10. Kapitel

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Kapitel 10:

Es war überraschend kalt und sofort legte ich meine Arme um mich selbst. Ich hätte doch nach einem Pulli gucken sollen. Stattdessen hatte ich nach irgendetwas gegriffen und es angezogen. Was hatte ich eigentlich an?

Ich breitete meine Arme aus und guckte an mir herunter.

            »Süße Affen.«, flüsterte eine warme Stimme an meinem Ohr. Erschrocken fuhr ich zusammen und schrie auf. Doch mein Aufschrei wurde von einer Hand abgefangen, die sich blitzschnell auf meinen Mund gelegt hatte.

Andrew.

Ich erkannte ihn an seinem Geruch. Er roch einfach..  so unglaublich gut! Ich drehte mich langsam zu ihm um und er ließ es zu. Als ich vor ihm stand musste ich meinem Kopf heben um ihm in die Augen sehen zu können und erst jetzt wurde mir bewusst wie nah wir uns eigentlich waren. Ich erinnerte mich an ein paar Stunden zuvor -  wie nahe wir uns da gewesen waren.. Und wie gut sich sein heißer Atem an meinem Hals angefühlt hatte. Seine Hände an meinen Hüften, meine Arme um seinen Hals geschlungen. Mmmm...

            Ich fühlte mich von ihm angezogen und ich spürte, wie sich mein Körper an ihn drückte, doch dann erinnerte ich mich auch daran wie gruselig er eigentlich war. Er konnte verdammt noch mal in meinen Kopf eindringen! Schon drei Mal hatte er es getan und ich wollte niemanden in meinem Kopf haben, niemanden der meine Gedanken und tiefsten Wünsche lesen konnte. Auf einmal überkam mich ein Frösteln. Konnte er wirklich meine Gedanken lesen? Hatte er gehört was ich eben gedacht hatte?

            Abrupt machte ich einen Schritt rückwärts und schlang die Arme um mich selbst. Jetzt, wo Andrew mir nicht mehr nah war, wurde mir ohne seine Körperwärme kalt. Er runzelte die Stirn und sah mich kurz fragend an bis sich wieder eine gewisse Ausdruckslosigkeit auf seine Züge legte.

            »So.«, sagte ich und versuchte einschüchternd zu klingen, so einschüchternd wie es nun einmal ging, wenn man einen Pulli mit vielen kleinen bestickten Affen trug. »Dann kannst du mir ja jetzt verdammt noch mal erklären, wie und warum du in meine Gedanken eindringst!«

            Okay, dass hatte jetzt weder was von Lässigkeit noch etwas Einschüchterndes gehabt.

            »Ich dringe nicht in deine Gedanken ein.«, antwortete er mit unbewegter Mine.

Abfällig zog ich die Augenbrauen hoch. »Ach nein? Ich bilde mir also die Stimme ein, die genau so wie du klingst und mir Befehle gibt was ich zu tun und zu lassen habe.«

            Ein stummes Lächeln bildete sich kurz auf Andrews Lippen. »Nein, das könnte man zwar bei dir denken, aber nein, das war wirklich ich.«

            Kurz runzelte ich die Stirn bei seinem beleidigenden - oder sollte es neckend sein? - Kommentar. Erst wollte ich etwas darauf erwidern, beschloss aber es netterweise zu überhören und mich dem Wichtigen zuzuwenden. Er hatte gerade zugegeben, dass er die Stimme in meinem Kopf war.

            »Siehst du! Du gibst es zu! Du bist in meine Gedanken eingedrungen.«, sagte ich triumphierend.

            »Zwar war ich die Stimme in deinem Kopf, aber ich bin nicht in deine Gedanken eingedrungen, Caitlin.« So sehr es mich auch juckte ihm zu widersprechen, ließ ich ihn weiter reden. »Du hast mich zwar als mentale Stimme in deinem Kopf wahrgenommen, aber ich war nicht in deinem Kopf. Wir haben sozusagen gedanklich ein Gespräch geführt.«

            Erstaunt sah ich ihn an. Gedanklich ein Gespräch geführt? Was war das denn für ein Gespräch, wenn nur er etwas gesagt hatte?

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