12.Kapitel

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Kapitel 12:

            Ich hab schon eine Idee wie wir es machen können. Du musst nach dem Verlassen des Speisesaales nur deine Mädels abhängen.

            »Was hast du in der ersten Stunde?«, fragte er nebenbei so beiläufig, dass es schon fast absurd war, wenn man seine Gedanken betrachtete. Ich nickte kurz für meine Einwilligung zu unserem "telepathischen Gespräch". Mein ganzer Körper kribbelte vor Aufregung und ich fing an zu zittern. Ich hatte gerade meine Einwilligung gegen etwas verbotenes zu tun. Etwas wirklich verbotenes. Wenn man uns erwischte wie wir elementarische Magie anwendeten, würden uns mindestens die Magie geblockt werden. Aber wenn sie uns der Regierung ausliefern würden.. das wollte ich mir lieber gar nicht vorstellen. Wenn die herausfanden was Andrew war und was er mir beibrachten, war unser Tod noch das Gnädigste was passieren konnte.

            »Gar nichts. Ich hab heute erst zur Zweiten.«, sagte ich und biss in aller Seelenruhe von meinem Sandwich ab.

            Andrew grummelte. »Und ich habe ausgerechnet Geografie in der ersten Stunde. Wen interessiert schon die Infrastruktur von Shanghai?«

            »Habt ihr etwa Herrn Browskowski?«, fragte ich amüsiert. Andrew nickte nur grimmig und biss ordentlich von einem Sandwich ab. Ich musste lachen. Browskowski war so ziemlich der schlimmste Geografielehrer den man sich vorstellen konnte. Er war ein Nachfahre der Wikinger und sah und benahm sich auch genau so wie sie. An sich war das nichts schlechtes, aber eine etwas ausführlichere Körperhygiene würde ihm nicht im geringsten schaden. Hinzu kam, dass sein Unterricht in jeder Klasse gleich ablief. Er veränderte ihn nie und gab sogar die gleichen Referatsthemen und Arbeitsblätter heraus. Man konnte sich also vorstellen wie langweilig sein Unterricht war.

            Ich wollte Andrew gerade bemitleiden, als Mael sich an ihn wandte und ihn in ein Gespräch über Football verwickelte. Etwas beleidigt drehte ich mich wieder zu Malina und Rawen, die an ihren Sandwichs knabberten und mich aus großen Augen betrachteten.

            »Er ist echt heiß.«, flüsterte Malina leise und guckte kurz in Andrews Richtung. Ich sah auch schnell zu ihm herüber und bemerkte sein Grinsen, während er geflissentlich mit Mael weiterredete. Ich wusste, dass er es gehört hatte und wurde rot. Doch dann dachte ich daran, dass Malina annahm, dass er es nicht gehört hatte und musste grinsen. Wenn sie das wüsste, würde sie wahrscheinlich am Liebsten im Boden versinken, dachte ich mir und musste bei der Vorstellung lachen.

            Ich nahm es mir heraus nicht auf Malinas Feststellung zu antworten. Um so welche Themen zu besprechen, gab es ja Räume, in denen weniger los war. Unser Zimmer zum Beispiel.

            Nach dem Essen gingen wir zusammen mit Andrew hinaus und den mit Säulen gesäumten Flur entlang.

            Rawen seufzte genervt auf, als sie auf die große Uhr über dem Eingang blickte und feststellte, dass sie noch eine halbe Stunde bis zum Unterricht Zeit hatte. »Ich muss noch meine ganzen Unterrichtssachen zusammen sammeln.«, grummelte sie und machte sich mit Malina zusammen daran die Treppen hinaufzusteigen. Unsicher schaute ich zu Andrew, der neben mir stand und mich aus ruhigen Augen auffordernd anschaute.

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