Melina musste eigentlich noch ein Video Schneiden. Der Morgen begann mit zwei wichtigen Telefonaten, aber sie hörte kaum zu und bat dann darum, dass sie morgen telefonieren könnten. Außerdem musste sie noch ein Video drehen. Sie fühlte sich leer und gleichzeitig so voller Angst und Konzentration war ihr einfach nicht mehr möglich.
Letztendlich verschiebt sie denn Video dreh auf morgen und macht eine Pause, ging aus der Wohnung und lief zum Park. Sie setzte sich an ihren Lieblingsplatz an diesen Platz hat sie damals Kelly kennengelernt und sich direkt in sie verliebt. Eigentlich besuchte sie diesen Platz im Park am liebsten mit Kelly sie reden darüber was sie schon alles zusammen erlebt haben, wie lange es gedauert hat bis sie zusammen gekommen sind und es hat wirklich sehr lange gedauert bis sie zu einander gefunden haben. Wenn Kelly wieder bei ihr sein wird, wird sich ihre Seele wieder beruhigen können. Sie hat immer noch diese unglaublich Angst in sich. Sie will heute einfach nur noch Kelly in denn Arm nehmen, sie nie wieder los lassen und ihr sagen wie sehr sie sie Liebt.
Heute wollte sie nicht warten. Sie fühlte sich schrecklich und suchte die Flucht, Heute schien die Angst sich nur noch zu steigern und als sie die Augen schloss, sah sie ein Grabstein, er zeigte Kelly's Namen.
Ein heftiges Zittern lief durch ihren Körper. Sie rieß die Augen auf und musste sich ihre Tränen unterdrücken. Sie musste noch einige male tief durchatmen, bevor sie wieder nachhause läuft, so nervös machte sie diese unbegreifliche Angst.
Sie war froh, als sie sich mittags auf den Weg zum Studio machen konnte, Ohne Zweifel würde sie es da wenigstens ein bisschen von der Angst ablenken können.
Wie immer, wenn Melina genug Zeit hatte und nicht zu viel Arbeit oder gerade keine Lust mehr auf ihre Arbeit hatte oder sich, wie in diesem Falle, einfach nicht darauf konzentrieren konnte, fuhr sie nicht mit dem Taxi, sondern ging zu Fuß zum Studio, sodass das sie ein wenig nachdenken konnte.
Melina genoss es wie immer und sie trödelte einwenig, als sie im Studio an kam, kam ihr auch schon die Hyperaktiv Gang entgegen, in der Zeit konnte sie die Angst einwenig vergessen, als sie wieder Zuhause war kam diese unerträgliche Angst wieder. Sie hätte jetzt am liebsten Kelly bei sich die ohne zu zügern sie in den Arm nahm, ihr zu flüstert das alles gut ist und ihr nichts passiert. Sie versuchte sich wieder mit Arbeit abzulenken. Melina machte erst die Küche sauber und setzte sich dann an den Tisch,
Heute war das Putzen schnell erledigt, Melina kam dennoch nicht zum Schneiden. Wie am Morgen, konnte sie einfach keine Konzentration aufbringen. Und sie starrte nur auf ihren Laptop-Bildschirm und spürte die tiefe Angst in sich.
Trotz der Angst dachte sie sich aber erst nichts Schlimmes, als ihr Handy klingelte. Eigentlich hatte sie auch kein Anruf erwartet, so zog sie ihr Handy aus der Hosentasche, während sie noch überlegte, Als sie auf's Display sah und denn Namen von Kelly sah verwarf sie jeden vernünftigen Gedanken und ging sofort, tief beunruhigt, ran: „Kelly?". Die Stimme am anderen Ende sprach: „Melina. Es ist alles okay. Mach dir bitte keine Sorgen."
Kelly könnte noch bei Viktor sein, und sie anrufen weil sie sich dachte, dass Melina sich immer noch Sorgen machte. Aber Melina wusste, dass es das nicht war. Nicht nur wegen den Geräuschen am anderen Ende, die im Hintergrund viel zu laut für Vik's Wohnung waren.
„Was ist passiert?", fragte sie und es schnürte ihr fast die Kehle zu.
„Melina. Es ist alles okay", antwortete Kelly eindringlich und dann endlich die Erklärung: „Ich war in einem Autounfall verwickelt."
„Was?", brach Melina dazwischen und ihr Herz klopfte viel zu schnell und panisch. Sie musste sich beruhigen. Kelly war offenbar nicht... tot. Sie konnte telefonieren. Es war alles gut. Es musste einfach alles gut sein.
„Melina. Bitte. Beruhige dich", kam es auch schon wieder von Kelly, ebenso eindringlich wie zuvor. „Es war ein kleiner Unfall. Da hat jemand nicht aufgepasst, ist auf die Kreuzung rauf, obwohl er Rot hatte, und hat das Taxi in dem ich drin war und noch jemand anderes mitgenommen. Aber ich sitze zum glück nur mit einen Gebrochenen Arm ein paar Schürfwunden und Blauenflecken in der Notaufnahme. Ich habe auch noch Medikamente gegen den Schock und gegen die schmerzen im Arm bekommen, sonst ist alles in Ordnung und ich darf jetzt wieder nach Hause.". Sie verstand nur, dass es ihr scheinbar gut ging, aber davon musste sie sich dringend selbst überzeugen.
„Ich werden dich abholen", sagte sie sofort
Kelly's Stimme am anderen Ende sagte: „Du musst mich nicht abholen. Ich kann ein Taxi nehmen."
Melina verstand, warum Kelly sie überhaupt angerufen hatte. Sie hätte auch sofort mit dem Taxi kommen können. Aber sie kannte Melina. Und Melina wusste selbst, dass es ihr vermutlich unglaublich aufgeregt hätte, hätte sie erfahren, was passiert war und Kelly hätte es nicht für nötig gehalten, sie anzurufen. Sie hätte verstanden, dass Kelly ihr nur nicht hätte beunruhigen wollen, aber es hätte sie aufgeregt und mit der Angst vermischt, die sie schon den ganzen Tag lang um Kelly hatte, mit ihren Nerven, die heute so schwach waren... Vermutlich wäre sie explodiert. Und Kelly hätte verstanden, aber Melina hätte irgendetwas gesagt, was sie auch aufgeregt hätte, und dann hätten sie angefangen, sich zu streiten, so wie sie es manchmal taten, heftig genug, um mindestens die Nacht über nicht mehr miteinander zu sprechen, wahrscheinlich auch noch den nächsten Tag nicht.
Und Melina wollte nichts sehnlicher, als Kelly jetzt wieder zu sehen, als zu dem Krankenhaus zu fahren und sie in die Arme schließen zu können, aber weil Kelly sie so sehr liebte und einem Streit zuvorgekommen war und weil es Kelly nur Angst machen würde, hätten sich Melina und sie gestritten gerade in diesen zustand, in dem Melina jetzt doch war, hätte sie es noch mehr fertig gemacht, sie atmete tief durch, bevor sie in den Hörer sagte: „Okay. Nimm dir ein Taxi, Kelly. Aber... Sag dem Taxifahrer bitte er soll langsam fahren.?"
„Natürlich", hörte sie Kelly lächeln. „Ich liebe dich, Melina."
„Ich dich auch", flüsterte Melina zurück.
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