Kapitel 26

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Kapitel 26: Eine aufdringliche Japanerin

Okay. Alles klar. Da fand Königin Liarëen einfach einen an Maria gerichteten Brief, auch wenn der Absender schon seit Jahren tot war.

Nachdenklich strich Maria über das beschriebene Papier, dann entschloss sie sich, den anderen Brief zu lesen und legte diesen weg.

こんにちはマリア。

Bitte was?

Oder, weil du das zu 99% nicht lesen kannst, hey Maria. Erinnerst du dich noch an mich? Ich bin's, Marlene!

Och nee ... Marlene war eine alte Klassenkameradin von Maria, zu laut, zu quietschig, zu aufdringlich für ihren Geschmack. Und obwohl sie erst ein Vierteljahr vor Marias Umzug in die Klasse gekommen war, nervte sie sie unglaublich.

Ich find's voll schade, dass du dich bisher nicht gemeldet hast. Ich meine, es ist bestimmt wunderschön in Deutschland. Wie kommst du denn mit der Sprache zurecht?

Marlene ließ sich geschlagene zwei Seiten darüber aus, was in den letzten Monaten klassenintern passiert war.

Übrigens habe ich beschlossen, dich in den kommenden Ferien besuchen kommen, okay? Weiteres können wir per Telefon klären.

Marlene

Dann hatte sie noch ihre Nummer darunter geschrieben.

Maria legte seufzend den Brief weg und fragte: »Aylin?«

»Ja?«

»Hast du Marlene unsere Adresse gegeben?«

»Sie meinte, sie sei eine Freundin von dir. Mich wundert nur, dass sie erst jetzt schreibt ...«, meinte sie nachdenklich.

»Diese Freundschaft beruht nicht auf Gegenseitigkeit«, erwiderte Maria kühl.

»Wenigstens wäre sie besser als Mejra.«

»Woher kennst du ihren Namen?«, fragte das Mädchen irritiert, und als ihr der Weihnachtsabend wieder in den Sinn kam, fügte sie hinzu: »Woher weißt du überhaupt, dass sie die reylianische Prinzessin ist?«

Aylin presste die Lippen fest zusammen.

»Natürlich darf ich das nicht wissen, was?«

So schnell konnte ein schöner Tag von Konflikten verschleiert werden.

»Weißt du, melde dich einfach bei mir, wenn du mal auf die Idee kommst, mir irgendetwas von dem Ganzen erklären willst!«

Maria erhob sich und rauschte samt ihrer Geschenke durch die Tür. Laut fiel sie hinter ihr ins Schloss, während Aylin Tränen in die Augen traten. Sie wollte doch nur ihr Bestes!

Maria schmiss ihre Sachen in eine Ecke und sich selbst aufs Bett

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Maria schmiss ihre Sachen in eine Ecke und sich selbst aufs Bett. Mittlerweile, so glaubte sie, hatten alle vor ihr Geheimnisse. Selbst Alexandra, ihre beste Freundin, hatte ihr nicht erzählt, dass sie mit Magie vertraut war und Mejra, ihre andere beste Freundin, hatte ihr verschwiegen, dass sie die Tochter von Königin Liarëen war. Von Gaia wollte sie gar nicht erst reden.

Eigentlich wusste sie schon damals, als Aylin ihr Bücherverbot gegeben hatte, weil sie diesen Zettel gefunden hatte, auf dem riuwe stand, dass sie ihr etwas verheimlichte. Und Maria wurde das Gefühl nicht los, dass es etwas äußerst Wichtiges war.

Mit einem Seufzen drehte sie sich auf den Rücken und starrte zur Decke. Es war dunkel im Zimmer, doch das störte sie nicht. Das Mondlicht, das vom Fenster hinein fiel, spendete ihr auch so genügend Licht.

Ein seltsames Gefühl erfasste sie, während sie so dalag und die Muster in dem Holz der nur spärlich erhellten Decke musterte.

Sie erstarrte, als sie eines der Muster erkannte.

Et-dja sa nit-dja.

Wage es oder verliere. Darum formte sich stilisiert das Zeichen der Äreviel.

Ein Kribbeln breitete sich von der Brust in ihrem Körper aus, und Maria vermeinte, das Echo einer Stimme zu hören. Wie in Trance setzte sie sich auf, schwang die Beine über die Bettkante und stand schwungvoll auf. Wohl zu schwungvoll, denn alles begann sich um sie zu drehen. Dennoch setzte sie einen Fuß vor den anderen. Nur einem Wunder konnte sie es wohl verdanken, dass sie nicht fiel.

»Maria ... Komm zu mir ...« Natürlich, es könnte sein, dass das alles nur war, um sie in die Falle zu locken, doch dafür fühlte es sich viel zu gut an. Dafür war dieses Gefühl, das sie einhüllte wie eine Wolke, viel zu angenehm. Das einzige, was die Wahrnehmung hemmte, war das Schwindelgefühl, doch auch dies verschwand, als sie die Augen schloss.

»Maria ... gib dich hin ...«

Und sie gab sich hin.

Hi. 

Ich hatte das Kapitel schon vor 2-3 Wochen fertig, musste es nur noch abtippen ... und dann hat die Geschichte sich verselbstständigt. Der Streit und das mit der Stimme sollte so nicht sein.

Na ja, schönes Wochenende euch noch. Und eine gute Nachricht für euch: Ich zwinge mich, produktiv zu sein, das bedeutet, irgendwann diese Woche wird eventuell noch etwas kommen.

LG, eure Phoenix

Quest Of An Äreviel 1: Die Legende Der KierlineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt