

"Shit!"
"Ja was, zieh dich an!"

Ich guckte ihn verzweifelt an und suchte nach meinem Oberteil.
Panisch schaute er zurück.
Er deutete auf den Schrank.
Ohne nachzudenken sprintete ich zum Schrank und schlüpfte hinein.

Nun stehe ich halbnackt in Bens Kleiderschrank, wie tief kann man eigentlich noch sinken.

Ich sah durch einen Spalt, der mir noch Licht spendete, dass Ben nun wieder angezogen war und seiner Mutter die Tür öffnete.
"Was gibts?", fragte er laut doch ihre Antwort konnte ich nicht verstehen.
Sie redete ziemlich leise.
"Aha. Ok. Ja, sie geht auch gleich."
"Wo ist sie eigentlich?", fragte sie nun etwas lauter.
"Toilette.", sagte er ohne mit der Wimper zu zucken, sie schluckte es
Ich atmete erleichtert auf.

Okay, wer würde auch schon vermuten dass die Freundin des Sohnes halbnackt im Kleiderschrank steht...

Ich bekam eine SMS.

Letztendlich hatte ich mein Handy dann doch mitgenommen, obwohl ich erst nicht wollte, aber ich wollte einfach wissen was mit Ashley war, allerdings war das bevor die ganze Sache hier passiert ist. Momentan wollte ich einfach nichts mehr von ihr wissen.

Miststück

Gekonnt holte ich mein Handy aus meinem BH und las die Nachricht.

Oh Julian, wie nett dass du dich meldest...

"Und?"

Und was?

"Ich steh gerade halbnackt im Kleiderschrank deines besten Freundes."

"Have fun."

Genervt rollte ich mit den Augen. Egal was ich schreiben würde. Julian eifersüchtig zu machen klappt einfach nicht.

"Du kannst rauskommen."

Ich steckte es wieder zurück und schlüpfte aus dem Kleiderschrank.

Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn.
Seine Lippen beziehungsweise seine Küsse waren nach wie vor, einfach der Wahnsinn.

"Ich weiß warum ich mit dir zusammen bin."
"Hm?"
"Weil du einfach unglaublich gut küsst."
"Und du siehst wahnsinnig gut aus in deiner dunkelblauen Unterwäsche."

Schelmisch Lächelnd löste ich mich von ihm und suchte nach meiner Kleidung.

Es gab wirklich gute Gründe die für Ben sprechen. Hmm...

"So und jetzt musst du gehen. Gehen wir mal wieder zusammen ins Kino?"
"Gern."
Ich lächelte ihn an und schloss die Tür hinter mir.

Ich glaube, ich liebe Ben doch noch mehr als ich dachte.

Feindschaft+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt