Kapitel 27: Von Stimmen, Reinkarnationen und verrückten Theorien
Als sie erwachte, hielt sie sich den Kopf. Noch immer erhellte einzig das Licht des abnehmenden Mondes das Zimmer.
Was war das?, fragte Maria sich. Eine Stimme hatte ihr bedeutet, sich hinzugeben, doch sie hatte nichts dagegen tun können, da sie wie in Trance war ... Mit einem Ruck setzte sie sich auf und ließ die äußeren Eindrücke in sich einwirken. Irgendwie war da ein seltsames Gefühl, das sie erfüllte. Etwas, was immer da war, sie jedoch nie wirklich wahrgenommen hatte – bis jetzt. Langsam erhob sie sich und blickte sich um. Sie hatte auf dem Teppich gelegen, neben den Geschenken ... oder zumindest, wo diese gewesen waren. Sie waren auf dem Boden verstreut – zumindest die Briefe, die Gutscheine und das Buch. Und ... die Kleidung, die Maria an dem Tag noch getragen hatte. Aber ... was hatte sie dann an?
Sie blickte an sich hinab. Es war die Kleidung von Karia, die sie ihr ... vererbt hatte, oder wie man das nennen konnte.
»Vererbt trifft es schon ganz gut.«
Maria erstarrte, als sie diese Stimme hörte. Sie blickte sich mit weit aufgerissenen Augen um.
»Ja ja, mich kannst du lange suchen«, meinte Karia belustigt.
Moment.
Karia?
Maria runzelte die Stirn. »Ich dachte, Ihr seid tot«, sprach sie in den leeren Raum hinein.
»Ich weiß gar nicht, ob ich dir das erzählen darf«, meinte Karia kichernd, »Aber du weißt nicht, wie egal mir das gerade ist.«
Erklärt es mir bitte.
»Schon mal was von Wiedergeburten gehört?«
Theoretisch schon, allerdings habe ich mich damit noch nicht wirklich intensiv beschäftigt.
»Du bist eine Wiedergeburt von mir, das heißt, meine Seele ist ein Teil von deiner. Lange Geschichte, ich weiß auch selbst nicht, was genau Wiedergeburten auslöst, aber es ist nun einmal so.«
Alles klar. Maria hatte langsam geglaubt, nichts könnte sie mehr schocken, immerhin wusste sie, dass Magie real war – theoretisch ein Widerspruch in sich, praktisch aber Tatsache –, doch dass Karia in ihr wiedergeboren war, war doch nun wirklich absurd.
Jetzt mal Scherz beiseite.
»Imaginärer Scherz trifft es eher.«
Ihr wollt mir nicht ernsthaft weismachen, dass ich Eure Reinkarnation bin?
»Doch.«
Ich denke, es ist verständlich, dass ich Euch nicht glaube.
»Natürlich. Aber lass doch bitte dieses alberne Ihrzen. Du bist meine Reinkarnation, wie du das gerade so schön ausgedrückt hast, da wäre das völlig überzogen.«
Aber natürlich, merkte Maria an, halb ironisch, Aber ... Wieso habt Ihr ... hast du mir dieses Paket hinterlassen?
»Jede Seele ist mit einem Siegel im Geist der Reinkarnation versperrt, es braucht erst einen Schlüssel, einen Gegenstand, den die verstorbene Person öfters bei sich getragen hatte, in selteneren Fällen könnte es auch ein Mensch sein, mit dem die Seele sehr viel Kontakt hatte. Bei mir war es das Diadem. Als ich dich damals im Rosenschloss gesehen habe, wusste ich sofort, dass du der Grund bist, warum ich mich auflöse. Niemand kann doppelt existierten – binnen eines Mondzyklus werden beide Versionen ausgelöscht, das heißt ich, die ich damals als Äreviel existierte, und meine Seele in dir. Dadurch hätte sich jedoch die ganze Zeitlinie ab dem Zeitpunkt geändert, und ich habe keine Ahnung, was dann passieren könnte.«
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Quest Of An Äreviel 1: Die Legende Der Kierline
FantasyWenn der selbsternannte König fällt, Wird ein Stern erblüh'n in dieser Welt. Ein Flügelschlag, sanft wie der Wind, Der Stern nähert sich dem Ziel geschwind. Und in jener dunklen Nacht hat sie das Licht hervor gebracht. Eins vollbracht, warten noch v...