Aubrey
Wir fuhren auf dem Highway mindestens schon 40 Minuten, bis wir das Schild für ein Haustiergeschäft sahen. Nachdem wir geparkt hatten, öffnete Chord meine Türe und ließ Wolf raus.
„Sollen wir ihn nicht besser im Auto lassen?" fragte ich und sah mich beunruhigt um.
„Wie sollen wir dann Halsbänder testen?" Chord hatte Wolf's Kopf an seinem Bein und wuschelte ihm durch sein dickes, schwarzes Fell. Ich hatte keine Ahnung wie er auf andere Hunde reagierte oder besser noch wie andere auf ihn reagierten und das machte mich etwas nervös. Chord nahm meine Hand in seine und ich spürte kleine elektrische Wellen, die von meiner Hand durch den ganzen Köper wanderten. Es war wirklich unglaublich, was dieser Mann mit einer einzelnen Berührung in mir auslösen kann.
„Keine Sorge, Aubrey. Ich werde schon aufpassen." Chord führte mich vom Parkplatz in den Laden und Wolf blieb die ganze Zeit in einem zwei Meter Radius um uns herum. Ich spürte die Blicke von den Leuten, die mit uns im Laden waren, doch versuchte sie so gut wie möglich zu ignorieren. Wie sie Wolf anstarrten, der wider rum benahm sich wie ein Welpe der zum ersten mal die Außenwelt sah, was ja auch irgendwie stimmte. Er hechtete von links nach rechts und wieder zurück. Doch alle paar Sekunden blickte er zu uns zurück, um wahrscheinlich sicher zu gehen ob wir ihm auch immer noch folgten. Ein kleines Lächeln spielte über meine Lippen als ich ihn beobachte.
Wir liefen als erstes zu den Halsbändern und Leinen. Nach zwei Minuten hatte Chord ein schwarzes Lederhalsband mit passender Leine ausgesucht. Doch als Chord es in die Hand nahm versteifte sich Wolf, zog den Schwanz ein und machte sich ganz klein bis sein Bauch den Boden berührte und ein leises Wimmern entfloh seiner Kehle. Mein starker Hund hatte Angst vor dem Halsband und das nur weil irgendwelche Idioten ihn Monate lang an einen Baum gebunden hatte. Chord sah mich fragend an.
„So wie es aussieht gibt es dann wohl keine Leine" sagte ich nur, nahm ihm die Leine ab und hing sie wieder zurück. Ich hatte die Leine noch nicht eine Sekunde losgelassen, da stand Wolf wieder auf wedelte mit dem Schwanz und verschwand in der nächsten Reihe. Chord lachte und wir machten uns auf den Rest zu kaufen. Als wir durch die Reihen des Geschäftes liefen konnte ich nicht meinen Blick von Chord lassen, der die verschiedensten Sachen in den Einkaufswagen schmiss, ohne wirklich eine Ahnung davon zu haben was wir wirklich brauchten. Mein Herz schlug schneller als er die verschiedensten Spielsachen von den Ständern nahm und sie jedesmal Wolf präsentierte, um zu sehen ob sie ihm auch gefielen. Ich lachte leise als Wolf sich dann eins von den Spielsachen schnappte und es dann nicht mehr wieder hergeben wollte. Es war eine Art Affe, aber eigentlich nur der Kopf eines Affen und dann ein Stück Stoff, wie ein Tuch, das an jedem der vier enden eine Pfote hängen hatte. Er sah einfach unglaublich süß aus mit dem Kuschel Tier in seinem Maul. Anscheinen sah Chord das genau so denn er hatte sein Handy gezückt und war gerade dabei ein Bild von Wolf zu machen, der wie es aussah genau wusste was er jetzt tun musste, denn er hob seinen Kopf und schaute direkt in die Kamera. Chord lachte als er auf den Auslöser drückte, ich konnte nicht anders als ihm zuzusehen, wie er so eine Kleinigkeit wie ein Foto zu machen einfach so faszinierend machen konnte. Aber wahrscheinlich war ich einfach komisch, und war die einzige die es super heiß fand einen Mann zu beobachten der einen Hund fotografierte. Ugh, ich sollte mein Leben mal wirklich in den Griff bekommen.
Und mir wurde klar, dass ich mir immer noch kein neues Handy gekauft hatte. Das musste ich unbedingt tun, nachdem mir Chord jedes mal gesagt hat ich soll jemanden anrufen um mich vom Tierheim abzuholen hatte ich mir alle Nummern gemerkt, um vom Tierheim aus anzurufen. Aber es wäre wirklich sinniger mir einfach eins zu kaufen, da ich meins in meinem alten Leben zurück lassen musste. Ich wollte wirklich nicht an mein altes Leben zurück denken, doch jedes mal erinnerte mich etwas daran und es war wirklich so einen klaren Kopf zu behalten. Doch ich versuchte diese dunklen Gedanken in die hinterste Ecke meines Unterbewusstseins zu vergraben und jetzt einfach mal nur an die positiven Sachen in meinem Leben zu denken.
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Holding on to you
RomanceVon Angst geplagt traf Aubrey Henderson die wohl wahrscheinlich wichtigste Entscheidung Ihres Lebens. Mit ihrem letzten Geld kauft sie sich ein Busticket und floh quer durchs Land um ihrer ganz persönlichen Hölle davon zu kommen. Sie fand Zuflucht...