Chapter 7
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“Bleib verdammt noch mal stehen” brüllte ich dem Hasen hinterher, als ob er darauf gehört hätte.
Ich jagte ihn auf ein offenes Feld. Das war die Gelegenheit! Ich schnappte mir einen Stein und warf ihn so, dass er knapp an Al Bunny vorbei flog und kurz vor ihm zu Boden ging. Daraufhin änderte er seine Laufrichtung, indem er einen Haken nach links schlug. Doch darauf war ich ja auch aus, denn jetzt war ich ihm nah genug um auf ihn zuzuhechten und ihn zu schnappen. Gesagt - getan. Ich sprang und erwischte ihn gerade so am linken Hinterlauf, als er wieder die Richtung wechselte.
Er wehrte sich heftig als ich ihn hochhob - doch erfolglos. Als ich ihn jedoch auf den Rücken drehte und dabei mit meiner Hand zu nah an seinen Kopf kam biss er blitzschnell zu und löste sich dadurch aus meinem Griff. Noch bevor ich reagieren konnte stieß er sich mit den Hinterläufen an meinem Gesicht ab und setzte seine Flucht fort.
“Ja mein Rudi mag es auch nicht hochgenommen zu werden. Er wird dann immer ganz biestig zu mir. Aber manchmal muss ich das ja machen. Mama hat mir gezeigt, wie ich ihn am Nacken packen kann, ohne dass er sich wehrt. Zu schade, dass ich dir das nicht zeigen konnte Papa.” merkte Lisa neunmalklug an. “Hmm du hast recht. Das wusste ich nicht … naja ” sagte ich.
Als er sich abstieß, taumelte ich erst ein wenig rückwärts um mein Gleichgewicht wiederzufinden. “Dieses dumme Ding!” Glücklicherweise war er zu diesem Zeitpunkt noch nicht außer Sichtweite. Er flitzte auf den nächstbesten Wald zu. “Schlaues, kleines Ding.” ergänzte ich mich.” Im Wald wird es schwerer ihn noch einmal zu fassen zu kriegen.” Ich suchte händeringend nach einem weiteren Stein, um meinen Trick zu wiederholen. Doch bis wir am Waldrand ankamen, fand ich keinen während dem Laufen.
Der Wald hatte es in sich. Er war sehr dicht bewachsen. Hier hatte Al Bunny leichtes Spiel mit mir. Doch zu meinem Erstaunen hielt er sich am Waldrand, was mir sehr gelegen kam. Während dem Laufen gabelte ich einen Ast auf und warf ihn nach dem Hasen. Doch dieser schien sichdarauf eingestellt zu haben, denn er konnte mühelos ausweichen. “Mist” dachte ich mir. “Lange halte ich die Jagd nicht mehr durch. Ich hätte doch mehr Müsli essen sollen!” Der Wald endete an einem Berg. Al Bunny hielt genau auf ihn zu. “Jetzt habe ich dich, wo ich dich haben wollte. Da entkommst du mir nicht mehr!” meinte ich selbstsicher. Er lief genau auf eine Stelle zu, wo ein kunstvoll verzierter Höhleneingang war. Mich interessierte das allerdings nicht groß, da ich mein Abendessen gern noch eingefangen hätte, bevor es in der Höhle verschwand.
Natürlich gelang es mir nicht, den Hasen vorher zu erwischen und als ich ihm in die Höhle folgte, bemerkte ich, dass die Höhle gerade mal 3 Meter lang war. Am anderen Ende schien eine massive Steinwand mit kunstvollen Einkerbungen und Malerei den Weg zu versperren.
Verblüfft blieb ich stehen und schaute mir die Wand an. Dann fiel mir unten rechts an der Wand ein kleines Loch auf, wodurch der kleine braune Hase wohl entkommen sein muss. “Komm da sofort wieder raus Fellknäul! Mit dir habe ich noch eine Rechnung zu begleichen. Also legte ich mich auf den Boden und versuchte einen Blick auf ihn zu erhaschen, doch es war einfach nicht genug Licht da um in dem Loch etwas auszumachen. Verzweifelt versuchte ich mit meinem Arm in dem Loch nach meinem Abendessen zu tasten, doch plötzlich löste ich wohl eine Steinplatte aus, was dazu führte, dass der Boden unter meinen Füßen zu vibrieren begann. Ich war steif vor Schreck, bis ich mir den Kopf an der Wand stieß und merkte, wie sich der Boden langsam auf die Wand zu bewegte … oder bewegte sich die Wand auf mich zu?
Es dauerte eine Weile, bis ich so clever war mich umzusehen und zu bemerken, dass der Boden sich tatsächlich auf die Wand zu bewegt und Einblick in ein immer größer werdendes Loch gewährt. Panisch versuchte ich meinen Arm aus dem Hasenlochs herauszubekommen, was durch die Bewegung des Bodens deutlich erschwert wurde. Als ich meinen Arm endlich befreit hatte, baumelten meine Füße bereits über dem Abgrund.
Blitzschnell stemmte ich meine Füße gegen die Wand und machte mich bereit zu springen, doch ich konnte nicht. Ich machte den Fehler in das Loch hinein zu schauen und bekam plötzlich Höhenangst. “Was ist, wenn ich es nicht schaffe?” fragte ich mich panisch. Noch bevor ich die Gelegenheit hatte den Gedanken zu Ende zu denken, merkte ich, wie meine Zehen bereits über dem Abgrund waren. Panisch sah ich mich nach einer Rettungsmöglichkeit um, doch das einzige was hätte helfen können, war das kleine Loch in welches der Hase verschwunden war. Da mir nichts anderes übrig blieb, kniete ich mich hin und hielt mich an dem Loch fest, während meine Füße endgültig den Halt verloren.
Da hing ich nun und entschied mich doch dafür zu springen, da ich schließlich nicht ewig hier herum hängen konnte, weil mir einfach die Kraft fehlte. Also stemmte ich meine Füße gegen die Wand und schaute noch einmal nach unten und kniff meine Augen zu vor Angst. Dank der Tatsache, dass ich langsam taube Finger vom Festhalten bekam, riss ich meine Augen auf voll wilder Entschlossenheit, spannte meine Beine an bereit zum Sprung und ... verspürte plötzlich einen stechenden Schmerz an meinem rechten Mittelfinger, der mich so sehr überraschte, dass ich Augenblicklich losließ und mit rudernden Armen hinunterfiel.
Da saß ich nun, mitten in der Sonne an einem Pool gefüllt mit - Schokolade. Mmmmm Schokolade, ich muss da rein! Also machte ich Anstalten aufzustehen doch es ging nicht. Ich konnte mich einfach nicht vom Fleck bewegen. “Was soll das?” dachte ich mir. Kurz darauf sah ich dann eine Gruppe von Jugendlichen, in Badesachen, auf den Pool zu laufen. “Hey Larry, kommst du auch mit rein?” rief mir einer der Jungen zu und seine Freunde fingen schelmisch an zu lachen. Daraufhin sprangen sie in den Pool. Ich verstand einfach nicht warum sie mich ausgelacht hatten, doch dann blickte ich an mir runter und…
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Tales of Lonely Island
AventuraLarry, ist auf einer einsamen Insel gestrandet und befindet sich fortan im Kampf ums Überleben. Neben Hunger, Durst und Erschöpfung trifft er auch auf andere Gefahren. Schon bald findet er heraus, dass die Insel nicht ganz so einsam ist, wie zunächs...