Kapitel 14 ☑

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Kapitel 14: Eine (nicht ganz) perfekte Hochzeit

Maria ging durchs Haus und ging ein letztes Mal ihre To-Do-Liste durch. Alles vollständig – ein Glück. Trotzdem hatte sie das Gefühl, dass etwas schiefgehen würde. Maria hatte die Planung übernommen und eine Hochzeitslocation etwas außerhalb Kölns gemietet. Dort würde dann jemand hinkommen, um Ralf und Aylin zu trauen; da Ralf Atheist war, konnten sie sowieso nicht kirchlich heiraten.

Als die Kutsche kam, die sie und Aylin zu den Schloss bringen sollte, wo die Hochzeit stattfand – Maria hatte eine Hochzeit wie im Märchen organisiert – stiegen die beiden ein. Aylin quatschte ihre Tochter nervös zu, bis es dieser reichte und sie rief, dass doch wohl alles glatt gehen würde.

Aber Maria selbst hatte Bauchschmerzen, aus Angst, irgendetwas würde schief laufen.

Maria stand dann als Blumenmädchen neben Aylins Trauzeugin, ihrer besten Freundin Lydia, und beobachtete, wie der Standesbeamte gerade sagte: »Sie dürfen die Braut jetzt küssen.«

In dem Moment ging alles schief. Klar, nicht bei Aylin und Ralf, und diese peinliche Szene würde mit ein bisschen Glück nicht aufgenommen worden sein.

Maria spürte plötzlich eine warme Nässe an ihrem Bein und fürchtete für einen Moment, sie hätte sich in den Rock gemacht, bis ihr einfiel, dass sie doch kurz vor der Trauung die Toiletten besucht hatte. Schluckend drehte sie ihr Bein, sodass sie die Innenseite ihres Unterschenkels sehen konnte. Ein roter Tropfen bahnte sich den Weg zu ihren Füßen.

Röte schlich sich in ihr Gesicht.

Scheiße.

Normalerweise fluchte Maria nicht unbedingt, doch jetzt traf es das ziemlich genau. Ihre Periode hatte sich wohl einen denkbar schlechten Zeitpunkt gewählt, um zum ersten Mal aufzutreten.

Maria zupfte Lydia am Arm und nickte zu ihrem Bein, ehe sie sie ansah. Lydias Augen hatten sich überrascht geweitet. Dann wanderte ihr Blick zu Aylin und sie stieß Maria kurz an. Stimmt ja, jetzt musste sie Blütenblätter durch die Gegend schmeißen, beziehungsweise sollte sie Aylin und Ralf damit bombardierten.

Maria merkte, wie alle sie ansahen, weil sie nicht reagierte. Mit hochrotem Gesicht drückte sie Lydia den Korb in die Hand und rannte.

In den Waschräumen angekommen,  schnappte Maria sich einen großen Stapel Papiertücher, die eigentlich zum Hände abtrocknen da waren, hielt einige ein paar Sekunden lang unter Wasser und verzog sich dann in eine Toilettenkabine. Nachdem sie sich frisch gemacht hatte und eine Weile dort geblieben war mit dem Wunsch, im Boden zu versinken, kehrte sie mit immer noch roten Wangen in den Saal zurück.

Aylin kam sofort auf Maria zugeeilt, einige Rosenblätter im Haar. Puh, Lydia hatte ihren Job wirklich übernommen.

»Wo warst du?«, fragte Aylin, »Wieso bist du weggelaufen?«

Wow, Maria hatte nicht gedacht, dass sie noch röter werden konnte.

»Äh ... rot. Frauensache. Du weißt schon.« Es war ihr peinlich, darüber zu reden, also hoffte sie, dass ihre Mutter auch so verstehen würde.

»O-oh«, stotterte sie, »Das ist ... Ich verstehe, warum du weggerannt bist. Mir wäre es auch peinlich gewesen, auf so einer großen Veranstaltung ...« Aylin musterte Marias Kleid, dass zum Glück keinen Fleck abbekommen hatte. Nur ihre weißen Ledersandalen hatten einen roten Fleck, den Maria nicht rausbekommen, sondern nur verwischt hatte. »Wie hat du das geregelt?«

»Papiertücher.«

»Ah.«

Maria merkte, wie ihr Gesicht langsam abkühlte, und sie musste plötzlich lachen. Aylin, froh darüber, dass die Stimmung gelöst war, stimmte mit ein.

Quest Of An Äreviel 1: Die Legende Der KierlineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt