Kapitel 3

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Aubrey

Ich schreckte hoch und saß senkrecht im Bett, als ich mich für einen Moment orientierungslos im Zimmer umsah. Es fühlte sich an als ob ich einen Albtraum gehabt hätte, so wie mir das Herz gegen die Rippen schlug. Doch es dauerte nur einige Sekunden, bis sich dich letzten Paar Tage vor meinem inneren Auge abspielten. Es war kein Albtraum gewesen, es war die bittere Realität. Mein Blick blieb an der Uhr hängen, die sich mir gegenüber auf dem kleinen Schreibtisch befand. Es war bereits 12:20 Uhr, doch irgendwie war ich noch nicht bereit dieses wundervolle Bett zu verlassen. Ich habe, glaube ich, noch nie in so einem bequemen Bett geschlafen wie in diesem hier. Ich schlang meine Arme um meinen Oberkörper, doch bevor ich mich wieder in die weichen Kissen schmiegen konnte, lies mich etwas inne halten. Irgendetwas stimmte nicht. Und dann traf es mich wie ein Schlag. Der unverwechselbare Geruch von Rauch lag in der Luft.

„Oh mein Gott" Meine Sinne waren noch nicht ganz bei mir, da sprang ich schon aus dem Bett und riss die Schlafzimmertür auf. Der penetrante Geruch kam von unten. Also rannte ich so schnell wie möglich die Treppen hinunter, was gar nicht mal so einfach war, wenn man die Orientierung einer Seegurke besaß. Als mir klar wurde was den verbrannten Geruch verursachte hatte und ich ausschließen konnte, dass jemand in Gefahr schwebte, konnte ich nicht anders als den Kopf in den Nacken zu legen und aus vollem Halse zu Lachen.

Die einst saubere Küche glich einem Schlachtfeld, buchstäblich. Eierschalen lagen auf der Kücheninsel und dem Boden verteilt, sowie jede Menge Mehl und andere Sachen, die ich gerade nicht identifizieren konnte. Ich ließ meinen Blick weiter wandern und sah das Mehl nicht nur auf der Arbeitsfläche, sondern auch überall anders gelandet war. Und wenn ich sag überall, dann meine ich das auch. Ich bin mir sogar sicher, dass an dem Lampenschirm eine Mehlspur zu sehen war.

Was hatte Jenna hier nur um Gottes Willen gemacht?

Mein Blick blieb auf der sauer dreinguckenden Jenna hängen, die in mitten des Chaos stand. In einer süßen hellblauen Schürze mit kleinen Kirschen drauf, die auch voller Mehl und Teig war. In der Hand hielt sie einen Teller mit einem verbrannten Etwas drauf. Also wirklich, ich konnte beim Bestem Willen nicht sagen was das mal werden sollte. Vielleicht French Toast oder Pfannkuchen? Ich konnte es beim Besten Willen nicht erkennen. Doch nach Jenna's Mine zu urteilen sollte ich besser nicht anfangen zu raten.

„Was hast du gemacht?" fragte ich, als ich die Küche betrat und zu ihr hinüber lief, darauf bedacht nicht auf die Überreste auf den Boden zu treten und so wahrscheinlich auch noch auszurutschen und dann hinzufallen. Das würde mein bereits angeknackstes Ego gerade wirklich nicht vertragen.

„Sieht man doch..." sagte Jenna, wobei sie versuchte weiterhin grummelich zu schauen, doch ihre Mundwinkel zuckten ein wenig nach oben und ich konnte nicht anderes als erneut zu lachen. Sie fand das Ganze anscheinend genau so amüsant wie ich. Auch wenn sie es wahrscheinlich niemals sagen würde.

„Ich habe uns Pfannkuchen zum Früh-äh- Mittagessen gemacht. Aber wie man wahrscheinlich sehen kann bin nicht nicht wirkliche ein Meister im Kochen. Also nimm es mir bloß nicht übel, ich habe hier mein Bestes gegeben." Jenna lachte und stellte den Teller auf die Arbeitsfläche ab wobei sie gegen ein Ei stieß, dass sich noch auf der Arbeitsfläche befand und das dann wie in Zeitlupe über die Arbeitsplatte rollte, von wo es dann auf den Boden fiel und mit einem „Platsch" aufschlug und zerbrach. Für einen kurzen Moment war es totenstill in der Küche, bis Jenna hinter sich griff, die Schleife ihrer Schürze öffnete und sie mit frustrierten Gemurmel vor sich auf den Tisch warf. Fast so als würde sie ein Handtuch schmeißen um aufzugeben. Und genau dieser Gedanke brachte mich erneut dazu in einen kleinen Lachanfall zu verfallen. Es fühlte sich wirklich gut an nach den letzten Tagen mal wieder zu lachen, es ließ einen leicht fühlen und genau das brauchte ich jetzt.

Holding on to youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt