Entführt - Seelisch verletzt

Kapitel 14 Teil I

"Wie ich brauche die Krücke nicht? Erklärst du mir mal, wie ich mich fortbewegen soll?"

"Du hast ein Bein zum hüpfen, ist doch alles geklärt Süße", meint Mason nur dazu.

Wieder schaue ich ihn ausdruckslos an, während er an mir vorbei stiefelt. Yeah, das wird eine schöne Zeit!

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Grinsend kommt Mason zu mir zurück.

"Baby, ich weiß du hast einen gebrochenen Arm, aber ich hab Hunger."

"Und was willst du jetzt von mir?", frage ich scheinheilig und klimpre mehrmals mit meinen Wimpern.

Sein Kiefer spannt sich kurz an, weil er weiß, ich verarsche ihn nur.

"Du + Küche = Jetzt!", sagt er scharf.

Komm, bisschen Provokation steckt noch drin.

"Und wie stellst du dir das vor?"

"Meinetwegen trage ich dich auch dahin, Hauptsache ich kriege in unter 1 Stunde was zu Essen", flüstert er bedrohlich.

Er will sich gerade wieder umdrehen, aber ich rufe ihn zu mir zurück. Jetzt schaut er mich nur verwirrt an.

"Bestell dir ne Pizza", antworte ich süß.

Rasch steht er vor dem Sofa, greift unter meine Arme und schleudert mich quasi über seine Schulter. Schnellen Schrittes, geht er in die Küche. Angekommen tut er mich, diesmal, sanft auf die Füße und ich halte mich schnell mit meinem rechten Arm an der Theke fest.

Jetzt stehe ich hier wie ein hilfloser Flamingo.

Dass einzige, was Mason tut, ist mit zwei Fingern auf den Tisch und wieder zu mir zu zeigen und "1 Stunde" zu flüstern.

Danach verlässt er die Küche und schließt die Tür.

Mal sehen, was kann ich aus einer Packung Reis, 4 rote Paprikaschoten und 2kg Hack machen?

Wie wär's mit gefüllten Paprikaschoten und dazu Reis?

Ha-Ha! Ich wusste doch, mir fällt auf der schnelle was ein.

Nach 15 Minuten Gemüse schnippeln, 30 Minuten Kochzeit und einer kurzen Verschnaufpause, schaut Mason in die Küche und zieht überrascht die Augenbrauen hoch.

Tja haha, hätte er wohl nicht gedacht, dass ich was hinkriege. Kochen mit nur einem Arm ist gar nicht so schwer. Aber das Gemüse schneiden.... Ich hoffe er ist mit einer schiefen Paprika zufrieden. Ich habe nämlich einfach mit dem Messer gezielt und raufgehauen.

Befüllt habe ich die Schoten easy. Jeweils ein Buch rechts und links und die Paprika dazwischen stopfen.

Okay, bisschen kritisch sieht Mason die Paprika schon an, aber die Hauptsache ist doch, es schmeckt!

Er schnappt sich den Teller, geht Richtung Esszimmer und ruft über seine Schulter hinweg: "Mitkommen!"

Jetzt bloß keine Fehler machen, Madison. Du schaffst das.

Ich hüpfe erst ein Schritt und immer weiter. Dabei bedenke ich natürlich auch, dass ich mich immer rechts festhalten kann.

Ich hüpfe ins Wohnzimmer rein und Mason sitzt angelehnt an seinem Stuhl, Arme überkreuzt und schaut mich prüfend an. Sein Teller... leer.

Hab ich echt so lange gebraucht?

Oder isst er einfach nur wie ein hungriger Löwe?

Erschöpft setze ich mich gleich auf den ersten Stuhl.

"Was... wolltest... du?", frage ich ihn aus der Puste.

"Das Firmentreffen wurde verschoben."

Okay, sehr spannende Information. Was soll ich jetzt machen?

"Jaja, ich sehe deinen verwirrten Blick schon vor mir. Wahrscheinlich rennen in deinem Gehirn grade 1000 kleine Maddy's rum und verbreiten Panik."

Er lacht sich über seinen eigenen Witz schlapp und ich lächle nur gekünstelt. Ich meine, was soll ich noch groß dazu beitragen, außer dass er anscheinend Spongebob guckt.

"Aber jetzt mal wieder Ernst. Morgen holt uns eine Limousine gegen 17 Uhr ab. Kleid und Schuhe liegen im Schrank. Gegen 15 Uhr kommt eine Make-Up Expertin, die deine Haare und dein Gesicht verschönert. Ich muss einen guten Eindruck hinterlassen, dass ich ja gut mit dir umgehe, sonst wirst du schnell zu einem anderen Typen gesteckt. Ausnahmsweise bekommst du eine Krücke. Schätze dich glücklich!"

Er möchte aufstehen, aber ich habe da noch eine Frage.

"Ähm."

Mason lässt sich zurück auf den Stuhl und schaut mich erwartend an.

"Was ist so schlimm daran, wenn ich zu einem anderen Typen komme?", frage ich vorsichtig nach. Das interessiert mich wirklich mal.

"Darling, so ein Weltwunder wie dich kriege ich wahrscheinlich nie mehr. Mein Spaß ist noch lange nicht gestillt, außerdem würdest du dann kostenlos wegkommen. Ich will aber mein Geld. So läuft das Business."

Wooow, er ist ja mal voll gechillt dabei.

"Jetzt räum ab, füll das Essen in Dosen, frier es ein und probiere das Kleid an. Dann komm runter, ich nicke oder schüttle meinen Kopf, du kannst wieder hoch und duschen."

Gott, zu viele Informationen auf einmal.

Es mag komisch rüberkommen, aber ich krabble in die Küche und schiebe den Teller vor mich her. Denn im stehen mit einem Teller in meiner einzig freien Hand, würde ich schnell mein Gleichgewicht verlieren.

Abräumen: Check.

Jetzt das Essen in Dosen füllen und einfrieren.

Davor muss ich erstmal die Dosen finden.

Dosen gefunden, fülle ich das Essen darein und hüpfe zum Tiefkühlschrank.

'Bitte geben sie ihren Code ein' steht auf der Tür. Integriert mit einem elektronischen Zahlenfeld.

"Du brauchst den Code, habe ich recht?", kommt Mason von hinten angeschlichen.

Ich erschrecke mich daraufhin so krass, dass ich auf meinen Hintern falle, die Dosen auf den Boden fallen und den Fußboden sowie den Kühlschrank mit Reis bedecken.

Ich traue mich gar nicht aufzuschauen, zu dolle Angst vor seinem Mörderblick.

"Geh nach oben und mach endlich mal was richtig!", kommt es nur bedrohlich hinter mir.

Ich ziehe mich so schnell wie möglich an der Theke hoch und versuche schnell zu hüpfen.

An der Treppe drehe ich mich dann schließlich um, setze mich auf die ersten Treppenstufen und hüpfe mit dem Po rückwärts die Treppe rauf.

Oben angekommen tut mein Hinterteil ziemlich weh, aber ich will einfach nur das Kleid sehen und anprobieren. Wenn ich das nicht mache, kriegt Mason noch ein zweites Aggressionsproblem und auf das kann ich gekonnt verzichten.

Ich schaue in den Kleiderschrank. Dort liegt ein wunderschönes dunkelblaues Kleid. Bis zur Mitte der Oberschenkel, ungefähr, liegt es eng an. Ab da fällt es dann in mehreren aufgepuften Schichten runter. Außerdem glitzert es.

Ich sag nur: BOOMBEE

Traum jeder Frau.

Der Reißverschluss dieses Kleides ist an der Seite, sodass sogar ich einfach reinkomme.

Zum Glück hat dieses Kleid gleichzeitig einen BH, ich habe nämlich keinen BH ohne Träger. Jedenfalls nicht das ich wüsste.