Kapitel 8

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Bild von Wolf

Aubrey

Draußen war es bereits dunkel geworden, aber was will man auch anderes vom Oktober erwarten. Zum Glück war meine neue Jacke wirklich warm und schützte mich vor dem kalten Wind. Susan hatte mir zwar ihre Nummer gegeben, damit ich sie anrufen konnte, wenn ich fertig mit dem Arbeiten war, aber ich werde sie jetzt nicht anrufen, nur damit sie mich mitten in der Pampa abholen kam. Also zog ich die Mütze aus der Tasche und zog sie mir über die Ohren, als ich auf dem Weg zur Hauptstraße war.

Hier war wirklich nichts beleuchtet. Ich lief am Rand der Straße und war schon ungefähr eine halbe Stunde unterwegs und immer noch nicht in der Stadt. Das Tierheim lag etwas außerhalb, aber nur einen Kilometer vom Stadtrand entfernt. Alle zwei Minuten fuhr ein Auto an mir vorbei und ich konnte für wenige Momente die Straße vor mir erkenne. In meine Gedanken versunken fiel mir zuerst gar nicht auf wie ein Pick-Up an mir vorbei fuhr und auf einmal abbremste und auf den Seitenstreifen fuhr, wo er zu einem abrupten Halt kam. Genau so wie ich. Der Pick-Up stand ungefähr 15 Meter von mir entfernt. Ich konnte den Fahrer nicht erkenne, aber es jagte mir einen Schauer über den Körper, als die Türe des Trucks aufgeschmissen wurde und eine große Person heraus sprang.

„Was zu Hölle ist bloß los mit dir? Mom hat gesagt du sollst sie anrufen wenn du fertig bist. Aber nein, du läufst lieber an einem Highway entlang und dann auch noch in der Dunkelheit. Hast du eigentlich eine Ahnung was alles hätte passierten können." Eine vertraute, männliche Stimme schrie mich an. Chord. Er war hierher gekommen um mich abzuholen. Er lief in meine Richtung und ich versteife mich etwas, da ich förmlich die Wut die von ihm ausging auf meiner Haut spüren konnte. In dem Moment fuhr ein Auto an uns vorbei und tauchte Chord in das Licht des Wagens. Obwohl sein Gesicht verzerrt ist, sieht er immer noch gut aus und ich fragte mich ob ich ihn wohl jemals lachen sehen würde.

„Nachdem du dich nicht gemeldet hast, hat Mom bei Marybeth angerufen und die sagte ihr dann, dass du schon vor einer Stunde gegangen bist." Er war wütend und zwar so richtig.

„Es tut mir leid...," murmelte ich. „Ich wollte nur keine Last für euch sein und ich fand es war nicht notwendig, dass sie extra für mich durch die Stadt fuhr."

„Und dann dachtest du dir..- Ah, was für eine gute Idee, wenn ich einfach alleine im Dunkeln die Straße entlang nach Hause Laufe. In einer wildfremden Stadt? Mh...?!" Seine Stimme war feixend. Was mich wirklich sauer machte, was dachte er sich wer er ist?

„Was bildest du dir ein so mit mir zu reden? Ich wollte nur keine Last für jemanden sein. Deine Familie hat jetzt schon so viel für mich getan und dann dachte ich mir, dass ich sie jetzt nicht auch noch darum bitten würde mich irgendwo abzuholen. Bitte Entschuldige!" Meine Stimme war voller Sarkasmus. Das schien ihn zu amüsieren, denn er fuhr sich mit eine Hand durch seine schon verwuschelten Haare und einer seiner Mundwinkel hob sich. Dann sah er mich wieder an und zeigte mit dem Daumen auf seinen großen Pick up.

„Steig ein Sweetheart, ich fahr dich nach Hause." Damit drehte er sich um und lief zurück zur Fahrerseite. Sweetheart? Für einen kurzen Moment stand ich da am Rande des Highways und sah zu wie Chord's Gestalt von einem vorbeifahrenden Auto erleuchtet wurde und dann wieder in Dunkelheit fiel, als er seine Türe erreichte. Mit beiden Armen um meine Mitte geschlungen lief ich in schnellen Schritten zur Beifahrerseite und zu meinem Erstaunen hatte Chord sie bereits von innen geöffnet, sodass ich nur noch hineinklettern musste. Nachdem ich die Türe geschlossen und mich angeschnallt hatte, atmete ich einmal tief ein um meine Nerven zu beruhigen. Der Wagen sah neu aus und roch auch noch so. Der Geruch von Leder lag in der Luft und irgendetwas anderem, aber ich war mir noch nicht so sicher was es war. Ich ließ meine Hand über die weichen Ledersitze wandern und dann über die verchromten Teile, die sich über das Armaturenbrett zogen. Ich war so darin vertieft mir jedes Detail anzusehen, dass ich zuerst gar nicht merkte das wir uns nicht bewegten. Er als ich zu Chord hinüber sah, der mich mit hochgezogener Augenbraue Musterte. „Ich schließe mal aus deinem Verhalten, dass du Pick-Ups magst? Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich die Innenausstattung so intensiv angesehen hat." Er lachte amüsiert und musterte mich weiterhin. „Ja, das könnte man wohl so sagen." Ich lachte. „Ich wollte immer einen kaufen. Es war mir sogar egal was für einer, hauptsächlich sollte er halt groß sein. Je größer, desto besser." sagte ich und schaute aus der Windschutzscheibe hinaus in die Dunkelheit.

Holding on to youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt