Chapter 17
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Die Sonne knallte mit voller Wucht auf den Dschungel und erhellte somit jeden freien Zentimeter. Bei jedem Schritt raschelte es überall und jedes mal blickte ich mich hektisch um ob mir nicht der irre Typ gefolgt war oder Gott weiß wer noch auf dieser komischen Insel feststeckt. Jedesmal stellte ich aber mit Entsetzen fest das es meine eigenen Schritte waren die ein rascheln verursachten. So langsam bekam ich Verfolgungswahn.
Mein Blick schweifte wieder umher, als ich abrupt stehen blieb. Unmöglich. War ich im Kreis gelaufen? Vor mir erstreckte sich ein Lager. Von der Angst ergriffen sprang ich hinter den nächsten Felsen. Aber dumm gelaufen, mein Fuß knickte weg und ich ging mit einem lauten Krachen zu Boden.
"Ach verdammte Axt!" sagte ich nicht gerade leise und schlug mir dann sofort die Hände vor den Mund. Vermutlich war es nun eh zu spät jeder hätte mich auf eine Entfernung von einem gefühlten Kilometer gehört.
So leise wie möglich raffte ich mich auf und zerrte mein Messer aus der Tasche. Kampfbereit hockte ich nun dort eine Weile.
Irgendwann war ich so verkrampft vor Angst, dass ich etwas unternehmen musste. Ich zog mich an dem Stein rauf bis ich einen Blick drüber werfen konnte. Wenn ich ehrlich war hatte ich mit einem Speer der mich aufspießen würde gerechnet, aber ich blickte auf ein ausgestorbenes Lager. Was ich definitiv sagen konnte war, dass dieses Lager nicht das Lager des Hünen war. Dieses hier war etwas kleiner. Um es genau zu beschreiben stand dort ein aufgespanntes Zelt, wenn man es Zelt nennen kann. Es bestand aus zusammengebastelten Blättern und Stöckern. Eigentlich an sich nicht mal die dümmste Idee! Warum war ich nicht darauf gekommen? Genau ich war ja nicht die hellste Birne.
Vor dem Zelt war ein Steinkreis mit Asche in der Mitte was eindeutig darauf hin wies, dass hier einmal ein Lagerfeuer gewesen war. Abgezäunt war das ganze durch einen Holzzaun oder man sollte eher sagen ein Stöckerzaun. Was hält der wohl ab? Vielleicht war es eher fürs eigene Bewusstsein dachte ich mir.
Aber ich erspähte noch etwas. Es war um genau zu sein ein braunes Kreuz aus Dreck und Geäst. Dieses konnte man aber auch nur erspähen, da sich das Lager auf Sand befand.
Für einen Moment fragte ich mich selbst ob das ein Scherz seien sollte. Ich hatte zwar schon von Schätzen markiert durch ein X gehört, aber das waren doch Filme und das hier ist Realität! Trotzdem freute ich mich auf einmal wie ein kleiner Junge der nach einem Schatz graben will. Was ich ja auch theoretisch machte nur das ich kein kleiner Junge mehr war.
Also rutschte ich vom Felsen und landete auf meinen Füßen. Der eine Fuß mit dem ich weggeknickt war schmerzte ein wenig, aber ich denke nicht das er gebrochen ist.
So schnell wie möglich rannte oder eher schliff ich mein Bein hinter mir her. Muss wohl so ausgesehen haben wie ein Beinloser der einen Marathon läuft und kurz vor seinem Ziel ist. Bei dem Gedanken musste ich ein wenig schmunzeln. Welcher Beinlose läuft schon einen Marathon?
Kurz vor dem Lager, natürlich hatte ich mich nicht umgeschaut, trat ich in eine Falle. Ein kurzes Rascheln und Schnapp das Netz umfing mich und zog mich in die Lüfte. Meine Wasserflasche fiel zu Boden, doch der Rest hielt einigermaßen an mir.
Also war der "Zaun" nur eine billige Masche! Frustriert über mich selbst fing ich an das Seil anzukauen. Ja genau ich würde mich in die Freiheit beißen! Ein paar Seilfäden in Mund später gab ich auf.
"Ist ja widerlich!" murmelte ich vor mich hin.
Nun schaute ich an mir herunter. Verdammt ich hatte einen Bogen!
"Willst du dich in die Freiheit schießen? Larry, wie soll das funktionieren? Du hast in deinem Leben nie einen Bogen in der Hand gehabt geschweige denn einen Pfeil geschossen!" schrie mein Verstand praktisch in meinem Kopf.
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Tales of Lonely Island
AdventureLarry, ist auf einer einsamen Insel gestrandet und befindet sich fortan im Kampf ums Überleben. Neben Hunger, Durst und Erschöpfung trifft er auch auf andere Gefahren. Schon bald findet er heraus, dass die Insel nicht ganz so einsam ist, wie zunächs...