Kapitel 29

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„Er ist es..." flüstere ich mir zu.

Ich tauche in der Menge unter und mache mich praktisch unsichtbar. (mit 1,54 nicht gerade meine schwierigste Übung)

„Was hat er hier zu suchen...?"

Ugh... ich merke wie pechschwarze Wolken vor die Sonne ziehen. Es kommt ein Unwetter auf. Ich sollte so schnell wie möglich wieder zu meinem Keller und ein paar Eimer unter die Luke stellen... ich könnte es, bei einem heftigen Sturm, ansonsten gleich zu einer Badewanne umfunktionieren. Ich grinse und schüttle meinen Kopf, wie ich bloß auf solche albernen Gedanken komme...

Meine Augen schweifen wieder über die Menge, auf der Suche nach Levi, doch ich finde ihn nicht. Etwas panisch drehe ich mich um aus Sorge er steht genau hinter mir. Und auch so war es... nicht.

Ich stoße ein erleichtertes Seufzen aus. Doch nun konnte ich auf einmal Levi sehen, er stand gerade einmal ein paar Meter von mir entfernt und handelt mit einem Kaufmann über eine Brosche.

„Ob der Lohn eines Soldaten hoch ist...?"

Ich blicke zum Himmel, die Wolken sehen bedrohlich aus, dieses Unwetter wird wahrscheinlich sehr unschön werden... Als mir plötzlich der erste schwere Regentropfen auf die Wange fällt...

Der Regen verändert seine Gestalt von vereinzelten Tropfen zu einem gewaltigem Schauer innerhalb einiger Augenblicke. Die Menschen verlassen schreiend und drängelnd den Marktplatz. Levi, sichtlich erschrocken vom unerwarteten Wetterumschwung, versucht sich unter den Dächern der Marktstände unterzustellen, doch vergebens, auch sie wollen mit ihrem Hab und Gut ins Trockene bringen.

Ohne darüber nachzudenken laufe ich los und packe Levi am Arm. Doch das lief anders als erwartet.. eigentlich wollte ich ihn mitreißen, jedoch ist er um einiges schwerer als er aussieht... und um einiges stärker...

Ich schreie und liege mit dem Bauch in einer entstandenen Pfütze am Boden, während Levi mir die Hand am Rücken verdreht und mich mit seinem Knie am Boden fixiert.

„Levi!"

Mehr musste und konnte ich auch nicht sagen, ehe von mir herunterstieg und mir hoch hilft. Sichtlich außer Atem blicke ich zu Levi, welcher mich mit erschrockenen Augen und offenem Mund ansieht.

„Komm!"

Schrie ich ihm zu, ich war mir nicht mal sicher ob er mich überhaupt verstehen konnte, der Regen ist inzwischen unerträglich laut geworden. Ich ziehe ihn einfach bei dem Ärmel seiner Uniform mit mir mit und wir laufen gemeinsam so schnell es geht zum Keller.

Einige Minuten später stehen wir vor der Luke, mir ist schon ganz schwindelig von dem Sprint, doch ich ziehe mit letzter Kraft die Luke auf und signalisiere Levi, indem ich mit meinem Finger auf die Luke zeige, er soll die Leiter runter klettern. Doch er schüttelt nur den Kopf mit einem mitleidigen Ausdruck im Gesicht...

Verwirrt und genervt sehe ich ihn an...

„Na schön..."

Sage ich mir, weil er mich sowieso nicht hören kann, und steige als erster die Leiter hinab in den dunklen Keller. Kurz darauf folgt auch schon Levi und macht die Luke über uns zu.

„Sei vorsichtig"

Sage ich zu ihm. Der Keller war nun pechschwarz, kein einziger Lichtstrahl erhellte den Raum und wir mussten uns an der Leiter hinunter Tasten. Die Holzleiter war von der Feuchtigkeit rutschig geworden und die etwas undichte Luke machte das hinab klettern nicht gerade einfacher.

Gerade als mein rechter Fuß den matschigen Boden berührte, hörte ich Stiefel quietschen und mache instinktiv einen Sprung zur Seite. Keine Sekunde zu spät, denn der Hauptgefreite hat den Halt an der Leiter verloren und gesprungen. Doch das Gleichgewicht findet er auch am matschigen Boden nicht...

Ein lauter Krach lässt die Stille versiegen. Ich weite meine Augen in der Dunkelheit...

„LEVI...?! „

„Tch... Ich lebe noch..."

„...Bleib stehen... oder liegen"

'Puh... Glück gehabt' denke ich mir...

Er war zu dunkel, um zu erkennen was passiert war. Schnell greife ich in meine Tasche und hole die Kerzen hervor. Die Streichholzer waren nur einige Schritte entfernt, ich taste mich nach vorne und entzünde die Kerzen. Die Qualität dieser billigen Kerzen war noch miserabler als ich eigentlich befürchtet hatte... Ich platziere die Kerzen an allen Ecken des Kellers, um zumindest einen Überblick zu haben.

„Hey... ich bin auch noch hier"

Sprach Levi mit rauer Stimme. Ich gab nur ein zustimmendes ‚Mhm' von mir und machte mich sogleich mit einer Kerze zu ihm auf.

„Alles ok?"

Fragte ich ihn worauf er nur ein ‚Tch' von sich gibt. Er war gegen ein kleines Kästchen gefallen, in dem Werkzeug aufbewahrt wird. Ich biete ihm meine rechte Hand an und helfe ihm hoch. Der linke Ärmel seiner Jacke war zerrissen und auch die Hose war schlammverschmiert während ich eigentlich fast zur Gänze sauber blieb... bis auf mein durchgeweichtes Shirt...

„Warte kurz"

Sprach ich zu Levi.

„ , vielleicht habe ich trockenes Gewand hier...".


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Wow, dass ich jemals wieder auf diese Geschichte zurück komme...

Wer hätts gedacht?


Dass du mein Leser, immer noch da bist... vielen Dank...

Lies (Levi x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt