Die nächsten Tage und Wochen bekam ich kaum mit.Ich war gefangen in mir selbst,konnte nichts mehr fühlen geschweige denn irgendetwas tun.Ich lag die meiste Zeit einfach nur in meinem Zimmer und starrte an die Decke.Ich stand nur auf um zu duschen,auf Toilette zu gehen und zu essen.Für den Rest fehlte mir einfach die Kraft.Am liebsten wäre ich einfach weg gewesen,bei meinen Eltern.Ich fragte mich immer wieder warum ausgerechnet sie gehen mussten.Es war so ungerecht,mein Leben war doch so schön.Nun war mir nichts geblieben,außer die Leere in mir.Ich fand es aber ehrlich gesagt gut das ich nichts mehr fühlen konnte,so wurde ich gegenüber allem gleichgültig.
Doch dann nach ich wusste nicht wie vielen Tagen kam eine Wende.Aber dadurch wurde alles nur noch schlimmer.Ich wurde von Sonja quasi gezwungen rauszugehen und ihr zuliebe tat ich das.Ich wusste das ich ihr damit eine Freude machen konnte und sie sollte nicht leiden.Ich lief also ziellos durch die Straßen und landete schließlich in der Innenstadt.Ich beschloss mir ein Eis zu holen,da es doch ziemlich warm war.Diese Entscheidung war die schlechteste meines Lebens.
Ich wollte gerade den Laden betreten,als ich an einem der Tische eine mir nur allzu bekannte Person entdeckte:Ben.Ich wusste nicht ob er das von meinen Eltern wusste,aber ich schätzte das er es nicht wusste.Woher auch,er hatte ja ein paar Stunden davor mit mir Schluss gemacht.Ich holte tief Luft und wollte an ihm vorbeigehen.Ich schaute starr geradeaus und wollte gerade die Stufen hochlaufen,als mein Arm zurückgezogen wurde.Ich schaute mich um und wusste schon wer es war.Natürlich wurde meine Vermutung bestätigt.
"Hey Heather,was tust du denn hier?Ich dachte du hasst mich jetzt.Übrigens du siehst ziemlich scheiße aus.Na verkraftest du die Trennung wohl nicht,du hässliches Stück Scheiße."Er lachte gehässig auf und bekam auch noch Bestätigung von seiner neuen dafür.Ich war einfach nur sprachlos.Wie konnte ein Mensch nur so etwas sagen!Ich mein es ist ja nicht so das wir uns mal geliebt hatten und ein Leben zusammen hatten.
Ich drehte mich um und lief in Richtung meiner Tante und Onkel.
Ich wollte ihm nicht die Genugtuung verschaffen mich weinen zu sehen.Denn um ehrlich zu sein hatten mich diese Worte tief getroffen.Wen würde sowas denn nicht treffen.Während ich also durch die Innenstadt nach Hause lief bildeten sich Tränen in meinen Augen.Ich wischte mir schnell über die Augen und lief weiter.Ich hätte jetzt einfach gerne jemanden gehabt,dem ich vertrauen konnte.Oder ich brauchte etwas wo ich alleine sein könnte.Komplett alleine,ohne andere Menschen um mich herum.Da fiel mir eigentlich nur ein Ort ein.
Ich bog an der nächsten Kreuzung rechts ab und lief in Richtung Park.
An einem Hügel angekommen lief ich durch den Wald und war schon bald bei meiner Lieblingsstelle angekommen.Ich setzte mich dort auf die Bank und genoss die Aussicht.Hier war alles so schön und so heil.Niemand sagte hier schlechte Dinge oder tat etwas dummes.Ich seufzte und vergrub meinen Kopf in meinen Händen.
Ich wusste nicht wie lange ich dort so saß aber irgendwann wurde es kühler.Ich schlang meine Arme um mich und beschloss den Rückweg anzutreten.Danach war bei mir wieder alles beim alten. Ich war wieder gefühllos und fühlte mich nicht mehr mit dieser Welt verbunden. Aber jetzt dachte ich nach. Ich suchte die Gründe für unsere Trennung bei mir und fand sie schließlich auch. Ich war ihm wahrscheinlich nicht gut genug, ich war einfach eine Versagerin. Er hatte wahrscheinlich nicht einmal an mich gedacht in der ganzen Zeit, ich war ihm egal. Er vergnügte sich lieber mit anderen Mädchen, weil ich ihm nicht das geben konnte, was er wollte.
Ich weiß nicht mehr genau wann es war- ob nach Wochen oder Monaten-,aber ich fasste den Entschluss das ich für diese Welt nicht mehr zu gebrauchen war. ich war noch nie zu etwas zu gebrauchen und bereitete allen Leuten in meiner Nähe nur Kummer und Sorgen. Ich wollte niemanden mehr zur Last fallen.
Eines Abends als Sonja und Georg schon schliefen, lief ich also ins Badezimmer und nahm Georgs Rasierklingen in die Hand.Ich zögerte noch, schnitt dann aber mit zitternden Fingern ein paarmal über meinen Unterarm. Das Blut fing sofort an in Strömen zu fließen,aber ich hielt meinen Arm direkt unter den Wasserhahn. Das war es mir wert, denn jetzt spürte ich endlich wieder was. Ich atmete tief ein und aus, zog meinen Ärmel wieder runter und legte mich ins Bett.
Von diesem Moment an fing ich an mich zu ritzen. Ich liebte das Gefühl, wenn das frische Blut über meinen Arm floss und ich danach die bleibenden Schnitte betrachten konnte. Ich sah sie als ein Zeichen dafür, dass ich noch lebte und atmete.
Später fing ich dann auch an, zu kontrollieren was ich aß. Ich hatte über nichts in meinem Leben mehr eine Kontrolle, also fing ich damit an immer Kalorien zu zählen und so dann immer weniger zu essen. Ich fühlte mich glücklich wenn ich es geschafft hatte, nur einen Apfel am Tag zu essen. Das Ritzen und die Kontrolle über mein Essen gaben mir eine gewisse Sicherheit, aber ich wollte immer mehr. Ich wollte mich austesten und an meine Grenzen gehen. Ich wollte blutverschmiert in der Wanne liegen und endlich mehr fühlen. Also setzte ich mich diesmal in die Wanne und hielt die Rasierklingen über meine Pulsadern. Irgendwo in mir drin wusste ich, das ich hierbei sterben konnte, aber es interessierte mich nicht. Ich schloss meine Augen und schnitt leicht über meine Adern. Sofort sprudelte das Blut regelrecht aus meinen Armen und durchtränkte mein weißes Top. Ich liebte dieses Gefühl und fing an zu lachen. Genauso hatte ich mir das vorgestellt und es fühlte sich so schön an.
Doch dann passierte etwas unerwartetes. Die Badezimmertür öffnete sich und Sonja stand dort. Anscheinend war sie heute schon früher von der Arbeit nach Hause gekommen. Das letzte was ich sah, war ihr erschrockenes Gesicht. Dann schloss ich meine Augen, kippte zur Seite und driftete in die Dunkelheit hinein.
So nun melde ich mich auch wieder.In diesem Kapitel erfahrt ihr wieder mehr zu Heather's Story,aber es ist noch nicht vorbei.Eigentlich dachte ich,dass es nicht so lange dauern würde,die story zu erzählen,aber ich finde es eigentlich auch gut.So bekommt ihr einen besseren Einblick in Heather's frühere Gedanken und Gefühle,mit denen sie heute teilweise immer noch zu kämpfen hat.
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Love?
FanfictionHeather führte ein glückliches Leben.Doch mit 14 passierte etwas,das ihr ganzes Leben von einer Sekunde auf die andere für immer verändern sollte.Nach drei Jahren kehrt sie in ihren Heimatort zurück und versucht ein normales Leben zu führen.Aber wer...