37 Fieberschwäche.

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❰  S O P H I A  ❱





Die erste Woche zurück im Job war so anstrengend gewesen, dass ich Freitagabend fast wie von selbst tot ins Bett fiel. Louis dröhnte sich mit Erkältungsmittel zu und Taylor sich mit Kaffee. Dieser Model-Coach machte ihr dermaßen Angst, dass sie bald nur noch ein wimmerndes Etwas war. Mit Gebrüll kam man bei ihr nun wirklich nicht weit.

Allerdings sollte sie sich in hohen Schuhen auch nicht mit dem Kinn voran auf den Catwalk legen. Bei einem Probelauf hatte sie zudem zwei andere Models mit sich gerissen. 

Ich fing an, diese dämliche Danielle Peazer zu hassen. Nicht nur, dass sie Taylor den anderen vorführte und sie lächerlich machte, sondern mich fing an ihr herablassendes Gesicht zu nerven.

Sie sah mich an, als wäre ich der Dreck unter ihren Fingernägeln, wenn ich mit den Models die Reihenfolge durchging, oder ihre Outfits.

Die dämliche, blöde Kuh.

Die hatte sich wirklich schon als neue Mrs Payne gesehen. Ihre Art mir das Leben schwer zu machen bestätigte den Verdacht nur.

Eleanor fand das äußerst lustig und hatte für die verfluchte, aber durchaus schöne Frau nur ein Nasenrümpfer übrig. („Lass dir von der da nicht imponieren.")

Doch 'die da' war wirklich stressig.

Hier riss ein Saum ein, dort passte etwas nicht. Ganze drei Mal steckte ich an ihr ab, oder veränderte etwas. Auch, wenn das eigentlich nicht meine Aufgabe war. Doch nur unter meiner Aufsicht schien an ihrem Outfit etwas kaputt zu gehen. 

Schlussendlich übernahm Louis das und er raunte mir zu: „Vor der gehst du nicht auf die Knie. Vorher hacke ich ihr die Beine ab."

Am Ende der Woche konnte Taylor halbwegs auf einem Laufsteg laufen, holte sich aber gleichzeitig so brutale Blasen, dass sie humpelnd von der Probe gegangen war.

Eleanor hatte vorübergehend eine neue Sekretärin gefunden, aber so richtig prall war sie nicht. Sowohl ihr, als auch Louis und mir fehlte der gute Kaffee von Starbucks und die Donuts, die Taylor öfters mitgebracht hatte. Die Sonne hatte sich irgendwie verabschiedet. Stattdessen saß im Vorzimmer jetzt eine trockene Traube.

Müde kuschelte ich mich tiefer in meine Decke und schloss die Augen, nachdem ich auf den Wecker gesehen hatte. Halb acht am Samstag. Ich würde einfach liegen bleiben, so lange, bis ich nicht mehr konnte.

Gerade dämmerte ich wieder in den Schlaf, als sich jemand aufs Bett setzte.

„Aufstehen, Sweets. Wir müssen los."

„Verschwinde Liam!", murmelte ich und drehte mich auf die andere Seite. Ich würde heute nirgendwo hingehen. „Wenn du kein leckeres Frühstück aufweisen kannst, dann bist du hier nutzlos." So war es. Ohne leckere Omeletts oder frischen Brötchen bewegte ich mich kein Stück.

Leicht zog Liam an der Decke und dann spürte ich seinen Atem an meinem Ohr: „Willst du ich herausfordern?"

„Ohne Frühstück kannst du mich mal mit dem Hintern ansehen", murrte ich. Ich war noch nicht bereit für Action, egal welcher Art. Eines Besseren wurde ich jedoch belehrt, als seine Hände unter die Decke wanderten und über meine Hüfte strichen. „Ich habe Frühstück in der Küche stehen."

RED [ Erster Akt ] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt