Er starrte ins Feuer und dir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Leise murmeltest du: "Jeff, es tut mir leid." Dieser schnaubte verachtend. "Was soll dir schon leid tun? Du hattest n'schönes Leben drüben", er spuckte diese Wörter angewidert aus und dein Herz zog sich zusammen. "Ich kann mich wieder erinnern. Wir beide als Kinder", sagtest du kleinlaut und beobachtest seine Reaktion. Er blieb ruhig und rührte keinen Muskel. Stille legte sich über euch beide. Unruhig liesst du deine Gedanken wandern, was war nur mit dem Jeff passiert den du kanntest? Er war früher aufgeschlossen und freundlich. Jetzt war er unheimlich und seltsam ruhig. Nervös unterbrachst du das Schweigen, wobei er dich anfunkelte. "Was ist passiert?", versuchtest du in einem eindringlichen Ton zu sagen. Ohne auf deine Worte zu achten, stand er auf und machte sich auf den Weg zum Höhlenausgang. Resigniert blicktest du auf deine Beine und hattest schon die Hoffnung auf eine Antwort aufgegeben. Da erkanntest du plötzlich den weissen Hoody von Jeff, den er dir wohl übergezogen hatte. Erneut flackerte Hoffnung in dir auf. Überzeugt standest du auf und folgtest ihm. Man konnte eure Schritte hören, welche von überall herzu kommen schien. Du näherste dich immer mehr an Jeff, behieltest jedoch einen Mindestabstand von zwei Arm längen. Jeffs Schultern waren gestrafft und er schien bereit zu sein, sich sofort auf dem Absatz zu wenden und auf dich zu stürzen. Er versprühte eine Art Gefahr, aber deine Erinnerungen konnten dies nicht glauben. Jeff war sicherlich der gleiche nette Junge wie früher, sonst hätte er ja niemals in seinem Leben, dir seinen Hoody übergezogen.
In Gedanken versunken, liefst du in ihn hinein, da du nicht bemerkt hattest, dass er zum stehen gekommen war. Nun war auch dein Sicherheitsabstand nicht mehr vorhanden und die Haare auf deinen Armen fingen sich an zu stellen. Nervös schrecktest du zurück, als er sich zu dir wendete. Das schwache flackern des Feuers beleuchtete sein bleiches Gesicht. Seine Augenlieder waren verbrannt und das eingeritzte Grinse sah furchteinflössend aus. Im Gegensatz zu der weissen Haut, waren die rabenschwarzen Haare, welche zerzaust waren und ihm bis zu den Schultern reichte. Auch seine Körpergrösse überraschte dich, da er schon beinahe zwei Köpfe grösser war als du."Deine Mutter hat alles aus dem Wald verbannt, in deiner Welt. Ich war schon einige Mal hier gewesen, doch ich fühlte mich in deiner Welt viel wohler. Bis die anderen Creeps deine Welt attackierten. Sie jagten euch aus Wut. Ich hielt mich aus der ganzen Angelegenheit heraus, nachdem was mit dir und deinem Vater passiert war. Zusammen mit den Anderen lebte ich in meiner Welt weiter", erklärte er dir emotionslos und starrte dir direkt in die Augen. Geschockt über seinen plötzlichem Redeschwall, öffnete sich dein Mund leicht.
Aufmunternd legtest du ihm vorsichtig deine Hand auf den rechten Arm. Lässig schüttelte er diese jedoch ab und wandte sich von dir ab.
"Folge mir", sagte er bestimmt und stampfte aus der Höhle. Wortlos folgtest du ihm durch den Wald, der nun viel düster und gefährlicher schien als zuvor. Mühsam stolpertest du durch den Wald. Jeff schlängelte sich geschickt um die Bäume, im Vergleich, fühltest du dich, wie ein Elefant im Porzellanladen. Immer wieder zogen Äste und Sträucher an deiner Kleidung. Nach einem Marsch von etwa einer Stunde, holtest du Jeff ein, da er er seinen Schritt verlangsamte. Vorsichtig kamst du neben ihm zum stehen. "Da, geh zurück", er zeigte auf ein Loch im Boden. Du erkanntest es an den vielen Wurzeln, die sich darum rankten, dass es das Loch war, von dem du her kamst. Etwas verwirrt meintest du: "Aber Ben hat gesagt, ich gehöre hier hin." Verächtlich zischte Jeff und konterte: "Und du glaubst dem Mörder deines Vaters?"
Trauer durchzuckte deinen Körper und du nicktest zustimmend mit gesenktem Blick. Ohne weiter Jeff zu beachten, gingst du auf das Loch zu. Bevor du hinab sprangst, wandtest du dich noch einmal um. Jeff stand reglos da, doch sein Blick richtete sich zum Sternenhimmel. Er sah einsam aus und du konntest seine unendlich Trauer fühlen. Unschlüssig woher dies kam, befolgtest du seinen Befehl und sprangst ins Loch. Alles um dich herum wurde in tiefes Schwarz gehüllt.Einige Male blinzeltest du, bis du ein Licht sehen konnte. Direkt blendete es dir in die Augen und du kniffst diese wieder zusammen. Unter dir begann sich ein harter Grund zu bilden und du öffnetest erneut deine Augen. Gezwitscher drang an deine Ohren und du erhobst dich. Nach einigen Sekunden bemerktest du, dass du in einem Loch standest, in welches grosse Wurzeln herab ragten. Entschlossen strafftest du deine Schultern und griffst nach einer Wurzel. Kräftig zogst du dich nach oben und klettertest aus dem Loch. Anfänglich war es anstrengend, trotzdem liesst du nicht locker und nach einigen Minuten warst du Draussen angekommen. Schweratmend liesst du dich zu Boden fallen und schnapptest nach Luft.
Nachdem sich dein Atem langsam beruhigte, mustertest du deine Umgebung. Du warst im Wald. Er ähnelte dem der anderen Welt sehr, aber zu deinem Erstaunen war es Tag.
"Alles okay?", fragte eine Stimme hinter dir. Erschrocken drehtest du dich um und versuchtest hoch zu kommen, wobei du ausrutschtest und auf deinen Hintern fielst. Kurz durchzuckte dich einen Schmerz und du starrtest auf die Person, zu welcher die Stimme gehörte. Es war ein Mädchen um die 18 Jahre. Sie hatte auffällig stark gelockte blonde Haare, die ihr bis zur Schulter reichten. Auf ihrer Nase befand sich eine Brille und verkleinerten ihre klaren blauen Augen. Sie schien nicht allzu gross zu sein und trotzdem blickte sie auf dich hinab. Leicht lächelnd musterte sie dich kurz und reichte dir ihre Hand. Dankend nahmst du diese und sie half dir hoch. Fragend blickte die Fremde dir nun in die Augen und murmelte: "Hast du dir den Kopf geschlagen?" Nachdenklich mustertest du sie und schüttelst den Kopf.
"Nein, ich hab mich nur ausgeruht", entgegnetest du ihr, als sie dich immer noch prüfend durchbohrte. Einige Herzschläge später hellte sich ihr Blick auf: "Magst du den Wald?" Bedächtig nicktest du, wobei dir Bens Worte durch den Kopf hallten. Während du daran dachtest, fing das Mädchen an zu Kichern und schwärmte davon, wie schön der Wald sei. Deine Augen weiteten sich, als du endlich erkanntest, dass nur diese Creeps und du diesen Wald betreten konnten. Angestrengt mustertest du sie noch einmal, aber sie sah so unschuldig und glücklich aus.Ihre Worte verstummten, als sie dich erwartungsvoll anblickte. Verlegen meintest du: "Wie bitte?" Lächelnd wiederholte sie ihren letzten Satz: "Wie heisst du?" "(Name), freut mich und du?", meintest du, worauf sie zu lachen begann. Verständnislos wartetest du, bis sie antwortete. Nach einer Weile sprach sie dann: "Na dann wiederhol ich es eben. Sabrina, freut mich ebenfalls."
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Jeff the Killer X Reader
FanfictionEine Jeff the Killer X Reader Fiction mit Figuren aus meiner Creepypasta Lovestory.