Kapitel 4: Gedanken über Gedanken
Alexandra rollte sich auf die Seite und starrte in den Sternenhimmel hinaus. Morgen begann die Schule, und sie wusste nicht, ob sie dies gut oder schlecht finden sollte.
Sie schlief ein, und als sie träumte, sah sie ein Mädchen mit goldblondem Haar.
Aylin fuhr Maria zur Schule und setzte sie dort mit ihrem Trolli ab. Ein seltsames Gefühl überkam die Schülerin, eine Vorahnung, doch konnte sie nicht sagen, ob sie etwas Gutes oder Schlechtes voraussagte.
Verloren stand sie vor dem zum Internat ausgebauten Schloss. Die schneeweiße Fassade leuchtete im Sonnenlicht, das Schindeldach glänzte rotbraun. Maria entdeckte die verschiedensten Vorhänge, die im lauen Sommerwind wehten. Vier Türme, einer an jeder Ecke des Schlosses, ragten in den stahlblauen Augusthimmel empor, und ein glänzendes Schild aus Email, in das in kunstvoll verschlungenen Buchstaben Karia-Internat geschrieben stand, hing über den wuchtigen Türflügeln aus Mahagoni, die mit kunstvollen, verschlungenen Blumen aus Emaille beschlagen waren.
Vermutlich ist dieses Internat erst seit kurzem ein reines Mädcheninternat und sie hatten noch nicht die Gelegenheit, das umzuändern.
Für einen kurzen Augenblick schien die Sonne direkt auf das Schild und blendete die Schülerin. Als sie es wieder ansehen konnte, ohne dass ihre Augen weh taten, las Maria Karia-Mädcheninternat. Stirnrunzelnd trat sie ein. Der Türflügel aus Mahagoni war leichter als erwartet. Maria strich mit der Hand über die rötliche Maserung, bevor sie die Tür vorsichtig schloss.
Maria war erstaunt über die Fülle an Gesprächen, die sie vernahm. Sie hätte damit gerechnet, dass die Schülerinnen bereits in den Klassen wären, doch dem war nicht so.
Warum sind sie nicht draußen?, fragte sie sich irritiert, hatte jedoch keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, denn eines der Mädchen, ein rothaariges mit goldbraunen Augen, das die Schuluniform trug - es gab eine Schuluniform? - kam auf sie zu und bot ihr an, ihren Koffer zu nehmen. Stirnrunzelnd lehnte Maria ab, das Mädchen verfolgte sie dennoch, während sie zum Büro der Direktorin ging. Als sie dort ankam, wusste die Elfjährige von ihr, dass sie Alexandra hieß, sechzehn Jahre alt war und in der Stadt wohnte. Sie hatte auch versucht, Maria auszuquetschen, doch die hatte die Versuche konsequent ignoriert.
Alexandras Proteste ignorierend, betrat Maria nach einem Klopfen das Direktorat.
»Alexandra kann durchaus nervig sein, nicht wahr?«, fragte die Direktorin, die laut des Emaile-Schildes auf ihrem Schreibtisch Oceana Maiwald hieß.
»Zumindest für jemanden wie mich, der solch aufdringliche Menschen nicht gewöhnt ist.«
Frau Maiwald klickte auf dem PC herum und meinte: »Deine alte Schule hat mir Informationen über dich geschickt. Du wärst jetzt in der sechsten Klasse?« Als Maria nickte, meinte sie: »Du hattest in jeder deiner Jahresabschlussprüfungen ein A?«
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Quest Of An Äreviel 1: Die Legende Der Kierline
FantasíaWenn der selbsternannte König fällt, Wird ein Stern erblüh'n in dieser Welt. Ein Flügelschlag, sanft wie der Wind, Der Stern nähert sich dem Ziel geschwind. Und in jener dunklen Nacht hat sie das Licht hervor gebracht. Eins vollbracht, warten noch v...