Chapter 6
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*Möwengeschrei*
*Klatsch* Ich riss die Augen auf. Etwas Stinkendes und von der Konsistenz sehr ekliges war auf meiner Stirn gelandet. “IEHHH” schrie ich. Mit dem Stofffetzen, der früher mal mein T-Shirt war, wischte ich mir die Kacke aus dem Gesicht. “Ihr blöden Möwen!‘“
Ich sprang auf meine Füße und bemerkte, dass mich der Hunger wieder ergriffen hatte. Auch der Durst ließ nicht lange auf sich warten.
“Verdammt! Jetzt weiß ich nicht, ob die Lila Kuh Schokomilch gibt!” brüllte ich und kämpfte gegen die Tränen an. Hunger und Durst verstärkten mein Verlangen noch umso mehr. An dieses Verlangen musste ich mich langsam gewöhnen, denn es wurde zu meinem ständigen Begleiter. Ich blickte mich um und konnte ein paar Kokosnüsse ausmachen. Ich setze mich langsam in Gang und zum Glück hatte ich meinen scharfen Stein eingepackt und hatte nun ja schon ein wenig Übung im Kokosnüsse knacken. Ich bemühte mich ja keinen Tropfen der Milch zu verschütten und trank sie gierig aus.
“Ich kann mich schlecht nur von Kokosnüssen ernähren. Ich muss mir was Neues ausdenken!” Gesagt getan. Ich setzte mich auf den Stein, der mir so großzügig beim öffnen der Kokosnüsse geholfen hatte und dachte nach. Die Frau, der komische Al Bunny, wie komm ich an was Besseres zu essen und wie bin ich überhaupt hierhergekommen?
Als es mir unbequem wurde und ich mich auf dem Stein hin- und her rutschte, schnitt ich mich an einer scharfen Kante des Steins. Da kam mir die Idee. Ein Speer! Der hätte eins meiner Probleme lösen können. Ich schnappte mir einen relativ langen Stock, doch mein Plan hatte eine Lücke. “Wie bitte befestige ich den riesigen Stein an dem Stock?” Nein ich brauchte einen kleineren Stein. Also machte ich mich auf zum Ufer um einen flachen, scharfkantigen und spitzen Stein zu suchen. Nach einiger Zeit fand ich eine passende Speerspitze, nur wie sollte ich diese nun am Speer befestigen? Meine Idee die ultimative Waffe zu bauen schien schon fast unlösbar als mir die Lianen an den Bäumen am Waldrand auffielen.
“Einen Versuch ist es Wert” dachte ich mir. Ich schnitt einige dünne Lianen von den Bäumen und versuchte mich daran meine Konstruktion zu verwirklichen. Das Problem an der Sache war nur, dass unabhängig davon, wie fest ich sie zerrte, die Speerspitze einfach nicht halten wollte. Immer wenn ich den Speer warf, fiel er auseinander.
Letztendlich verzweifelte ich und gab auf. Irgendwie musste ich an andere Nahrungsmittel als Kokosnüsse kommen! Sachen anbauen konnte ich vergessen, denn ich hatte ja kein Saatgut. Im Waffenbau war ich auch nicht brauchbar, daher fiel die Jagd auch weg. Sammeln schien die einzige Option. Pizzabeeren und Kokosnüsse - mehr war mir von dem was ich bisher gefunden hatte auch nicht als essbar bekannt. Wenn ich wenigstens einen Angelhaken gehabt hätte …
Ich ging den Strand herunter bis zum Meer und ließ mich auf meinen Hintern fallen. Nach all der langen Zeit fragte ich mich was ich überhaupt hier sollte. Schicksal? Ich wusste es nicht. Während ich weiter darüber grübelte schlich sich jemand an mich heran. Es war eine Krabbe und ich saß ihr wohl im Weg, den sie zwickte mir in den Hintern. Ich sprang schreiend auf und sprang ins Wasser. Als ich mich umdrehte war ich erleichtert, dass es doch nur eine kleine Krabbe war, die mich angriff. “Hey Moment … die kann man essen!” äußerte ich triumphal. Also schnappte ich mir die kleine Krabbe, die aufgrund ihrer kleinen Beine nicht schnell genug fliehen konnte. Sofort begann sie meine Finger mit ihren Scheren zu bearbeiten. Also sprintete ich schnell zum nächsten Stein und knackte ihren Panzer. Allerdings hatte ich sie wohl zu fest auf den Stein geschlagen, so dass die Panzerscherben in einem Matschhaufen auf dem Stein lagen.
“Ieh Papa du bist eklig!” sagte Lisa angewidert. “Entschuldige Schatz du hast ja recht.” entgegnete ich. “Ich hätte wohl die Krabbe lebendig grillen sollen … macht man das nicht auch mit Hummern?”
Da ich erstmal genug von der Denkerei hatte ging ich zurück zum Ufer. Ich blickte in das kristallklare Wasser und machte zwei Schritte hinein. Ich musste wohl Schnitte von meinem Sturz mitgenommen haben denn das Salzwasser brannte darin wie Feuer.
Und dann sah ich es - Mein Spiegelbild. Ich sah so … falsch aus, so anders. Ich bemerkte wie sich eine Träne in meine Augen stahl.. Sie rollte den ganzen Weg über meine Wange hinunter bis sie ihren Weg ins Wasser fand. Ich fasste einen Entschluss.
Als sich mein Blick wieder geklärt hatte sah ich mein Spiegelbild erneut. Meine Haare waren so verfilzt und wuschelig das ich zuerst dachte es sind nicht meine. Mein Gesicht von Schnitten durchzogen, Dreck überall und ein grimmiger Ausdruck im Gesicht.
Seit einer ganzen Weile schaute ich auf meine Kleidung, wenn man es Kleidung nennen kann, hinab. Mein T-Shirt von Möwenkacke gekennzeichnet, total zerrissen und mittlerweile total von Dreck überzogen. Meine Hose war nicht mehr als solche erkennbar. Meine Schuhe sind die einzigen Sachen die noch einigermaßen normal aussehen, wenn man so etwas normal nennen kann.
Ich beschloss meine Kleidung auszuziehen und erst mal ein kleines Bad zu nehmen. Gesagt getanund so zog ich meine Sachen aus und sprang in das angenehm kühle Wasser. An jenen Wunden brannte es etwas, aber ich war schließlich ein Mann, ich muss das durchstehen können! Ich tauchte mehrmals ab damit auch meine Haare mal Wasser abbekamen. Ich fühlte mich seit langer Zeit mal wieder frischer.
Ich machte mich wieder auf den Weg aus dem Wasser als ich Al Bunny an meinen Sachen sah. “Weg von meinen Sachen!” schrie ich. Das konnte doch nicht wahr sein - er verfolgt mich!
Aber der Gedanke schien mir sehr absurd, einen Hasen als Stalker zu haben? “Nie im Leben Larry” lachte ich und rannte so schnell wie mich meine Füße tragen konnten zu meinen Sachen hinüber und der Hase drehte sich schlagartig um und hoppelte Richtung Dschungel.
Ich schnappte mir meine Sachen und versuchte sie mir während des Laufens überzustreifen. Was sich als recht schwer erwies wie sich rausstellte, aber ich durfte den Hasen nicht verlieren nicht schon wieder.
Schließlich gäbe er ein gutes Abendessen ab.
Also nahm ich alle Kraft zusammen und rannte schnellsten Wegs dem Hasen hinterher in den Dschungel.
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Tales of Lonely Island
AbenteuerLarry, ist auf einer einsamen Insel gestrandet und befindet sich fortan im Kampf ums Überleben. Neben Hunger, Durst und Erschöpfung trifft er auch auf andere Gefahren. Schon bald findet er heraus, dass die Insel nicht ganz so einsam ist, wie zunächs...