4. Kapitel

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Wir betraten alle den Ankleideraum und sofort blieb mir die Luft in den Lungen stehen. Es war einfach atemberaubend. Der Boden war mit einem dunkelbraunem Flauscheteppich ausgelgt. Vor der Wand rechts von der Tür, waren genau vier Schminktischen aufgestellt. Alle hatten, wie diese Schminktische für Schauspielerinnen, einen großen runden Spiegel und um den Spiegel herum Lampen. Die Tische selbst waren aus einem dunkeln Holz geschnitzt und sonst vollkommen leer. Ich ging ein paar Schritte auf die Schminktische zu und strich mit einer Hand darüber, dann drehte ich mich um.

"Wow.", hörte ich Malina flüstern und konnte ihr nur zustimmen. Die anderen drei Wände waren genau mit vier langezogenen Schränken verzogen. Naja, Schränke konnte man es nicht nennen. Es waren eher vier große, dunkle Klötze, die es irgendwie schafften gut auszusehen. Ich ging auf die Mitte des Ersten zu und konnte die Andeutungen einer Tür sehen. Mit der Hand berührte ich die Tür, aber sie rührte sich nicht.

Erst dann bemerkte ich die genauso holzfarbenden Tasten neben der Tür.

"Hay Mädels, ich glaube, ich weiß wie wir...", doch ich wurde unterbrochen.

"Seht euch diese Endgeile Sitzecke an! So eine wollte ich schon immer mal haben, diese Akademie ist echt der WAHNSINN!"

Ich schaute zu Malina herüber, die aufgeregt auf und ab hüpfte und sich wie ein kleines Mädchen freute. Aber ich konnte ihre Freude nachvollziehen. In der Mitte des Raumes standen zwei Sofas und ein paar Sessel, die zu einer bequemen und willkürlich dekorierten Sitz"ecke" zusammengestellt worden sind und in verschiedenen Blau- und Sandtönen perfekt harmonierten.

"Genau das wollte ich euch doch gerade sagen!", sagte ich etwas lauter und die Augenpaare richteten sich auf mich. "In diesen Briefumschlägen hier."- Ich wedelte damit in der Luft rum -" befinden sich die Codes für den jeweiligen Kleiderschrank, Bücherschrank und Schreibtischschubladen der Person. Aber fals ihr die nicht haben möchtet....", sofort kamen die drei angerannt und rissen mir den Briefumschlag mit ihrem Namen aus der Hand und auf.

Auch ich öffnete meinen Brief und sah ein paar Codes und Anweisungen darunter.

Kleiderschrank hinten links.

32844843

Schreibtisch- und Schrankcodes können Sie sich selbstständig aussuchen, können jedoch nicht wieder geändert werden.

Nachdem ich das gelesen hatte ging ich den Code mehrmals im Kopf durch, bis ich mir sicher war ihn mir gemerkt zu haben und wenige Augenblicke später löste sich der Zettel in meiner Hand auf. Ich ging an der Sitzecke vorbei ans Ende des Raumes und drehte mich dann zu dem linken Kleiderschrank.

 Da! Da waren sie! Ich ging darauf zu und sah ein paar Zentimeter rechts neben meiner Augenhöhe ein paar vertiefte Zahlen. Ich gab den Code ein, den ich mir gemerkt hatte und ein leichtes Klicken war zu hören, dann öffneten sich die Kleiderschranktüren und das Licht sprang an.

Neugierig betrat ich den raumähnligen Kleiderschrank und sofort schloss sich die Tür hinter mir wieder.

Erstaunt riss ich den Mund auf. Es war - tut mir leid, dass ich dieses Wort so oft verwende, aber anders konnte ich es nicht erklären - einfach unglaublich. Die Lichter schalteten sich nacheinander an und beleuchteten die Kleiderständer, Kleiderstangen und Regale. Der Raum war nicht sonderlich groß, aber der Raum wurde gut genug und es gab kaum Fläche, die nicht bedeckt war. In der Mitte des Raumes fanden sich die Kleiderständer wieder, während an einer Wand zwei lange Kleiderstangen übereinander hingen, so dass sich die Jacken daran gerade so nicht berührten. Die anderen drei Wände waren voller Regale und gewinkelter Schubladen. Langsam ging ich auf den ersten Kleiderständer in meiner Nähe zu und zog einen x-beliebigen Bügel heraus. An dem Bügel hing ein kurzes, dunkel blaues Kleid. Ich kannte es, denn es gehörte schließlich mir. Waren das alles hier meine Sachen? Schnell ging ich weiter und zog einfach irgendwelche Sachen aus den Regalen oder Kleiderständern und es waren wirklich jedes Mal meine Klamotten. Aber seit wann hatte ich denn bitte so viele Klamotten? Wahrscheinlich waren das die Klamotten, die ich vor der Abreise in die Sommerferien in den Keller gebracht hatte. Zwar wusste ich nicht, dass es wirklich so viele gewesen waren, aber wenn ich so darüber nachdachte. Ich hatte kein Zuhause mehr, also lagerten alle meine Sachen hier und damit auch alle Klamotten die ich besaß. Erst jetzt entdeckte ich ein freies Stück von dem Kleiderschrank und als ich noch mal durch meinen Kleiderschrank ging, entdeckte ich auch noch ein paar leere Regale und einen leere Kleiderständer. Die waren anscheinend für meine mitgenommenen und neuen Klamotten gedacht und wo ich jetzt darüber nachdachte, viel mir auf, dass ich das auch bitter nötig hatte.

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