Andre(X)

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Langsam, ganz langsam laufe ich die Straße herunter und gehe an vielen Geschäften vorbei, die in ihren Schaufenstern Sale-Schilder aufgestellt haben. Viele Menschen sind hier und laufen hin und her zu ihren harmlosen Zielen. Mein Ziel hingegen bewegt sich nur wenige Meter vor mir.

Mein Blick ist auf ihren knackigen, runden und fleischigen Hintern gerichtet, der perfekt durch ihre Jeans verdeutlicht wird. Ihre Haare sind offen und fließen bis zu ihrer Brust. Was ich nur dafür geben würde, ihre schwarzen Haare durch meine Finger zu streifen, ihren Geruch einzuatmen und diese fest in meinen Händen zu halten.

Ich muss seufzen. Es ist schwer, den Drang zu unterdrücken, sie nicht in die nächste Ecke zu schleifen und genau diesen Traum zu erfüllen. Sie an die kalte Wand zu drücken, meinen Körper an sie zu schmiegen, ihre Hände gefesselt über ihren Kopf, während sie sich wehrt und schreit. Es ist ein entzückender Traum. Jedoch muss ich in der Realität bleiben. Es ist nicht so leicht, wie ich es mir immer vorstelle.

Es ist dunkel und soweit ich weiß, will sie in ihr geliebtes Heim, das nicht weit von hier entfernt ist. Sie biegt die Straße rechts ab und geht in eine kleine Seitengasse, um schneller nach Hause zu kommen. Ich folge ihr und schiebe meine schwarze Mütze etwas tiefer in mein Gesicht, damit es schwerer wird, mich zu erkennen.

Die Straßenlaternen erhellen diese kurze Gasse nicht, sodass es etwas unbehaglich ist, durch diesen Weg zu kommen. Ein paar Mülltonnen und Müllsäcke stehen hier herum und könnten leicht übersehen werden, wenn man nicht aufpasst. Gerade diese Gassen sind anfällig für Ratten oder Mäuse, aber auch für kriminelle Aktivitäten. Trotzdem wählt sie diesen Weg, obwohl ihr etwas geschehen könnte. Mutig, aber nicht sehr klug.

Ich könnte sie genau jetzt angreifen und meine kleine Fantasie ausleben, aber ich zwinge mich, still zu bleiben. Es ist kein passender Moment dafür. Die Zeit ist noch nicht gekommen.

Sie durchquert mit einer Schnelligkeit die Gasse und blickt sich dabei mehrmals bemerkbar nach hinten um. Wahrscheinlich hat sie mich gesehen und beschleunigt deswegen ihre Schritte. Ich muss wegen ihrer Art schmunzeln. Sie kann aus ihrem hübschen Köpfchen vergessen, dass ich sie loslassen werde. Ich werde sie verfolgen, beobachten und einfangen. Und dann gehört sie mir, ganz alleine mir.

Als sie die Gasse verlässt, sehe ich, dass sie wie verrückt zu ihrer Wohnung rennt. Sie kramt in ihrer Tasche nach dem Schlüssel, jedoch findet sie ihn nicht. Währenddessen verstecke ich mich hinter einem dicken Baum, von wo aus ich sie immer noch gut erkennen kann.

Sie findet den Schlüssel und lässt ihn einmal auf den Boden fallen. Ich muss grinsen. Sie hat Angst vor dem Unbekannten. Mehrmals landet ihr Blick auf dem Schlüssel und dann in der Umgebung, die kein einziges Anzeichen meiner Gestalt zeigt. Sie sucht nach mir, aber sie findet mich nicht.

Dann greift sie nach dem Schlüssel und schafft es endlich, die Tür aufzuschließen. Ich sehe, wie die Lichter in ihrer Wohnung ihr Zimmer erhellen und sie sich in Sicherheit bringt. Doch dann schaut sie besorgt und gleichzeitig ängstlich aus dem Fenster.

Sie wird mich nicht finden, aufgrund des großen und massiven Baumes, der mich sehr gut verdeckt. Da bin ich mir sicher. Ich bleibe noch eine Viertelstunde hinter dem Baum, bis ich mich auf meinen Weg nach Hause mache. Bald wird es auch ihr Zuhause sein.

Meine schöne Elvira. Ich komme und werde dich holen.

UnheilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt