2. Kapitel

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"Nun lasst mich doch auch mal sehen!", sagte ich und schubste mich an Rawen vorbei. Ich stolperte ins Zimmer und sofort sanken meine Füße in etwas unglaublich warmes, weiches, ja schon fast flüssiges ein. Ich schaute auf meine Füße und sah Wasser. Wirklich, ich stand auf Wasser! Erstaunt drehte ich mich zu den anderen um. Rhoswen guckte wie immer emotionslos und kein bisschen überrascht, aber daran musste ich mich wohl gewöhnen. Das war anscheind sie, ihre Art. Doch als ich zu Malina und Rawen guckte, sah ich wie sie mit öffenen Mündern mich anstarrten.

"Ist es das wonach es aussieht?", fragte Malina mich.

Ich streckte meine Finger nach dem Wasser unter mir aus und fasste es an. Kleine Kreise entstanden um meine Finger herum und mein Finger sank ins Wasser ein. Nun kam auch Malina und betrat das Zimmer. "Oh mein Gott, es ist wirklich Wasser!", ungläubig berührte sie auch das Wasser, welches Körpertemperatur hatte.

"Wahrscheinlich müssen sie sich so keine Sorgen machen, dass unser Zimmer wie eine Müllhalde aussieht.", sagte Rawen.

Ich war währenddessen schon weiter gegangen und stand wieder auf festem Boden. "Oder auch nicht.", sagte ich. "Ab hier ist der Boden wieder fest."

Nun kam auch Rawen zu mir herüber und berührte langsam den Boden mit dem Zeh. "Oh mein Gott! Du hast recht!", sagte sie und hüpfte neben mir auf dem Boden herum.

Mit gerunzelter Stirn schaute ich ihr dabei zu. "Natürlich habe ich recht."

"Leute? Seht ihr das?", hörte ich Malinas Stimme hinter mir. Ich drehte mich schnell um und sah wie sie freudig auf dem Wasser auf und ab sprang. Das Wasser kräuselte sich nur weiter. Es spritze nicht und sie sackte mit den Füßen auch nur ganz leicht ins Wasser ein. Sie konnte wirklich auf dem Wasser springen.

Ich grinste sie nur an. Kurz bevor ich mich umdrehte erhaschte ich einen Blick auf Rhoswen, die immer noch im Türrahmen stand und nichts machte. Musste sie das nicht auch so interessieren wie uns?

Doch als ich wieder den großen Raum vor mir sah, verschwand meine Verwunderung über Rhoswen. Was es wohl noch alles zu entdecken gab?

Ich blieb erst mal stehen und schaute mich um, damit ich alles in mir aufsaugen konnte. Die Wände waren in einem warmen blau Ton gestrichen und mir verschiedenen Mustern und Symbolen verziert. Das Zimmer war weitläufig und in die Länge gezogen. Eindeutig länger als die Zimmer früher.

Die Betten standen an der gegenüberliegenden Wand. Alle vier waren nebeneinander aufgereiht und ließen nur ein bisschen Platz zwischen den Betten, in den gerade noch ein Nachttisch passte. Über den Betten waren kleine Lampfen angebracht, wahrscheinlich damit wir im Bett lesen konnten. Dann gab es ein großes Doppelfenster in der einen Wand. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es eine ca. sechzehn Quadratmeter große Einbuchtung. Doch ich konnte nicht sehen was dahinter lag. Also ging auf die Einbuchtung zu und sah vier große Eichenholzschreibtische. Sie waren in einem rechtwinkligen Halbkreis aufgestellt. Sozusagen in einer U-Formation. Die Wände waren mit geschlossenen Schränken vollgestellt.

Auf einem der Schreibtische entdeckte ich einen weißen Briefumschlag. Sofort nahm ich ihn in die Hand, öffnete ihn und began zu lesen.

Liebe Caitlin, Malina, Rawen und Rhoswen,

ich hoffe Ihnen gefällt euer Zimmer. Fals es irgendwelche Probleme geben sollte, scheuen Sie sich nicht mich zu kontaktieren oder aufzusuchen. Dennoch muss ich sie daran erinnern, dass ihr Zimmer nicht nur aus Schöhnheitsgründen so gestaltet wurde. In dem Umschlag befinden sich vier weitere Umschläge, alle mit einem ihrer Namen gekennzeichnet, in denen sich die Codes für ihren eigenen, speziellen Kleiderschrank und Bücherschrank befinden. Zwei Minuten nach dem öffnen des Umschlages wird sich das Papier selber zerstören, also achten sie darauf, dass sie sich die Kombination merken. Sie kann nicht mehr geändert werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Mrs. Dumort

P.S. In jedem Kleiderschrank befindet sich auch ein Safe in den sie einen Code eingeben können, den sie sich selbst aussuchen. Dieser wird danach gespeichert.

Als ich den Brief zu Ende gelesen hatte, war ich ziemlich überrascht. Wieso hatte sich über den Sommer so viel verändert? Ein neues Zimmer, neue Möbel, neue geheimnissvolle Dinge und dann auch noch Schränke die extra mit Codes gesichert waren? Das war doch nicht normal! Zumindest hatten wir das in unserern anderen Zimmern nie gehabt. Letztes Jahr waren es noch kleine Zimmer, die groß genug waren um alles Wichtige darin zu verstauen. Aber dieses Zimmer hier war anders. Es war einfach hammer! Total schön, ziemlich groß und hatte dann auch noch so coole Sachen!

Es war echt toll, aber es kam so plötzlich und machte mich etwas misstrauisch. Waren alle Zimmer so oder war unseres etwas Besonderes? Egal was die Antwort sein mochte, eine Frage würde sich auf beide Antworten wieder stellen.

Wieso gab die Academy so viel Geld für uns aus?

Oder war ich einfach nur zu misstrauisch und es war alles gut und ich brauchte mir gar keine Sorgen machen? War es vielleicht normal, dass die Zimmer hier so aussahen nur ich hatte es meistens nicht mitbekommen, weil ich ja letztes Jahr das Looserzimmer abbekommen hatte?

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Eure Amanda :)

Mystic AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt