Chapter 5
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Nachdem ich stundenlang durch die Gegend geirrt bin auf der Suche nach dem Heimatstrand, wo kam ich wieder an? Genau - an der Schlucht, wo ich meine “Mitbewohnerin” verloren habe. Und wen sah ich auf der gegenüberliegenden Seite der Schlucht? Genau den kleinen Hasen. “Der schon wieder?” fragte ich mich “Wie ist er dann da drüben hingekommen?” Ich sah nach links und rechts und stellte fest, dass diese Schlucht nicht nur ordentlich tief, sondern auch recht breit sein muss, denn ich konnte an beiden Seiten kein Ende der Schlucht erkennen.
Als ich wieder an die Stelle schaute, wo einmal der Hase gewesen ist, war er verschwunden. “Was auch immer” resignierte ich und drehte mich um Richtung Pizza- und Dornenbüsche, mit denen ich bereits gut Bekanntschaft gemacht hatte. Als ich an dem kleinen Abgrund, den ich gestern herunter gefallen bin, ankam und hoch sah, wer saß da?
“Nein, das kann nicht sein!” Das konnte nicht derselbe Hase sein, wie der den ich auf dem Baum getroffen habe. Um meine Paranoia zu besänftigen beschloss ich mir den Hasen genauer anzuschauen, um nach Identifikationsmerkmalen zu suchen, an Hand dessen ich ihn beim nächsten Aufeinandertreffen erkennen kann.
“Papa, wer ist Para Noia?” fragte klein Lisa. “Paranoia ist keine Person oder doch, man hat ständig Angst verfolgt zu werden.” “Das ist aber nicht nett verfolgt zu werden!”
Er war braun, hatte Steh-Ohren und auch sonst gab es keine Auffälligkeiten bis er sich umdrehte und weghoppelte. Auf dem Schenkel des linken Hinterlaufs hatte er einen weißen Fleck, der an ein “V” erinnert.
Um mich noch besser an den Hasen erinnern zu können beschloss ich zudem ihm einen Namen zu geben. Doch wie sollte ich den kleinen Hasen nennen? Da fiel mir wieder ein, dass ich ihn zuvor mit ‘Bunny’ angesprochen habe. Dann kam mir die zündende Idee: “Dein Name sei fortan Bunny! Al Bunny!” sagte ich in derart hochoffiziellem Stil, dass ich mich vor Lachen kaum halten konnte. Danach hielt ich inne und war guten Mutes, denn gelacht hatte ich schließlich schon lange nicht mehr. Ich ergriff die Wurzel eines Busches, die über den kleinen Abhang hinausragte und zog mich daran langsam und vorsichtig den Abhang hoch. Währenddessen begann ich mich wieder schlecht zu fühlen, denn schlagartig als ich da an der Wurzel hing und mich hochzog, fiel mir wieder ein, dass sich eine junge Dame eben in einer ähnlichen Situation befand und es vorzog sich eher in den Tod zu stürzen, als länger hier auf der Insel zu verweilen.
Wie es aussah hatte Al Bunny auf mich gewartet, das heißt war das überhaupt Al Bunny? Er sah mich gerade halb nach rechts gedreht an, so dass ich seinen linken Hinterlauf nicht richtig sehen konnte. Als ich auf ihn zu kam, hoppelte er langsam und ohne Hektik weiter, so als ob er tatsächlich auf mich gewartet hätte. Und dann konnte ich sein Erkennungsmerkmal auch wieder sehen.
Ich war immer noch tief in Gedanken versunken und folgte dabei unbewusst meinem neuen Kumpel auf vier Pfoten. Mir kamen auch wieder die Gedanken hoch, wie ich wohl hier hergekommen sein könnte. “Sie hatte mich an Land gezogen … aber … warum hat sie dann losgelassen? Nachdem sie mich gerettet hatte, warum sollte ich sie dann im Stich lassen? Erst mir helfen und dann wieder verschwinden. Da hätte sie mir auch nicht helfen brauchen! Das ergibt keinen Sinn! Nun, nach ihren Klamotten zu urteilen stammte sie auch nicht von dieser Insel … Hätte ich sie nicht doch vielleicht irgendwie retten können? … Vermutlich nicht. Wie zum Teufel bin ich auf diese verdammte Insel gekommen? Ich kann mich nicht erinnern irgendeine Abenteuerreise gemacht haben zu wollen. Auch keine Kreuzfahrt, keine Flugreise … wo bin ich überhaupt? Auf der Südhalbkugel oder auf der Nordhalbkugel? Na zumindest hoffe ich noch auf der Erde zu sein. Mit Pflanzen und Bäumen kann ich nicht viel anfangen. Ich bin ja nunmal kein Biologe. Wer weiß wo das Zeug überall wächst. Wo bin ich nur ...” All diese Fragen blieben zumindest vorerst unbeantwortet.
Nach einiger Zeit wurde ich durch flutendes Licht aus meinen Gedanken gerissen. Wir waren tatsächlich wieder an der Stelle herausgekommen, wo ich für mein erstes Feuer die Äste gesammelt hatte. Jetzt fiel mir auf, dass ich die ganze Zeit hinter Al Bunny hergelaufen bin, welcher gerade in einem Busch verschwand.
“Nun danke Al Bunny… schätze ich” ich hatte gemischte Gefühle hinsichtlich meiner Situation und diesem Strand der vorübergehend mein Zuhause geworden ist, an dem allerdings auch so einiges schief gelaufen ist.
Da es schon dunkel wurde und die Strapazen des heutigen Tages gut an meinen Nerven gezehrt haben, beschloss ich erstmal das Feuer wieder anzufachen, denn es wurde langsam etwas frisch. Zu meinem Erstaunen befanden sich neben der Feuerstelle 3 Eier, wie sind sie da hin gekommen und was sind das für Eier? Ich würde mir ja Spiegelei machen, aber ich besaß keine Pfanne. Also fachte ich ein Feuer an und legte die Eier hinein. Nach einer Weile waren sie kohlrabenschwarz. Und wie bekam ich sie jetzt wieder heraus? Ich ging hinüber zum Waldrand und nahm einen großen Stock womit ich die Eier aus dem Feuer rollte. Daraufhin griff ich nach einem Ei und verbrannte mich erbärmlich. “Dumme Eier!” Ich beschloss die Eier einfach der Natur zu überlassen und legte mich einer brennenden Hand schlafen
Das altbekannte Spiel, die Sommerwiese. Die Wolken, die aussahen wie kleine flauschige weiße Häschen, zogen am Himmel vorüber. Ich hievte mich hoch und blickte mich um. Vor mir in weiter Ferne befand sich ein Wald. Aus diesem Wald lief mir eine Kuh entgegen. “Was macht eine Kuh allein im Wald?” Sie rannte wie von der Tarantel gestochen auf mich zu. Von Panik ergriffen sprang ich auf meine Füße, sonst würde sie mich bestimmt noch niedertrampeln! Doch sie kam kurz vor mir zum Stehen und schaute mich mit ihren kuhbraunen Augen an. Sie hatte lila Flecken wie die Milkakuh, mmmmm Schokolade. “Hmm …was würde wohl passieren, wenn man versucht die Lilakuh zu melken? Probieren wir es aus. Schokoladenmilch … bitte Schokoladenmilch … !” Ich schnappte mir nen Eimer, der zufällig da rum lag. Als ich begann sie zu melken, riss sie den Mund auf und…
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Tales of Lonely Island
AdventureLarry, ist auf einer einsamen Insel gestrandet und befindet sich fortan im Kampf ums Überleben. Neben Hunger, Durst und Erschöpfung trifft er auch auf andere Gefahren. Schon bald findet er heraus, dass die Insel nicht ganz so einsam ist, wie zunächs...