Als Anna und ich an der Arena ankamen,warteten schon sehr viel Fans davor.Da Calum mir aber vorher gesagt hatte,dass wir zum Hinterausgang kommen sollten,taten wir dieses auch.Aber dort erwartete uns nur eine verschlossene,graue Tür.Na super,die Organisation war mal wieder toll.Ich nahm mein Handy und schrieb Calum das wir da sind.Kurze Zeit später ging auch schon die Tür auf und ein Security Typ stand dort."Heather Wyler und Anna?"
"Ja das sind wir."
"Ok folgen sie mir bitte."
Mit diesen Worten liefen wir stumm dem Typen hinterher.Ich war etwas aufgeregt,ich fand es noch nicht normal,dass Calum mein Freund war.Ich glaub ich würde mich nie an diesen Gedanken gewöhnen können.Also lächelte ich weiter wie eine bescheuerte vor mich hin.
Anna dagegen war nicht minder aufgeregt.Sie war glaube ich noch nervöser als letztes Mal und ich merkte das sie eigentlich die letzten Meter im Sprint zurücklegen wollte.Sie würde die Jungs bestimmt gleich wieder in Beschlag nehmen und mit Fragen löchern.Das war mir nur recht,denn dann hatte ich noch mehr Zeit mit Calum.Und da war es wieder,das dumme schlechte Gewissen.
Und in diesen paar Sekunden die mir noch blieben,bevor ich Calum gegenübertreten würde,fasste ich einen Entschluss:Ich würde Calum heute endlich all das erzählen,was ich mich bisher nie getraut hatte zu tun.Es musste sein und jetzt war der richtige Zeitpunkt,ich wusste es einfach.
Mit entschlossener Miene trat ich durch eine weitere graue Tür,hinter der 5sos warteten.Und dann war es soweit.Ich sah endlich Calum wieder.Ich schaffte es gerade noch,Anna Nalas Leine in die Hand zu drücken,bevor ich wie eine Irre auf Calum zurannte.Er fing mich auf und hob mich hoch,während er mich fest umarmte.Dann beugte er sich langsam zu mir runter und sein Gesicht kam meinem immer näher.Ich wollte nicht mehr warten,also legte ich kurzerhand meine Arme um seinen Hals und zog ihn zu mir runter.Als unsere Lippen sich trafen,explodierte in mir ein Feuerwerk.Ich konnte einfach nicht genug von ihm bekommen.Er war wie eine Droge,er machte mich süchtig.
Nachdem wir uns dann doch noch irgendwie voneinander gelöst hatten,schauten wir uns tief in die Augen.Keiner von uns wollte diesen kostbaren Moment zerstören.Aber da merkte ich,wie etwas an meinem Bein hochsprang.Ich wendete den Blick von Calum ab,ließ seine Hand aber nicht los.Es war natürlich Nala,die wahrscheinlich Aufmerksamkeit von mir wollte.Ich beugte mich runter und kraulte sie.Als dank leckte sie mich an."Ihh Nala lass das,das ist eklig,"sagte ich mit einem Lachen in der Stimme.Ich konnte es ihr einfach nicht übelnehmen,sie war einfach doch viel zu süß.
Glücklich lief sie dann wieder von mir weg,zu Michael.Dieser klopfte neben sich auf die schwarze Ledercouch und Nala sprang sofort zu ihm.Ich zog verwundert meine Augenbrauen hoch."Du kannst dich geehrt fühlen,das macht sie sonst nicht bei jedem,"sagte ich zu ihm."Tja mich mögen halt alle Tiere,"antwortete Michael und breitete dabei theatralisch seine Arme aus.Das wiederum sah so lustig aus,das wir alle lachen mussten. Michael tat erst auf beleidigt,lachte dann aber doch mit.Die Situation war aber auch zu komisch gewesen.
Nun wusste ich das der Moment gekommen war.Ich nahm Calums Arm und zog ihn zur Seite."Ich muss mit dir reden.Allein,"sagte ich mit einem Blick auf die anderen.
"Ok komm mit."
Ich sah das Calum sich Sorgen machte.Das tat mir schon etwas leid,weil ich ja nichts hatte.
"Wir sind kurz weg,"informierte Calum die anderen.Sie schauten erstaunt auf,anscheinend hatten sie nicht mal mitbekommen das wir nicht am Gespräch teilgenommen hatten."Ok,"antwortete Luke.Ashton schaute mich mit einem durchdringenden Blick an.Stimmt,er wusste ja das ich mich mal geritzt hatte.Ich schaute zu ihm und nickte schnell mit dem Kopf.Er hatte schon richtig gedacht.Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht,dann folgte ich Calum aus dem Raum.Wir mussten nicht weit laufen,nur eine Tür weiter.
Der Raum dahinter sah fast identisch aus,nur das die Mitte voll gestellt war mit Kleiderständern.Anscheinend waren das die Sachen von ihnen,denn von wem sollte es sonst sein.Wow Heather das war ja jetzt sehr schlau.
Calum steuerte auf eine identische schwarze Ledercouch an.Hatten die denn hier nichts anderes?
Ich setzte mich neben ihm,wahrte aber Abstand.Er nahm es zur Kenntnis,sagte aber nichts.Ich schluckte und begann dann zu sprechen.
"Du weißt doch noch,dass ich dir etwas nicht erzählen kann oder?"
Calum nickte nur.Er schaute mich erwartungsvoll,aber auch sorgenvoll an."Nun,ich glaube ich bin jetzt bereit dazu.Ich finde das du es wissen solltest und da wir uns jetzt länger nicht sehen,habe ich jetzt diesen Entschluss gefasst."
"Heather das ist schön,aber du musst es mit nicht sagen,weil wir jetzt abreisen.Ich will dich zu nichts zwingen."
"Kein Problem Calum,ich weiß das ich es will.Ich hab es schon viel zu lange vor mir aufgeschoben."
Ich brauchte einen Moment,um mich zu sammeln.
"Ok,am besten fange ich am Anfang an."Ich hob meinen Kopf,als Calum meine Hand nahm.Er schaute mich erwartungsvoll an.
"Also es fing alles vor 3 Jahren an.Damals war ich 14.Ich hatte ein eigentlich wunderschönes Leben.Ich hatte wundervolle Eltern,die mich geliebt haben und einen wundervollen Freund namens Ben.Wir waren glücklich zusammen,auch wenn ich noch jung war.Aber ich glaube schon das man von Liebe sprechen konnte.Wir waren echt so verliebt,die anderen haben es kaum in unserer Nähe ausgehalten."Ich lachte kurz auf.
"Aber dann rückte unser erster Jahrestag immer näher."Meine Stimme wurde belegt und ich schluckte stark.Nach all den Jahren tat es mir immer noch weh,davon zu erzählen.Calum drückte kurz meine Hand,sagte aber nichts.Dafür war ich ihm im Moment unendlich dankbar.
"Also kurz vor unserem Jahrestag kam Ben mich besuchen.Es war schon später Nachmittag und wir wollten zusammen lernen.Wir hatten eine wichtige Mathearbeit vor uns und da ich nicht so gut darin war,gab er mir ab und zu Nachhilfe.Es war also ein Nachmittag wie jeder andere.Ben kam zu mir ins Zimmer und wir lernten zusammen.Ich weiß noch das es wahnsinnig heiß an diesem Tag war,die Klimaanlage lief auf Hochtouren.
Nachdem wir gelernt hatten,ging Ben schnell nach unten,um uns eine Erfrischung zu holen.Er wirkte schon die ganze Zeit so abgelenkt,irgendwie nicht ganz bei der Sache.Außerdem war er ständig am Handy und schrieb mit irgendwem.Ich hatte nichts gesagt,da ich mich wirklich auf die Aufgaben konzentrieren musste.Aber nun sah ich meine Chance gekommen.Sein Handy lag nur wenige Zentimeter von mir entfernt.Ich nahm es also in die Hand und entsperrte es.Wir wussten beide unsere Codes.Sofort kam ein Chatverlauf von WhatsApp.Ich schaute auf den Namen:Lisa stand dort.Ich überlegte kurz.Nein,ich kannte keine Lisa.Ich wollte das Handy eigentlich wieder weglegen,aber da sprangen mir Herzchen ins Auge.Ich wollte echt nicht lesen,was er mit ihr schrieb,aber es ging nicht anders.Ich scrollte durch den Chat und was ich dort sah verschlug mir den Atem.Es waren Sachen,die Ben eigentlich nur mir schrieb,seiner Freundin!Aber so wie es aussah hatte er jetzt auch noch eine andere.Und da brach in mir etwas.Ich wusste nicht was es war,aber ich fühlte mich auf einmal so kaputt.Ich sperrte das Handy wieder und legte es weg.Stumm starrte ich auf mein Matheheft.Mein Kopf war wie leergefegt.Ich wusste nicht was ich denken oder fühlen sollte.Und dann hörte ich,wie Ben die Treppe hochkam.Sekunden später stand er in meiner Tür,ein Tablett mit Trinken und Essen balancierent.Er stellte es auf meinen Schreibtisch und gab mir einen Kuss auf den Kopf."Mit wem hast du eigentlich die ganze Zeit geschrieben?",fragte ich ihm.Ich wollte ihm eine Chance geben,es mir zu erklären.Ich wollte sehen ob er Mut genug hatte,es mir ins Gesicht zu sagen."Ach das war nur ein Kumpel.Wir wollten uns am Wochenende mit ein paar anderen treffen und sind deswegen gerade am planen.Hat es dich gestört?"
Und damit hatte er bei mir verspielt.Ich war so nett gewesen und hatte ihm eine Chance gegeben und was tat er?Tischte mir dreist eine Lüge auf.Ich beschloss,ihn damit zu konfrontieren.
"Ich weiß das es nicht ein Kumpel von dir war,es war eine gewisse Lisa.Warum lügst du mich an?Wenn du eine neue hast dann sag es mir doch einfach,anstatt mir einfach dreist eine Lüge aufzutischen.Ich hätte es sowieso irgendwann herausbekommen.Hältst du mich echt für so blöd?Glaubst du echt,du kannst mich so verarschen?"
Ich war jetzt richtig sauer und schrie ihn regelrecht an.
"Was willst du eigentlich,hast du echt geglaubt das ich nur dich liebe?Wenn ich mehrere haben kann,dann nimm ich mir alles was ich kriegen kann.Ich hatte eh vor mit dir Schluss zu machen,da du mich nicht ranlässt.Lisa ist so ganz anders als du,sie versteht wenigstens was ich will.Also um es kurz zu machen:Ich mache Schluss mit dir."
Ich atmete einmal kurz auf.Das war doch jetzt nicht sein scheiß ernst?!Er wollte echt mit mir Schluss machen,betrog mich sogar schon seit längerem.Das konnte doch alles nicht wahr sein.Plötzlich bekam ich keine Luft mehr und das lag nicht an der Hitze.Ich musste unbedingt hier raus.Ich schlüpfte in meine Schuhe und rannte nach draußen.Es war mir egal was meine Eltern dachten,ich konnte ihnen später noch alles erzählen.Ich rannte und rannte durch die Stadt,mit keinem bestimmten Ziel.Aber meine Füße trugen mich automatisch zu meinem Lieblingsplatz.Versteckt zwischen Bäumen stand auf einem Hügel eine Bank.Ich setzte mich dorthin und starrte in die Ferne.Mein Kopf arbeitete immer noch nicht,ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.
Nachdem die Sonne untergegangen war,hatte ich mich etwas beruhigt.Es tat weh,so betrogen zu werden,aber es war nicht der Weltuntergang.Auch wenn ich jetzt noch nicht wusste,wie ich damit umgehen sollte,irgendwann würde es wahrscheinlich nicht mehr so weh tun.Sagten das nicht immer alle?Naja ich würde es ja schon noch herausfinden.Aber zuerst sollte ich nach Hause gehen.Meine Eltern machten sich bestimmt schon Sorgen und außerdem hatte ich morgen Schule.Ich stand also auf und begab mich nach Hause.Jetzt war ich doch etwas ängstlich,schließlich war es schon dunkel.Ich lief etwas schneller und hoffte einfach,dass mir jetzt niemand begegnen würde.
Ich bog gerade in die Straße zu unserem Haus ein,als mein Handy klingelte.Ich nahm es heraus und sah das es meine Mum war,die mich gerade anrief.Wahrscheinlich wollte sie wissen wo ich war.Komisch das sie erst jetzt anrief,ich war doch schon länger weg.Ich seufzte und machte mich auf Ihre hysterische Stimme gefasst,als ich abnahm.
"Hi Mum,hier ist Heather.Hör zu,du musst dir keine Sorgen machen,ich bin gleich zuhause."
"Hallo Heather,ich bin Andreas Müller,ein Polizist.Wärst du bitte so freundlich und würdest auf die Wache kommen,wir brauchen eine Aussage von dir."
Ich erstarrte,meine Hand mit dem Handy hing nutzlos in der Luft.Warum hatte ein Polizist das Handy meiner Mutter?Was war mit meinen Eltern passiert?Ich bekam langsam aber sicher Panik.
"Heather?Hallo,bist du noch dran?"Die Stimme des Polizisten drang nur gedämpft zu mir durch."Ich..ich komme sofort."Dann legte ich auf und ließ meine Hand sinken.Ich wusste das etwas schlimmes passiert sein musste,sonst würde mich nicht die Polizei benachrichtigen.Meine Erstarrung löste sich plötzlich und ich rannte los.Ich rannte und rannte,als würde es um mein Leben gehen.Naja in gewisser Weise tat es das ja auch.Zum Glück war das Polizeirevier nur ein paar Straßen weiter,mein Kopf erinnerte sich also an den Weg.Nach ein paar Minuten war ich auch schon da.Schwer atmend stürmte ich durch die helle Glastür und lief zum Schalter.Ich sah,wie die Frau dahinter zusammenzuckte,als die Tür hinter mir gegen die Wand flog.Sie schaute mich freundlich an.Zu freundlich,es wirkte irgendwie aufgesetzt.Ich schluckte schwer und versuchte,Luft zu bekommen.Mein Brustkorb fühlte sich zusammengeschnürt an und das lag sicher nicht nur an dem Sprint gerade.
"Hallo junge Dame,wie heißen Sie denn?"Ich verspürte ein starkes Verlangen,diese Frau zu erwürgen.Ich war hier gerade innerlich am durchdrehen und wollte Informationen und sie hielt scih hier mit so etwas lächerlichem auf.Aber ich antwortete ihr trotzdem.
"Heather.Heather Wyler."Der Gesichtsausdruck von der Frau veränderte sich schlagartig.Jetzt schaute sie mich irgendwie mitleidig an.Ich kannte diesen Blick.So schaute man nur Leute an,wenn gerade jemand gestorben war.Aber das konnte nicht sein,es durfte nicht sein.Dann öffnete sich eine Tür rechts von mir und ein Polizist in Uniform trat heraus.
"Hallo Heather,ich bin Andreas Müller.Wir hatten gerade telefoniert.Und das ist Nico,ein Kollege von mir."Er zeigte auf einen Mann,der jetzt neben ihn trat.Das einzige was mir an ihm auffiel war,dass er keine Uniform anhatte.Komisch,aber es interessierte mich gerade herzlich wenig.Ich wollte endlich wissen,was los war.Und das sagte ich dann auch:"Was ist hier los?"
"Wollen wir uns nicht erstmal setzen?"Der Polizist deutete auf die Stühle im Wartebereich.Was hatten die nur alle mit ihrer Höflichkeit?Ich verschränkte die Arme vor der Brust."Nein danke,ich stehe lieber.Und außderdem will ich jetzt endlich wissen,was passiert ist.Wissen sie,ich hatte heute nen echt schlechten Tag und möchte nur noch schlafen."
"Ok dann sage ich es dir so.Heather es gibt einen Grund warum du hier bist.Deine Eltern hatten vor ungefähr einer Stunde einen Autounfall."Ich wusste was jetzt kommen würde,ich war irgendwie schon darauf vorbereitet.Ich hatte ein Rauschen in den Ohren,sah nur noch wie der Mund des Polizisten sich bewegte.Er beugte langsam seinen Kopf und sah mich durchdringend an.Und dann sagte er die Worte,die meine Welt zerstören sollten:"Es tut mir Leid Heather,aber deine Eltern sind tot."
So hier ist auch endlich mal mein neues Kapitel.Es hat etwas länger gedauert,da ich dieses Kapitel am wichtigsten von allen finde,denn Heather erzählt Calum endlich ihre Geschichte.Aber im nächsten Kapitel geht es damit natürlich weiter,das war noch lange nicht alles.Ich wollte das Kapitel nur nicht in die Länge ziehen,da es jetzt schon über 2000 Wörter sind.
Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und wir lesen uns.
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Love?
FanfictionHeather führte ein glückliches Leben.Doch mit 14 passierte etwas,das ihr ganzes Leben von einer Sekunde auf die andere für immer verändern sollte.Nach drei Jahren kehrt sie in ihren Heimatort zurück und versucht ein normales Leben zu führen.Aber wer...