Kapitel 4

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Bild von Chord

Aubrey

„An deiner Stelle würde ich mich jetzt nicht bewegen" Die tiefe Stimme eines Mannes brach durch meine Gedanken hindurch und mir blieb die Luft im Halse stecken. Oh Gott! Hatten sie mich etwa doch gefunden? Aber wie wie kann das sein? Wie kann das nur sein? Das kann doch nicht sein. Ich zitterte und Angstschweiß lief mir die Stirn herunter. Leise wimmerte ich.

„Ich werde die Polizei verständigen, solltest du auch nur eine Mucks von dir geben. Und versuch erst gar nicht dich zu wehren. Es würde dir ja doch nichts bringen." Seine Stimme war tief und angsteinflößend, sie jagte mir erneut Schauer über die Haut. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, als ich darauf wartete was er als Nächstes tun würde.

Auf einmal verschwand die Pistole von meiner Schläfe und ich atmete erleichtert auf. Meine Lungen brannten, aber ich konnte mich einfach nicht dazu überwinden auch nur einen Muskel zu bewegen. Als ich meine Augen vorsichtig öffnete, griff der Mann um mich herum nahm meinen linken Arm und drehte ihn ruckartig hinter meinen Rücken.

Ich stöhnte vor Schmerzen auf, mein Wimmern wurde lauter. Das war es dann wohl. Wieder seufzte ich vor Schmerzen auf. Mehr brachte ich nicht hervor, als auch er auch den rechten Arm nahm und hinter meinen Rücken drehte. Kaltes Metall legte sich um meine Handgelenke und wurde mir wurde klar, dass es Handschellen sein mussten. Sie waren so eng, dass sich das Metall in meine Haut drückte und ich befürchtete, dass nun kein Blut mehr in meine Finger gelangen würde. Meine Schultern schmerzten so sehr, dass ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen und dann über meine eisigen Wangen liefen. Was mache ich jetzt nur? Würde er mich zurück in das Leben bringen was ich mit aller Kraft versuchte hinter mir zu lassen, oder würde er mich umbringen und meine Überreste dann irgendwo am Straßenrand loswerden?

Mein durch den Schock vernebelten Verstand nahm ich am Rande war wie die Haustüre aufgeschlossen wurde und jemand das Wohnzimmer betrat.

„Was zur Hölle?" schrie Jenna panisch, die anscheinen gerade durch die Türe gekommen ist und nun mit schnellen Schritten zu mir herüber gerannt kam und neben mir ruckartig zum Stehen kam.

Ich war mir nicht ganz sicher, da ich immer noch mit dem Rücken zu ihnen stand und mich nicht wirklich bewegen konnte. „Jenna geh in die Küche, ich regle das hier! Er ist bei dir eingebrochen, hat aber anscheinend noch keine Zeit gehabt etwas einzustecken." Der Typ hatte mich immer noch im Polizeigriff, weiße Punkte tanzten vor meinen Augen und ich hatte das Gefühl, dass die Welt langsam vor mir verschwand. Der Schmerz war fast unerträglich und ich konnte nicht anders, als stocksteif hier zu stehen und zu hoffen, dass ich das hier durchstehe konnte.

„Chord! Einbrecher? Bist du nicht mehr ganz dicht? Sie ist meine Mitbewohnerin! Lass sie sofort los, du tust ihr weh!" Jenna schrie ihn an, aber ich nahm es schon fast gar nicht mehr wahr. Ich spürte, wie meine Beine unter mir nachgaben und ich, wie ich zu Boden sackte. Starke Arme schlangen sich um mich, bevor ich mit dem Gesicht zuerst auf den Boden aufschlagen konnte.

Auf einmal war Jenna's Gesicht vor mir und sie sah mich mit vor Schock weit aufgerissene Augen an.

„Oh Gott, Aubrey! Es tut mir so leid. Chord wusste nicht, wer du bist. Bist du in Ordnung? Es tut mir so so leid!" Bevor ich antworten konnte, stand Jenna und startet den Typen hinter mir an, dessen Arme immer noch um meinen Oberkörper geschlungen waren, was den Schmerz meiner nach hinten gedrehten Armen nicht wirklich verbesserte. „Chord! Mach die Handschellen los, du tust ihr weh. Was tust du überhaupt hier? Musst du nicht arbeiten oder sowas?" Jenna war immer noch sauer und ich konnte nicht mehr lange warten, bis ich meine Arme wieder bewegen konnte.

„Bitte..." flüsterte ich. „Mach sie los, sie sind zu eng. Es tut weh." Der warme, harte Körper der sich an meine Rücken gedrückt hat, verschwand und ich lies mich von meiner aktuellen Position auf den Hintern fallen. Ich hatte immer noch meine Kapuze auf, was mein Sicht einschränkte. Aber aus dem Augenwinkel nahm ich Jenna wahr, die neben dem Typen stand, der sich jetzt an den Handschellen zu schaffen machte. Nach ein paar Sekunden waren meine Arme nicht mehr hinter meinem Rücken gebunden und mit einem Seufzen der Erleichterung nahm ich die schmerzenden Arme nach vorne und fing an meine Schultern zu reiben. „Jenna." Ihr Bruder grummelte. „ Was zur Hölle? Seid wann hast du eine verdammte Mitbewohnerin, Jenna?" Er schrie die letzten Wort förmlich und ich zuckte vor Schreck zusammen.

„Schrei mich nicht so an. Sie wohnt erst seit gestern hier. Aber wenn du dich öfters mal bei mir melden würdest, wüsstest du es vielleicht. Aber nein. Der feine Herr erscheint einfach ohne irgendeine Ankündigung und nimmt meine Mitbewohnerin fest."

„Ich dachte er, oder besser gesagt sie ist ein Einbrecher. Wer zur Hölle läuft im Haus auch mit einer Kapuze rum.

„Es war kalt..." murmelte ich und stand langsam auf ohne aufzuschauen.

„Dann läuft man aber nicht wie ein Verdammter Einbrecher herum" Grummelte Chord

„Kriegt dich mal wieder ein Big Brother. Wir haben es ja verstanden, dass heißt aber nicht dass du direkt einen auf böser Cop machen musst." antwortete Jenna bissig.

„Würdest du dann jetzt mal die Kapuze abziehen oder soll ich dir vielleicht noch Handschuhe holen?" fragte Chord genervt und ich versteifte mich etwas bei seinem Ton.

„Chord, sei kein Arsch." Jenna machte einen Schritt auf ihn zu und ein 'Umpf' erklang. Chord wich eine Schritt zurück und grummelte "Hey, lass das ..." So wie es sich anhörte hatte Jenna ihn anscheinend geboxt und ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen.

Ich hob langsam einen Arm und schob die Kapuze von meinem gesenkten Kopf. Was meine wilden Haare dazu brachte in kupfernen Wellen über mein Gesicht und Schultern zu fallen. Langsam hob ich den Kopf und mein Herz schlug auf einmal schneller, als ich in die schönsten grauen Augen blickte, die ich je gesehen hatte. Doch diese Augen waren anders als auf den Fotos, die ich bereits von ihm gesehen hatte. Anstatt der freundlichen und liebevollen Augen sahen mich dunkle, kalte Augen an. Das komplette Gegenteil von den Bildern.

Chord, Jenna's Bruder stand vor mir und ich spürte wie sich mein Verstand versuchte sich vor seinem wütenden Blick zu verstecken. Doch obwohl ich das große Verlangen hatte wegzurennen und mich unter dem Bett zu verkriechen bis er wieder weg war, konnte ich einfach nicht verleugnen wie unglaublich gut er aussah. Sogar mit seiner vor Wut verzehrten Mine.

Man konnte sehen, dass die letzten Jahre gut zu ihm waren, er hatte nun einen sexy drei tage Bart und seine Haare waren an den Seiten kürzer, aber oben drauf sahen sie noch genau so lang und verwuschelte aus wie auf den Fotos. Seine starken Kiefer und den hohen Wangen-Knochen betonten seine Schönheit nur noch umso mehr und ich schaffte es einfach nicht meinen Blick von ihm zu lösen. Doch ich sah wie seine grauen Augen von meinen Augen über meine Wange wanderten, wobei sich seine Augenbrauen zusammen zogen und seine Augen schnellten wieder zu meinen, doch ich ließ meinen Kopf wieder sinken und glücklicherweise bildeten meine Haare einen Vorhang vor meinem geschundenen Gesicht und für einen kurzen Moment konnte ich wieder auf atmen, obwohl ich wusste, dass es jetzt eh zu spät war da er die blauen Flecken bereits gesehen hatte.

Aber nun wusste ich wenigstens welche Augenfarbe er hatte, es war eins der schönsten grau Töne die ich je gesehen hatte, und ich wusste genau das mich diese wunderschönen Augen mich immer noch ansahen und das ließ mein Herz schneller schlagen.

Holding on to youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt