[Perspektivenwechsel]
November ist kein Victoria Secret Model.
Schon seit ich vom Gang ins Einkaufszentrum heimgekommen war, versuchte ich mir diesen Gedanken einzubrennen.
Sie ist nichts besonderes.
Ich stand auf und sah auf die Uhr an meinem Schreibtisch.
November und Ben sollten gleich kommen.
Wie sich November wohl verhalten wird?Bestimmt will sie um jeden Preis demonstrieren, dass Ben und sie jetzt ein Paar sind, weil sie auf den Gedanken mit mir nicht klar kommt, haha.
Eigentlich sollte es mir ja auch egal sein, aber ich will unbedingt mit ihr reden.
Das kleine Techtelmechtel im Park war echt nett, aber November hätte es gar nicht mitbekommen sollen, andererseits, warum eigentlich nicht? Wir sind schließlich kein Paar und ich hab zwar irgendwie Gefühle für sie, was mich aber lange nicht davon abhält mit anderen Mädchen zu schlafen, was anderes tut sie doch auch nicht oder? Oder wie würde sie das ganze mit Ben nennen?Es klingelte an der Tür.
Nervös war ich gar nicht, schließlich konnte mich nichts aus der Bahn werfen, nicht mal November.Lächelnd maschierte ich zur Tür und öffnete sie. Sofort sah ich wie November demonstrativ Bens Hand nahm.
Haha, sag ich doch.
"Hallo Leute! Wie schön euch zu sehen!", sagte ich sarkastisch und bekam einen Hasserfüllten Blick Novembers zu spüren.
"Hey.", klopfte mich Ben ab während ich die beiden rein ließ.
"Jo, meine Eltern sind nich da. Wir haben sogar das Wohnzimmer für uns."
November sagte kein Wort.
"Super!", sagte Ben, befreite sich aus Novembers Hand und klatschte sich in die Hände.
"Was machen wir eigentlich?", räusperte sich November und streifte sich ihre Jacke ab, unter der sich das neue Top aus dem Einkaufszentrum heute Mittag, befand.
Sie bemerkte, dass ich wusste, dass es das wirklich schöne Top von heute war und errötete leicht."Ich bin mal auf dem Klo, Bruder.", meinte Ben und ging, als wüde er hier wohnen richtung Toilette.
Jetzt waren wir alleine und man konnte spüren, dass uns eine unangenehme Atmosphäre umgab.
"Glaub ja nicht, ich hätte das angezogen um dir zu gefallen!", zischte sie wütend und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Aww, schade. Dabei macht es dich so viel attraktiver und heißer, das glaubt man gar nicht."
Ich wusste ich provozierte sie gerade, aber gerade das machte wirklich unheimlich viel Spaß.
Sie schaubte und ging in Richtung Wohnzimmer, offensichtlich um von mir weg zu kommen, dass ich ihr folgen konnte und dies auch tat, vergaß sie dabei anscheinend.
"Um deine Frage zu beantworten, wir machen heute einen Filme Abend. Das heißt egal wie sehr du dich anstrengst, mich wirst du nicht los."
"Scheiße.", murmelte sie ganz leise, aber noch erkennbar und ich musste grinsen."So, welchen Film schauen wir zuerst?", fragte Ben, welcher vom Toilettengang zurückgekehrt war und mir nun im Türrahmen Gesellschaft leistete.
November hatte sich auf dem Sofa niedergelassen und mittlerweile ihr Handy in der Hand.
"Ich wäre ja für nen Horrorfilm.", lachte ich und bekam begeisterte Zustimmung Bens, November war nicht so begeistert.
"Ich mag keine Horrorfilme.", meinte November beleidigt.
"Ach komm, ich beschütz dich.", lachte Ben.
Ich verdrehte leicht genervt die Augen.Eigentlich hätte mir klar sein müssen, dass die ein wenig rumturteln, aber oh gott, wie kitschig ist das bitte.
"Ich such den Film aus und ihr holt Snacks und Getränke?", fragte Ben und hockte schon vor dem DVD Regal unseres Wohnzimmers.
Er ließ mich ständig mit November allein, ihm war das schon bewusst oder?
"Ok, go for it.", meinte ich, drehte mich um und ging in die Küche, ob November jetzt mitkam oder nicht, war mir eigentlich total egal.
Doch zu meiner Überraschung folgte sie mir.
In der Küche angekommen drehte ich mich grinsend zu ihr um und flüsterte:
"Nicht, dass Ben denken könnte du rennst mir nach."
"Davon träumst du doch nur."
"Wieso so aggressiv?"
Lächelnd nahm ich ein paar Schüsseln aus dem Schrank und begann sie mit Chips zu füllen.
"Ich will absolut nichts von dir und jetzt geh mir aus dem Weg, ich möchte an die Getränke."
"Beruhig dich mal."Ich konnte mich zügeln, was meine Gefühle für November angingen, schließlich ist sie die Freundin meines besten Freundes, sogesehen unantastbar für mich.
"Fertig?"
"Ja fertig."
"Schön.", neckte ich sie und ging wieder vorraus ins Wohnzimmer.
"Jo jo jo! Haste nen Film?"
"Yes!"
Gefühlt eine Minute später saßen wir auf der Couch.
Zwischen mir und Ben November welche schon schützend ihre Hände vors Gesicht hielt.
"Hast du wirklich so große Angst?", witzelte ich, doch statt einer Antwort, bekam ich einen Todesblick zugeworfen.
"Ben, pass mal auf deine Freundin auf, die tötet mich noch, haha."
"Ärger sie einfach nicht.", meint er ernst und griff nach Novembers Hand.Sollen die doch machen, was sie wollen.
Denen beim 'Turteln' zuzugucken macht sogar mehr Spaß als ich dachte, stellte ich im Lauf des Filmes fest.
Ständig wollte Ben sie mit Chips füttern, doch sie schüttelte immer den Kopf oder nahm sich die Chips selbst.Einfach zu lustig.
"Gott bin ich müde.", meinte Ben nach dem Ende des ersten Films und lehnte sich an November welche ihre Schulter etwas wegzog und so leicht gegen mich prallte.
Sie wich Bens Turtelein ständig aus. War es ihr vor mir etwa peinlich?
"Noch einen?", fragte ich in die Runde und bekam sofort Zustimmung, sogar von November.
"Ich dachte du magst keine Horrorfilme?"
"Solang sie nicht voller Jumpscares sind, geht es sogar....", sagte sie und schaute, soweit ich es in Schutz der Dunkelheit erkennen konnte, verlegen rein.
"Schade."
"Flirtest du meine Freundin an Julian?", witzelte Ben, doch ich fühlte mich unheimlich ertappt.Das was ich machte war aber kein flirten, ich ärgerte sie. Mehr nicht.
"Gut, jetzt such ich aus!"
Der Film war schnell ausgesucht und eigentlich hatte ich erwartet, dass die Situation ähnlich wie beim ersten Film wäre, doch Ben schlief irgendwann ein und so waren nur noch ich und November wach.
Das heißt die Turtelein hörten auf und die Situation war insgesamt viel entspannter, bis der Film anfing spannend zu werden.
"Verdammt.", murmelte November.
"Was?", fragte ich leise zurück.
"Gleich kommt bestimmt ein Jumpscare ich hasse es."
"Naww. Schaffst du es ohne dir die Augen zuzuhalten?"
Sie atmete tief ein und nickte: "Ich bin schließlich kein Angsthase."
Sie schluckte.Den Film beachtete ich gar nicht mehr, still und heimlich beobachtete ich sie von der Seite und dann plötzlich als der schon vorraussehbare Jumpscare kam quiekte sie plötzlich leise und griff nach meiner Hand.
Sie bemerkte scheinbar was sie tat und starrte mich schockiert an."Huh? Was ist passiert?", fragte sofort eine Stimme neben uns und wie auf Kommando lösten sich unsere Hände voneinander.
Wie vom Blitz getroffen drehte sie ihren Kopf zu Ben.
"Ich hab mich nur erschreckt und du bist eingeschlafen.", lachte sie nervös.Ich saß immernoch wie angewurzelt da.
Ihre Hände, waren so weich und zart.
Außerdem eiskalt, was mit das Verlangen gab sie in meine zu nehmen und zu wärmen.
Ich spürte immernoch ihre Hand in meiner obwohl sie schon längst weg war.
Es hatte sich einfach so wahnsinnig gut angefühlt.Sie drehte den Kopf wieder zu mir und schluckte nervös.
Sie hat nach meiner Hand gegriffen, nicht Bens.
Sie ist jedem Annäherungsversuch Bens ausgewichen, doch sie hat nach meiner Hand gegriffen...Was geht in ihrem Kopf vor?
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Feindschaft+
RomanceHighest Ranking: #002 in Romantik (Oktober/November 2016) November kann es nicht glauben, erst diese absurde Party auf der sie total verwirrt aufgewacht ist und sich an nichts mehr erinnern kann und dann auch noch ein Bild auf dem sie Julian küsst? ...