Kapitel 3

191 8 20
                                    

Er wirft mir ein großes Shirt hin und eine Leggings. Ich ziehe es ganz schnell an. Ich will nicht noch mehr leiden. Ich muss auf ihn gehorchen. Ich weiß, dass er nicht zappeln würde mit den Konsequenzen. Aber er sollte wissen, dass ich mir nicht alles gefallen lasse. Und dafür würde ich sogar leiden.

----------------------------------

Er kommt rein. In Boxershorts. Sollte ich Panik kriegen? Was ist, wenn...... Nein, Nein, Nein! Trotzdem ziehe ich scharf die Luft ein. Nicht nur, um meine 'Panik' zu überspielen, nein, er hat einen Hammer Body! Ungelogen. Sixpack - wenn nicht sogar Eightpack. Meinetwegen auch twelvepack. Existiert das überhaupt?! Naja, egal.

"Hahahahahaha Süße! Keine Angst. Ihr Frauen reagiert immer so panisch. Und bildet euch falsche Sachen ein. By the Way - Gut siehst du aus!", redet Mason mich voll.

"Hmpf. Danke.", antworte ich.

"Ich habe dir was bequemes gegeben, du musst dich viel bewegen. Unten steht Putzzeug. Putz die Küche, das eine Badezimmer und die Vitrinen im Wohnzimmer."

Jetzt nicht sein Ernst. Soll ich auch noch für ihn putzen?

"Was ich vergessen habe, es soll alles blitzeblank sein!", dabei wirft er mir einen bösen Blick zu.

Aber ich halte seinem Blick stand. Diesmal lasse ich mich nicht unterkriegen.

"WORAUF WARTEST DU?!", schreit er wieder rum.

In Null Komma Nix stehe ich auf und laufe in schnellen Schritten runter. Erst jetzt kann ich das Haus begutachten. Es ist wirklich sehr modern und luxuriös eingerichtet. Doch leider bin ich nicht dafür hier. Sondern anscheinend zum putzen.

Ich nehme den Putzlappen und den Kalkentreiniger und marschiere ins Badezimmer.

Mal wieder sehr modern eingerichtet, in schwarz Tönen gehalten.

Ich fange am Waschbecken an, gehe weiter zur Badewanne, dann zur Dusche, zur Toilette und als letztes mache ich Spiegel und den Boden.

Das selbe auch in der Küche. Tisch, Theken, Waschbecken und Boden.

Da ich überhaupt kein Zeitgefühl mehr besitze, weiß ich nicht wie lange ich schon putze. Muss aber lange sein, denn in den Räumen wird es immer dunkler.

"Das kann auch daran liegen, dass gerade die Jalousien runtergemacht werden", macht sich meine innere Stimme über mich lustig.

Ich nehme mir nun den Putzfimmel in die Hand und fange an Staub zu wischen. Hin und Her. An der letzten Vitrine angekommen, muss ich vorsichtig sein. Hier stehen alle Arten von Gläsern. Von Schnaps- bis Weingläsern.

Und egal wie vorsichtig ich auch bin - letztlich fällt mir ein Sektglas runter. Es zerspringt in gefühlte 1000 Teilchen auf dem Boden. Ich bin geschockt. Wieso passiert mir nur sowas dummes?

"MADELEINE!", höre ich nur von oben schreien und dann schnelle, laute Schritte.

"Scheiße, Scheiße, Scheiße!", fluche ich leise vor mich hin.

Mason kommt rein, sieht das Spektakel, kommt auf mich zu und zieht mir eine.

Die hat gesessen.

Ich kann mich nicht halten und falle mit meinen Beinen direkt in die Scherben rein.

Ich sehe überall Blut. Zwar nicht in großen Massen, aber ich sehe es!

Mason zieht mich an den Haaren raus. Dabei murmelt er irgendwas. Er ist sehr wütend. Man kann schon sagen, er kocht vor Wut!

Oben im Zimmer schmeißt er mich auf den Boden.

Die Scherben bohren sich noch mehr in meine Haut als vorher.

Es schmerzt noch mehr.

Ich weine fürchterlich. Es ist unerträglich!

Er geht ins Badezimmer und kommt mit einem Erste Hilfe Kasten raus. Mason verarztet meine Beine, zieht mich hoch um mich dann sofort wieder umzuschmeißen. Natürlich mit einer weiteren Klatsche.

Dieser Typ hat eine so enorme Kraft, ich glaube meine Wangen werden morgen blau sein.

"DU MISTSTÜCK SOLLTEST NUR PUTZEN UND WAS MACHST DU?", schreit er wieder.

"I-Ich hab do-doch auch geputzt. Ab-b-Aber es war aus Versehen.", weine ich.

"STOTTER NICHT, DU BITCH. DAS BRINGT MICH NOCH MEHR AUF DIE PALME!"

"Ich kann n-nicht."

"DU BIST MEINE SKLAVIN. DU KANNST GEFÄLLIGST ALLES, VERSTANDEN?"

"Ja.", ich versuche ernst zu klingen.

"Ich hoffe doch für dich."

Anscheinend hat er sich wieder ein bisschen abgeregt.

"Komm mit. Du erhältst jetzt deine Strafen.", faucht er mich an.

"Strafen? Waren die Ohrfeigen nicht schon genug?", frage ich.

"Ahahahaha! Die Ohrfeigen sind doch keine Strafen! Wir gehen jetzt in meinen Keller. Hast du Angst vor Messern?"

"Äh Äh, Messern?", frage ich unsicher.

"Ja verdammte Scheiße! HÖR ZU!"

"Nein. N-Nein eigentlich nicht."

Scheiße, ich habe schon wieder gestottert.

Im Keller angekommen, weist er mich auf einen Stuhl. Angewidert setze ich mich rauf. Überall klebt trockenes Blut. Ich möchte gar nicht wissen, was hier mit wem passiert ist.

"Siehst du dieses Blut um dir? Das kann demnächst dein frisches Blut sein, wenn du nicht gehorchst. Auf diesem Stuhl sind schon viele Leute verblutet.", sagt er seelenruhig.

Und ich, ich werde kreidebleich wie eine nächste Leiche. Das war definitiv die krasseste Drohung meines Lebens.

Zurück kommt er mit einem spitzen Messer.

"Baby, du bekommst jetzt einen oder vielleicht mehrere Schnitte in deine wunderschönen Arme. Hoffentlich wird dir das eine Lehre sein."

Er setzt das Messer an meinen rechten Oberarm an. Es kommt mir vor wie Zeitlupe, schneidet er mir meinen Arm auf. Bis zum Ellenbogen.

Bis jetzt habe ich die Luft angehalten. Doch jetzt muss ich sie rauslassen! Ich schreie und weine gleichzeitig. Mein Blut tropft in schnellen Schritten auf den Boden. Oder läuft mir meinen Unterarm entlang.

Dasselbe tut er nochmal auf dem linken Arm.

Auch dort tropft oder fließt das Blut.

Ich verliere zu viel Blut, wenn er nichts dagegen tut. Ich weiß es.

Wie es wohl meiner Familie geht? Meinen Freunden? Was muss sich nur Paula denken?

Die und viele andere Fragen schwirren mir im Kopf rum, bis ich letztendlich zusammen sacke.

Entführt - Seelisch verletztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt