Nie wieder

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*Manuels PoV*

Sie war so schön, wie sie da lag. Eingerollt in einen Teil der Decke, die Augen friedlich geschlossen. Ich hätte noch viele weitere Stunden hier neben ihr liegen können und sie pausenlos anschauen können. Was hatte sie die letzten Wochen mit mir gemacht? Ich konnte es nicht beantworten, sie hatte Gefühle in mir aufleben lassen, die schon längst vergessen schienen. Ich spürte wieder so etwas wie Lebensmut, Freude, spürte mein Herz klopfen und ein Kribbeln in meinem Bauch. Ich hatte mich so in sie verliebt. Willkürlich strichen meine Fingerkuppen über ihre warme, weiche Wange. Sie rekelte sich etwas, rümpfte ihre Nase, bevor sie die Augen aufschlug.

„Guten Morgen", sagte ich leise, beugte mich zu ihr hinunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Am liebsten hätte ich sie auf den Mund geküsst, aber ich wollte sie nicht überfahren und zusammen waren wir schließlich auch noch nicht.

„Morgen", nuschelte sie und bekam kaum die Augen auf. Von diesem Anblick konnte ich jetzt schon kaum genug kriegen.

„Gut geschlafen?" Fragte Paula schließlich und ich nickte nur bejahend, worauf sie lächelte und nach oben fuhr. Sie fuhr sich mit einer Hand durch ihre Haare. Sie fielen weit bis unter die Schulter und ich liebte es, wenn sie sie über die Seite geflochten oder ganz offen trug.

Ich wusste nicht wie lange ich es noch für mich behalten könnte, dass ich mich in sie verliebt hatte.

„Was wollen wir heute machen?" fragend sah sie mich an. „Wie wäre es, wenn wir jetzt nach Cala Millor, runter an den Strand fahren und dort frühstücken?" Paula sah mich fragend an. Ich nickte. „Gerne." Wir standen auf und Paula half mir.

Mittlerweile genieße ich es Richtig. Wenn wir duschen, also ich, dann massiert sie immer den Kopf. Nach dem Duschen zogen wir uns an und machten uns auf den Weg Richtung Strand. In Cala Millor parkte Paula an der Strandpromenade.

Sie half mir in den Rollstuhl und zusammen fuhren wir in Richtung Strand. „Wollen wir uns in das Café setzten und frühstücken?" sie sah mich fragend an. Ich nickte. „Gerne." Wir fuhren in Richtung Café. Ich schob mich an den Tisch und Paula setzte sich neben mich. „Was willst du essen?" sie sah mich fragend an. „Ich nehme dir Nummer 4." sagte ich

„Und dazu eine Apfelschorle." sagte ich z ihr. Dann kam ein Kellner. Paula bestellte da selbe. Wenig später kam unser Essen. Wir aßen und bezahlten dann.

Dann fuhren wir an den Strand. „Können wir in den Sand?" ich sah sie bittend an. „Versuchen können wir es." sagte Paula. Sie fuhr mich in den Sand bzw. über den Holzsteg, der zum Wasser führte. „Hält dein Rollstuhl das Wasser aus?" fragend sah sie mir an.

„Klar, meinst du ich kann die Füße in die Wellen halten.?" fragend sah ich sie an. „mach doch." sagte sie, zog ihre Schuhe aus und stellte sich ins Wasser. Ich zog auch meine Schuhe aus und rollte weiter ans Wasser. „Kannst du den Rollstuhl festhalten?"

Paula trat hinter mich und schob mich etwas weiter in das Wasser, sodass meine Füße im Meer standen.

Wenig später lagen wir im Sand nebeneinander. Unsere Hände hatten sich miteinander verflochten und ihr Kopf lag auf meiner Brust. „Ich froh dass wir hier sind." sagte ich zu ihr. Sie nickte und drehte sich so das sie mich ansehen konnte. „Ich auch." „ich habe letzte Woche anfragen für Werbeaufträge bekommen:" sagte ich einfach mal so.

Sie sah mich überrascht an. „Von Nike und Adidas." sagte ich. „Und?" „Ich denke ich werde sie annehmen." sagte ich und seufzte. „Wollen wir langsam mal zurück zum Haus fahren?" fragend sah ich sie an. Irritiert erwiderte sie meinen Blick. „Guck dich um. Es kommen immer mehr touristen-." sie nickte verstehend, half mir in meinen Rollstuhl und schob mich um Auto.

Wieder an der Finca setzten wir us drinnen auf das Sofa, da es draußen langsam unerträglich heiß wurde. Sie half mir auf das Sofa, schob den Rollstuhl bei Seite, holte was zu trinken und setzte sich zu mir. „Soll ich den Fernseher an machen? Fragend sah sich mich an, doch ich schüttelte den Kopf. „Komm her:" sagte ich. Sie krabbelte in meine arme und kuschelte sich an mich. „Können wir uns hinlegen?" fragte ich sie. Sie nickte, stand auf und legte meine Beine hoch. Dann legte sie sich vor mich und ihren Kopf platzierte sie an meiner Brust, ich umschloss sie mit meinen armen und schloss meine Augen.

Um kurz nach 8 wie mit einem Blick auf die Uhr feststellte, wachte ich auf. Paula lag noch friedlich schlummernd in meinen Armen. Vorsichtig weckte ich sie. „Paula wach auf." sie öffnete verschlafen ihre Augen. „Wie viel Uhr haben wir?" fragte sie gähnend. „Kurz vor acht,:" antwortet ich ihr. Sie setzte sich auf. „Hast du auch so ein hungre wie ich?" fragend sah sie mich an. Mein Bauch knurrte ziemlich laut. „Ich glaub das reicht als Antwort." sagte ich grinsend. „Soll ich Salat machen? Dazu noch Brot von gestern aufbacken?" ich nickte „Klingt gut. Kann ich was helfen?" ich setzte mich auch auf, Paula holte meinen Rollstuhl und ich setzte mich rein. „wen du willst kannst du den Salat machen?" ich nickte und fuhr in Richtung Küche. Paula wusch den Salat und schnitt ihn klein. Dazu noch Tomaten, Paprika und Gurken. Paula tat das Brot in den Backofen und machte die Salatsoße.

Nach dem Essen setzten wir uns noch auf die Terrasse und redeten. Ich erzählte ihr aus meiner Vergangenheit, aus meinem Leben vor dem Unfall. „Wie hoch liegt die Chance, dass sich dein Rückenmark wieder regeneriert?" fragend sah sie mich an. „ICH war zusammen mit meinen Eltern bei sehr vielen Ärzten. Die meisten haben gesagt, dass es sich nicht mehr regeneriert. Ich ab L2 inkomplett gelähmt. An guten Tagen spüre ich, wenn man meine Beine berührt. Das ist aber nur ganz selten. Einige haben gesagt, wenn ich dran glaube, könnte ich vielleicht irgendwann wieder meine Beine Spüren. Aber gehen? Sehr wahrscheinlich Nie wieder."

Plötzlich ist alles andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt