Aubrey
Es war nun mehrere Minuten her, dass Mary aus dem Café gestürmt war und uns hier sprachlos sitzen gelassen hatte. Ich drehte mich zu Jenna, die mir gegenüber saß und einen nachdenklichen Gesichtsausdruck trug.
„Weißt du was hier gerade passiert ist?" fragte ich sie und es sah so aus als würde die Frage sie unwohl machen.
„Ich denke, ich weiß etwas. Aber ich habe keine Ahnung, ob es das ist was hier gerade passiert ist." sagte sie und lehnte sich in ihrem Sessel vor und stützte ihre Ellenbogen auf ihre Knie ab. Ich tat es ihr gleich, um näher an ihr dran zu sein und so hoffentlich kein Stückchen Information verpassen würde.
„Also ich weiß nicht ob das wirklich so stimmt, aber das sind die einzigen Informationen die ich habe. Also, wie du weißt kommen wir ja alle von hier also meine Brüder, ich und auch Marybeth. Als ich gerade ein Freshman geworden war waren Colten bereits ein Senior und mitten in den Prüfungen und war dabei sich für jede Menge Uni's zu bewerben."
„Okay und was war dann mit Marybeth?" fragte ich.
„Mary war ein auch ein Freshman mit mir und eher schüchtern. Sie verbrachte immer alle ihre Pausen in der Bücherei und ich habe die eigentlich nur im Unterricht gesehen. Irgendwann gab es dann das Gerücht das Colten wohl immer mit einem dicken Freshman in der Bücherei herum hing. Und so wie pubertierende Teenager so sind fanden sie es total lustig, dass der beliebteste Typ der ganzen Schule, mit einem Niemand seine Pausen verbrachte."
Ugh, das hörte sich alles sehr vertraut an. Nicht das mir jemals genau so etwas passiert war aber meine Schulzeit war auch nicht gerade die beste und ich war froh als ich alles hinter mir hatte.
„Ich wusste: Marybeth hat ein Geheimnis. Sie wirkte immer so glücklich und lachte so viel und freute sich wie verrückt auf jede Pause und ich meine noch mehr als alle anderen. Doch eines Tage schien alles wieder vorbei zu sein, sie wirkte so traurig und sprach fast garnicht.
In der Zeit war Colten gerade mal wieder mit seiner On/Off Freundin zusammen gekommen. Melanie Scott. Ich hab diese Frau gehasst, sie war eine von diesen Mean Girls die man in jedem Teenie Film sah, nur noch schlimmer und leider auch hübscher."
Ich dachte über Jenna's Worte nach und irgendwie machte das alles Sinn. Das Mary sich immer mit Colten in der Bücherei getroffen hatte, doch als er wieder mit Melanie zusammen gekommen war, hat er sich nicht mehr mit ihr getroffen.
„Also ich denke mal du kannst eins und eins zusammen zählen. Naja und seither haben die beiden glaube ich kein Wort mehr mit einander gewechselt. Und ich kann dir versprechen, alle meine Geburtstage waren so seeeeehr peinlich, wenn du weißt was ich meine." Sie dehnte das „Sehr", um es mehr Ausdruck zu verleihen und ich wusste was sie meinte.
„Und was machen wir deswegen?" fragte ich und Jenna zuckte nur mit den Schultern.
„Wir machen gar nichts. Ich hatte einmal versucht mit ihr über Colten zu reden, doch es endete auch damit, dass sie davon rannte. Also gibt es wohl nicht viel was wir machen könnten, außer ihnen noch mehr Zeit zu geben und hoffen das sie es von alleine regeln können.
Bevor ich irgendwelche Pläne aushecken konnte jedoch, fing Jenna an ihre Sachen zusammen zu Suchen und stand auf.„Ich werde noch eben den Kaffee bezahlen und dann muss ich noch eben in den Handwerkerladen um mir Gardinen zu kaufen."
Nachdem wir bezahlt hatten und ich es endlich geschafft hatte all meine Taschen und Wolfs Leine in meinen Händen zu halten liefen wir den Fußgängerweg entlang in Richtung des Handwerkerladens am Ende der Straße. Kurz bevor wir dort ankamen sah ich einen Bücherladen auf der gegenüberliegenden Seite vom Handwerkerladen. Sofort bog ich um die Ecke um ihn mir genauer anschauen. Bücher über Bücher standen in den Fenstern, von neuen Büchern zu ganz alten, wo der Buchband schon benutzt und sehr geliebt aussah. Bevor ich jedoch eintreten konnte sah ich das Schild wo drauf stand: Hunde müssen draußen bleiben.
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Holding on to you
RomanceVon Angst geplagt traf Aubrey Henderson die wohl wahrscheinlich wichtigste Entscheidung Ihres Lebens. Mit ihrem letzten Geld kauft sie sich ein Busticket und floh quer durchs Land um ihrer ganz persönlichen Hölle davon zu kommen. Sie fand Zuflucht...