Kapitel 17

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Aubrey

Ich war noch nicht ganz wach, aber ich wusste genau wo ich war. Chord's Geruch und Wärme umfing mich wie eine Decke und ich versuchte mich noch weiter in die Kissen zu drücken um dieses Gefühl nicht verlieren, da fiel mir auf das mein Kopf gar nicht auf den weichen Kissen lag, sondern auf einem sehr harten und nackten Oberkörper. Ich öffnete meine Augen ein wenig, und hatte Recht. Mein Kopf lag auf Chord's Oberkörper, sowie meine rechte Hand, die über seinen Bauch aufgefächert war. Chord hatte seinen Arm um meine Schultern und seine Hand auf meiner Hüfte gelegt und es fühlte sich beinahe so an, als würde er mich an sich heran drücken. Ein warmes Gefühl breitet sich in meiner Brust aus und ich hob meinen Kopf etwas, um zu dem schlafenden Chord aufzublicken. Seine Lider waren geschlossen und auf seinen Wangen und Kinn waren mehr dunkle Stoppeln als zuvor zusehen. Seine braunen Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab, aber selbst das ließ ihn sexy aussehen. Ich sah wahrscheinlich aus wie eine Vogelscheuche, da ich meine Haare nicht in einen Zopf geflochten hatte, sondern über nacht offen gelassen hatte.

Ich beobachtete den schlafenden Chord noch eine Weile, bis ich meinen Blick von seiner friedlichen Gestalt abwenden konnte und meinen Blick durch das Zimmer wandern ließ.

Etwas an diesem Morgen war irgendwie anders. Das Licht, das durch die dunklen Gardinen fiel schien heller und kälter zu sein als normalerweise. Vorsichtig versuchte ich mich aus Chord's Armen zu befreien, ohne ihn dabei zu wecken, was gar nicht mal so einfach war. Denn dieser Typ hatte einen ziemlich starken Griff.

Als ich mich dann endlich befreit hatte, zog ich die Decke weiter über seinen nackten Oberkörper, obwohl ich mich innerlich dagegen sträubte, doch ich wollte auch nicht das er von der Kälte geweckt wird. Leise rutschte ich aus seinem Bett heraus und wäre fast auf Wolf getreten der neben meiner Bettseite auf dem Boden lag und leise vor sich hin schnarchte. Leisen Schrittes tapste ich um ihn herum zum Fenster und schob die Gardine ein Stück zur Seite um nach draußen schauen zu können und mir stockte der Atem. Dicke, weiße Flocken fielen vom Himmel und bedeckten die ganze Umgebung unter sich. Das dunkle grün der Tannen war nun mit weißen Hauben bedeckt und es sah wirklich so aus, wie ich es mir immer vorgestellt hatte.

„Wow.", flüsterte ich und konnte meine Augen fast gar nicht von all dem Schnee abwenden. Ohne weiter darüber nach zudecken griff ich mir meine Jeans und machte ich auf dem Absatz kehrt, riss so leise wie möglich die Zimmertüre auf und rannte die Stufen herunter, dicht gefolgt von Wolf der, anscheinend aus seinem Koma-Schlaf erwacht war. Ich blieb vor der Haustüre stehen, zog mir Chord's Jacke drüber, schlüpfte in meine Jeans und Stiefel und warf die Haustüre auf. Die Kälte strich über meine Gesicht und eine Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper aus. Wolf hatte sich bereits an mir vorbei gedrückt und lief über die Veranda zu den drei Stufen, die auf die Rasenfläche führen würden, doch nun von einer dicken Schneedecke bedeckt war. Unsicher, was er mit dem weißen Zeug anfangen sollte, tapste Wolf auf die erste Stufe und steckte seine Nase in den Schnee, um sie dann vor Schreck wieder hochzureißen, als ihm klar wurde das es verdammt kalt war. Ich lachte, als Wolf seinen Kopf schüttelte und leise Geräusche von sich gab. Tapfer wie ich war trat in die Kälte hinaus und atmete tief ein, was mir beinahe die Nase abfror. Vorsichtig stapfte ich die Verandastufen herunter bis ich auf der Einfahrt stand. Wolf folgte mir, ohne den Schnee aus den Augen zu lassen, was dazu führte das sein Kopf gesenkt war, aber ohne den Schnee zu berühren. Sein wunderschönes, dunkles Fell war übersät von weißen Flöckchen, was ihn so süß aussehen ließ und mich dazu verleitete, durch sein Fell mit meinen kalten Händen zu wuscheln. Er senkte seinen Kopf wieder und fing an an dem Schnee zu seinen Füßen zu lecken. Lachend bückte ich mich und nahm beide Hände zusammen, hob so viel Schnee hoch wie möglich, um ihn dann in die Luft zu werfen und mich im Kreis zu drehen. Wolf sprang erschrocken zurück, doch dann fing er an die von oben fallenden Schnee klumpen zu fangen, indem er hoch sprang, was ihn so groß machte wie mich. Ich hob mehr Schnee hoch und warf ihn wieder in die Luft. Wahrscheinlich sah ich aus wie ein kleines Kind, aber das interessierte mich gerade nicht. Für mich ist hier gerade ein langjähriger Traum in Erfüllung gegangen und das würde ich mir von niemandem kaputt machen. Ich hatte Spaß und das war das Einzige was gerade wichtig war. Je mehr Schnee ich hochwarf, desto aufgeregter wurde Wolf der sich gar nicht mehr einkriegte vor lauter Bellen und Schwanzwedeln.

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