Am nächsten Tag verabschieden wir uns von meiner Familie. Wir stehen an der Tür, umarmen, geben dicke Küsse auf die Wange und sagen die letzten Wörter, bevor wir uns nach einer gewissen Zeit wiedertreffen. Erst schlinge ich meine Arme um meine liebevollen Schwestern, bevor ich dann zu meiner Mutter laufe und ein paar Drohungen ausspreche, die sie seufzend anhört und dann mit einer Handgeste in den Wind schießt. Sie sollte nicht auf die harte Tour spielen, wenn sie nicht gegen mich gewinnen kann. Ich bin der Stärkere und habe mehr Mittel zu Verfügung, um das zu bekommen, was ich will. Ich muss meine Mutter gut im Auge behalten. Wer weiß, was sie machen wird, um mich wütend zu machen. Sie ist eine sehr kreative Frau, das kenne ich schon, und ein wahrer Meister ihres Fachs. Hoffentlich trifft sie die richtige Wahl und geht mir nicht auf die Nerven. Hoffentlich...
Noch immer bin ich wegen ihrer Tat positiv geschockt von Elvira. Sie hat mich geküsst, meine Lippen berührt und das aus freien Stücken. Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie mich so anfassen würde. Ich konnte mich nicht bewegen, ich habe sie alles machen lassen. Diese zärtlichen Berührungen, oh Gott, es hat sich so gut angefühlt. Und dann noch ihre liebevollen Blicke. Ich liebe diese Frau einfach.
,,So, dann sehen wir uns bald wieder, Andrechen", sagt Anna und läuft hinaus, während sie uns zuwinkt. Danach folgen ihr die anderen, darunter meine Mutter, die meine Elvira finster anblickt. Ich stelle mich etwas vor Elvira, damit sie diese Blicke nicht abbekommt. Elvira soll sich wegen meiner Mutter keine Gedanken machen. Sie ist es nicht wert. Sie macht nur Ärger.
Die Tür schließt mit einem kleinen Stoß von mir und die Wut auf meine Mutter ist verflogen. Es bleibt nur noch Verlangen und Sehnsucht für eine bestimmte Frau übrig. Von einem Drang überwältigt, presse ich Elvira gegen die Wand, drücke mich an sie, spüre ihren Körper, küsse sie hart und gierig. Sie soll meine Gefühle merken, kennenlernen. Wie oft hat sie mich in eine verzweifelten Lage gebracht, mir den Kopf verdreht, so oft... und jetzt macht sie mich mit so einer kleinen Zärtlichkeit glücklich. Ich dränge mich so sehr an sie, dass ich sie ganz spüren muss, ich fasse sie an, wandere mit meiner Hand ihren ganzen schönen Körper entlang. Unwiderstehlich. Man kann nur mehr wollen.
Nach einiger Zeit schnappen wir nach Luft, dennoch höre ich nicht auf. Ich küsse sie erneut, führe sie dann langsam in mein Schlafzimmer. Doch ich halte an, als ich merke, wie sie mich abzuhalten versucht. Sie bekommt Panik. Ich lasse es mir nicht anmerken und unterbreche den Kuss mit geschlossenen Augen. Als ich meine Augen öffne und in ihre sehe, stelle ich fest, wie sie keuchend Luft holt. Der Kuss ist zu innig gewesen; sie ist ganz rot, wie eine Tomate. Sie versucht zu lächeln, aber es ist viel zu viel für sie. Ich habe den Drang, sie ins Bett zu zerren, aber ich weiß, dass ich mich beherrschen muss. Ich habe sie an der Angel. Sie gehört mir und bald wird sie von alleine kommen. Das weiß ich. Ich darf sie nur nicht verscheuchen.
Heute hat sie so viele Fortschritte gemacht. Ich habe so lange auf eine Reaktion gewartet, diesmal ist es ein Erfolg gewesen. Sie hat mich gern. Sie mag mich - nein, sie liebt mich. Sie hat Gefühle für mich. Das kann nicht gespielt sein, sie liebt mich wirklich.
Ich bringe meine Lippen wieder auf ihre und sauge begeistert ihre Liebe auf. Genau so sollte unsere Beziehung sein. Für immer...
DU LIEST GERADE
Unheil
TerrorEr sieht dich zufällig an einer Kreuzung, während du nichts ahnst. Er beobachtet jeden deiner Schritte und folgt dir unbemerkt bis zu deiner Wohnungstür. Er wartet auf den perfekten Moment und dann schnappt er dich. Es ist vorbei. Er hält dich fest...