Josh
Mein Rücken war an den Beckenrand gelehnt, meine Arme ausgestreckt, damit ich mich am Rand festhalten und entspannt über Wasser bleiben konnte und meine Augen waren auf Ethan gerichtet. Sein perfekter Körper trieb zu meiner linken, einige Meter entfernt. Seine Augen waren geschlossen, was mir die ideale Gelegenheit gab, ihn zu bewundern. Sein nasses, goldenes Haar reflektierte die Sonne, wodurch er noch umwerfender aussah als sowieso schon und seine Bauchmuskeln ließen mich in Erwägung ziehen, mit Krafttraining anzufangen. Oh wie ich wünschte, ich könnte seine weiche Haut berühren...
Ein lauter Platscher begleitet von einer Ladung Wasser, die in mein Gesicht flog, unterbrach meine Tagträume. Meine Augen fanden den Übeltäter sofort; es war Cody. Er schenkte mir ein beunruhigend wissendes Grinsen und bespritzte mich mit einer weiteren Ladung Wasser. Ich errötete und tauchte sofort unter, in der Hoffnung, dass er meine Reaktion nicht bemerkt hatte. Dann schwamm ich zu ihm und versuchte ihn unter Wasser zu ziehen, aber er entkam. Nach einer mehrminütigen Jagd waren wir auf der anderen Seite des Beckens und beide am Keuchen. Ich erholte mich zuerst und schloss vorwärts, um noch einmal zu versuchen, ihn unter Wasser zu ziehen, wobei ich ihm aus Versehen beinahe seine Regebogen-Badehose vom Leib riss. Nur Cody würde die Flagge der Schwulenbewegung als Badehose tragen. Wenigstens war ich dieses Mal erfolgreich.
Nun hatte ich endlich das Gefühl, mich angemessen für die Unterbrechung von so einem schönen Moment gerächt zu haben. Ich schwamm einige Meter von Cody weg und wartete, ob er hinterherkommen oder aufgeben würde. Nachdem er wieder aufgetaucht war, schaute er umher und als er mich gefunden hatte, begann er erneut zu grinsen.
"Du hast also..." begann er, aber ich fand nie heraus, was er sagen wollte. Ein aufgeblasener Plastikball traf mich am Kopf und eine Sekunde später landete jemand mit einer Arschbombe zwischen uns.
Bevor ich überhaupt registrieren konnte, was passiert war, tauchte Ian neben mir auf. Er schnappte sich den Ball und warf ihn dann zu einem seiner Kumpels, Wayne, der gleichzeitig mit ihm ins Wasser gesprungen war.. Dann wandte er sich mir zu. "Bock auf eine Runde Wasserball?"
"Ian!", rief ich überrascht. "Was machst du denn hier?"
Er zuckte mit den Achseln. "Dasselbe wie du, einfach nur abhängen. Conrad und die anderen sind auf dem Beachvolleyballfeld. Seid ihr dabei?"
"Klar," sagte ich, ohne groß darüber nachzudenken.
Er drehte seinen Kopf zur anderen Seite des Pools und rief: "Ethan, Sarah, kommt rüber. Ihr beide und Wayne gegen Cody, J und mich."
Das brachte mich zum Lächeln. Ich war mir sicher, dass er die Teams bewusst so ausgewählt hatte, um zu beweisen, dass er nichts gegen Cody hatte und . Während Sarah und Ethan zu uns kamen, schwamm ich zu Ian herüber stupste ihn an. "Danke", sagte ich.
"Kein Ding, Kleiner", erwiderte er mit einem warmen Lächeln.
"Hey, ich bin kaum jünger als du, es gibt keinen Grund mich Kleiner zu nennen", protestierte ich, aber streckte meine Zunge heraus und grinste, um zu zeigen, dass es mich nicht wirklich störte.
Ian lachte. "Ja, wie du meinst. Sorg einfach dafür, dass wir die anderen plattmachen. Ich habe eine Wette mit Wayne am Laufen."
Und wie wie wir sie plattmachten. Es war beinahe Zeit fürs Abendessen, also war das Schwimmbecken relativ leer und wir konnten ohne Probleme ein kleinen Teil als unser Spielfeld beanspruchen, Tore improvisieren und anfangen. Schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass wir das bessere Team waren. Cody hatte anscheinend häufig Wasserball in seiner alten Schule gespielt und während ich nicht so viel Übung wie er hatte, half es, dass ich ein schneller und ausdauernder Schwimmer war. Ich hatte nicht einmal Angst vor dem Ball, weil es nicht wirklich wehtat, selbst wenn man ihn direkt ins Gesicht bekam. Zusammen mit Ian, der eindeutig ein besserer Spieler als Wayne war, lagen wir durchgehend in der Führung. Nachdem ich beim Basketball so kläglich verloren hatte, macht dieses Spiel richtig Spaß.
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Gemini (Deutsche Version)
Teen FictionJoshs Leben lässt so einiges zu wünschen übrig. Zwischen seinen konservativen Eltern und Mobbing in der Schule fühlt er sich verzweifelt und allein. Sein einziges Ventil ist das Schwimmen. Als er im Freibad in Schwierigkeiten gerät, wird sein bisher...