Kapitel 4

1.5K 83 19
                                    

Zuerst starre ich ihm in seine blauen Augen, ich war vor lauter Aufregung fast in eine Starre verfallen, als ich für eine Sekunde seine Hand anschaue, und erst jetzt Begriff, das es ein begrüßende Geste ist. Peinlich berührt ergreife ich schnell seine Hand und sage:

„(V/N), (V/N) (N/N)"

Sein Händedruck ist fast zu stark, als sich unsere Hände wieder lösten.

„Ich muss mich vielmals für meinen Kadetten entschuldigen, so etwas sieht unserem Trupp normalerweise nicht ähnlich, unsere Einheit würde niemals Zivilisten angreifen. Ich denke diese Umstände erfordern einigen Erklärungsbedarf."

Mit einer ernsten Miene in seinem Gesicht dreht er sich zu dem Soldaten, dessen Name nun wahrscheinlich Kirschstein war. Der Kommandant kniff seine Brauen zusammen, und betrachtet seinen Kadetten kritisch.

„Willst du dazu nicht auch etwas sagen, Kirschstein!?!"

„Ehmm.. Ja, Sir!..."

Der junge Soldat salutiert wahrscheinlich, anders könnte ich mir seine Haltung nicht erklären. Während Kirschstein fieberhaft darüber nachdenkt was er sagen könnte, bewege ich mich einen Schritt nach vorne.

„Wenn ich sprechen dürfte Sir! Es handelt sich wohl um ein schlimmes Missverständnis, aber da wir beide dabei nicht sonderlich verletzt worden si..."

Ich höre mitten im Satz auf zu reden, als ich merkte dass ich doch verletzt war, erst jetzt kann ich spüren, dass er nicht nur meine linke Schulter, sondern auch meinen Hals getroffen hat. Ich kann zwar noch halbwegs normal atmen, aber erst jetzt spüre ich die warme Flüssigkeit meinen Hals hinunter rinnen. Warum mir das nicht vorher aufgefallen war?! Meine Haare... durch das Ausweichen sind sie wahrscheinlich genau auf die Wunde gefallen, die ich bis dahin noch nicht gespürt habe. Mit meiner rechten Hand fahre ich in Richtung der Wunde, als meine Hand ganz feucht wurde zog ich sie weg und sehe sie an. Meine ganze Hand war voll mit Blut, mit meinem Blut!! In mir stieg Panik hoch, ich spüre wie mein Gesicht weiß wurde, und mich Erwin Smith und dieser Kirschstein ungläubig anstarren. Mir wurde schwindelig, doch ich kann mich noch gut auf den Beinen halten. Warmes Blut rinnt kontinuierlich meinen Hals hinab. ‚Das kann nicht sein! ', dachte ich mir nur, unfähig es auszusprechen.

Erwin Smith ergreift plötzlich das Wort:

„Kirschstein, sie gehen sofort zurück zum Lager und sagen dem Lazarett Bescheid, das eine Zivilistin schwer verletzt worden ist!!"

Der Junge regt sich nicht, und schaut den Kommandanten mit großen Augen an. In der Zwischenzeit war ich schon fast zusammengebrochen und sitze auf dem Waldboden...

„Lauf schon!"

Erst jetzt begreift der Soldat die Situation überhaupt, und flog so schnell es ihm möglich war weg. Mir wird langsam immer schwindliger. Ich höre nur noch dumpf, als er mich fragt ob ich noch gehen oder stehen könne, ich versuche mich aufzurappeln, aber Smith quittiert das Ganze nur mit einem Kopfschütteln.

Er hob mich mit seinen unerwartet starken Armen hoch, und läuft mit mir in seinen Armen quer durch den Wald, in Richtung des Lazaretts.

Das Atmen fällt mir während er mich trug immer schwerer. Ich konzentriere mich nur noch auf das Atmen und mustere sein Gesicht. Es sah aus, als ob Erwin Smith schon immer sehr ernst war, und wenig lachte... Als Kommandant kann man es bei ihm aber auch sicher nachvorziehen...

Mir wird immer kälter, als ich meinen Kopf etwas nach vorne drehe, sehe ich den Eingang eines weißen Zeltes, ich lächelte kaum merklich und flüsterte „A"... Wir haben es doch geschafft.



----------------------------------------------------------------------

Kam zwar etwas was unerwartet, aber es sollte ja auch ein bisschen spannend werden.. ;)

Bitte schreib doch, euch die Geschichte bis jetzt gefällt. ^^

Lies (Levi x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt